HR-Abteilungen müssen automatisieren und investieren Wie sich Unternehmen für die Gen Z attraktiv machen
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Eine Studie von Rackspace Technology belegt: Unternehmen setzen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels verstärkt auf Automatisierung, einerseits um die Produktivität aufrechtzuerhalten und die Effizienz zu steigern, andererseits um agile Abläufe zu etablieren und attraktive, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.

Der Fachkräftemangel ist ein Dauerthema in allen Branchen. Vakante Stellen und fehlende Spezialisten bremsen in vielen Betrieben die Effizienz und Produktivität aus. Laut dem Branchenverband Bitkom fehlen in Deutschland bereits heute 137.000 IT-Expertinnen und -Experten – Tendenz steigend.
Um das strukturelle Problem des Fachkräftemangels in den Griff zu bekommen, mahnt der Branchenverband bei der Politik eine „digitalpolitische Zeitenwende“ an. Verwaltung und Unternehmen müssen Daten gezielter nutzen und sich digital souverän und sicher aufstellen. Dazu sei es erforderlich, sich von analogen Prozessen zu trennen und so bald wie möglich auf „digital only“ zu setzen, fordert der Bitkom.
Immer mehr deutsche Unternehmen erkennen diese Notwendigkeit und stellen sich digital auf. Mit modernen Strukturen und agilen Prozessen wollen sie dem Negativtrend im Bereich der Fachkräfte begegnen. So gehen immer mehr HR-Abteilungen digitale Wege, um Fachpersonal anzuheuern und langfristig an ihr Unternehmen zu binden. Das beschleunigt den Recruiting-Prozess und macht die Abläufe sowohl für die Bewerber als auch für die Unternehmen transparenter.
Hohe Volatilität in den Unternehmen
Diesen Trend belegen auch die Ergebnisse der jüngsten Umfrage von Rackspace Technology. Demnach suchen 76 Prozent der deutschen Unternehmen nach neuen Wegen, um dem anhaltenden Fachkräftemangel zu begegnen. Denn Talente bleiben rar. Was das Angebot an Talenten und die Nachfrage nach Arbeitskräften angeht, sehen sich die IT-Führungsteams mit einer noch nie dagewesenen Volatilität konfrontiert. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gab an, dass in ihrem Unternehmen Personal abgebaut wird, vor allem in den Bereichen Personal (56 Prozent), Vertrieb und Marketing (47 Prozent) und Geschäftsbetrieb (42 Prozent).
Während Inflation und steigende Zinssätze zu Budgetkürzungen führen, bemühen sich IT-Führungskräfte gleichzeitig darum, Schlüsselpositionen zu besetzen, da der weltweite Mangel an IT-Talenten die Unternehmen ausbremst und wichtige Bemühungen behindert. Das ist keine einfache Aufgabe. Die Befragten gaben an, dass Cybersecurity-Spezialisten (61 Prozent), Ingenieure für maschinelles Lernen (54 Prozent) und Datenanalysten (49 Prozent) am schwierigsten zu besetzen sind, gefolgt von Netzwerkingenieur-Architekten (40 Prozent), Dateningenieuren (36 Prozent) und Cloud-Architekten (33 Prozent).
Es gibt auch viele Bereiche innerhalb der IT, die stark darum kämpfen müssen, ihre Mitarbeiter zu halten. Das sind insbesondere die Bereiche Cybersicherheit (61 Prozent), Datenanalyse (53 Prozent), Cloud Computing (44 Prozent), Systeme und Netzwerke (37 Prozent) sowie Softwaretechnik/Entwicklung (33 Prozent). Die Unternehmen stemmen sich dagegen, indem sie verbesserte Fortbildungsmöglichkeiten (63 Prozent), attraktivere Vergütungen (57 Prozent), Gehaltserhöhungen (52 Prozent), einen verstärkten Fokus auf Work-Life-Balance (45 Prozent), bessere Karriereförderung (40 Prozent) und höhere Sozialleistungen (37 Prozent) anbieten.
Kompensation des Fachkräftemangels durch Technologie
Unternehmen versuchen auch, sich mit Hilfe von IT-Technologien gegen den Fachkräftemangel zu stemmen und eine Reihe von Aufgaben zu automatisieren, die bisher durch Menschen erledigt wurden. Technologie-Lösungen sollen beispielsweise Routine-Aufgaben selbständig ausführen, um Fachkräfte zu entlasten und Arbeitsplätze attraktiver machen. Spitzenreiter ist mit 71 Prozent der Kundenservice. Danach folgen die Bereiche IT-Betrieb mit 61 Prozent, Vertrieb und Marketing (58 Prozent), der Geschäftsbetrieb (60 Prozent) sowie Personal und Verwaltung mit 50 Prozent.
Um die Automatisierung in ihren Betrieben weiter voranzutreiben, haben gut zwei Drittel der deutschen Unternehmen (59 Prozent) ihre IT-Investitionen erhöht, so das Ergebnis der Rackspace-Umfrage. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) gibt an, mit diesen Investments in erster Linie den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und die Effizienz steigern zu wollen. Gleichzeitig aber wollen sich die Unternehmen so bei potenziellen Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber positionieren.
Die Befragung von Rackspace zeigt außerdem, dass sich mit der steigenden Automatisierung auch die Anforderungen an das Personal verändern. So erwarten 90 Prozent der Befragten, dass auch Mitarbeiter, die nicht unmittelbar in technischen Bereichen arbeiten, über ein gewisses Maß an technischen Grundkenntnissen verfügen.
Hohe Investitionen für Migration in die Cloud
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Erhöhung der Technologie-Ausgaben ein unternehmerisches Risiko, aber für die meisten Unternehmen angesichts des Mangels an technischen Fachkräften alternativlos. Vordringlichstes Ziel ist es, die Abläufe zu optimieren und gleichzeitig das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter mit modernen Prozessen attraktiv zu gestalten. Arbeitgeber, die ein solches Umfeld anbieten, sind für technikaffine Mitarbeiter deutlich attraktiver.
So planen laut der Studie drei Viertel der befragten deutschen Unternehmen in den kommenden 12 bis 18 Monaten Investitionen, um Geschäftsprozesse in die Cloud zu migrieren. Mit Hilfe von cloud-gestützten Anwendungen lassen sich agile und moderne Betriebsstrukturen innerhalb kürzester Zeit und zu attraktiven Konditionen realisieren. Damit sprechen Unternehmen vor allem die Generation Z an. Mit moderner Technologie, flachen Hierarchien und der Option, in der Cloud neue Workflows zu realisieren, lassen sich im Wettbewerb um Talente Punkte machen. Ein attraktives Arbeitsumfeld ist darüber hinaus ein probates Mittel, um fähige Mitarbeiter langfristig an ein Unternehmen zu binden.
* Über den Autor
Als General Manager für die DACH-Region bei Rackspace Technology konzentriert sich Jürgen Stauber auf die Beschleunigung der digitalen Transformation und die Bereitstellung einer „Fanatical Experience“ durch frühzeitige Unterstützung und vertikale End-to-End-Multi-Cloud-Lösungen. Sein besonderer Fokus liegt auf der erfolgreichen Verzahnung von Kunden-/Branchenanforderungen mit agilen, vertikalen End-to-End Services für die digitale Transformation.
Bildquelle: Rackspace Technology
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