Die neuen Spielregeln der digitalen Transformation Wie API-Strategien die Digitalisierung vorantreiben

Von Rüdiger Fabian * |

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Bedingt durch die Pandemie hat der Druck zugenommen, die Digitalisierung voranzutreiben. APIs helfen nicht nur dabei, digitale Initiativen zu beschleunigen, ihre Wiederverwendbarkeit wirkt sich auch nachhaltig auf das IT-Projektmanagement aus.

Programmierschnittstellen erlauben es wie wiederverwendbare Bausteine, IT-Projekte schnell und nachhaltig voranzutreiben.
Programmierschnittstellen erlauben es wie wiederverwendbare Bausteine, IT-Projekte schnell und nachhaltig voranzutreiben.
(© Olivier Le Moal - stock.adobe.com)

Die Covid-19-Pandemie führte zu einer massiven Verlangsamung der Weltwirtschaft. Unternehmen, Organisationen und die gesamte Gesellschaft waren gezwungen, ihre Aktivitäten hinsichtlich der Lockdown-Beschränkungen anzupassen.

Die UNO schätzt, dass die weltweiten wirtschaftlichen Verluste durch die Pandemie eine Billion Dollar übersteigen werden. Doch trotz dieser hohen Kosten ist ein bemerkenswerter Nebeneffekt der Pandemie, dass eine Reihe digitaler Initiativen auf der Prioritätenliste weiter nach oben gerückt sind.

Wichtiger als die Digitalisierung selbst ist die Fähigkeit an sich, neue digitale Initiativen schnell auf den Weg zu bringen. Viele Unternehmen müssen jetzt ihre Befähigung, die digitale Transformation zu beschleunigen und schneller als je zuvor innovativ zu sein, neu bewerten.

Der dramatische Anstieg der digitalen Nachfrage

Ein großer Teil dieses Drucks ist auf sich ändernde Gewohnheiten zurückzuführen, die durch nationale Lockdowns hervorgerufen werden. Einer repräsentativen Umfrage der Postbank zufolge verbringen die Deutschen acht Stunden pro Tag im Internet – Tendenz steigend.

Die zunehmende Nutzung von Apps für Videoanrufe und die Abkehr vom traditionellen Fernsehen hin zu Video-Streaming-Plattformen ließen die Nachfrage nach digitalen Diensten sprunghaft ansteigen. Mit der wachsenden Nachfrage nach diesen Diensten ist auch die Erwartung gestiegen, dass diese Dienste ein anspruchsvolles, vernetztes Erlebnis bieten.

Mit anderen Worten: Digitale Produkte und Dienstleistungen wurden noch nie so geschätzt wie heute. Auch wenn die Beschränkungen für den Zugang zu digitalen Diensten nachzulassen beginnen, werden diese Muster im Verbraucherverhalten und die steigenden Erwartungen an digitale Dienste sehr wahrscheinlich Bestand haben. Dies bringt viele Organisationen in eine heikle Situation.

Unvermeidlich sind die Budgets durch die Sperren hart getroffen worden: Gartner schätzt, dass die IT-Ausgaben im Vergleich zu 2019 um 8 Prozent sinken werden. Da die Rückkehr zum „business as usual“ noch in weiter Ferne liegt, steigt der Druck auf Unternehmen, eine Lösung zu finden, die den Wert ihrer vorhandenen Ressourcen und digitalen Fähigkeiten maximiert, wenn sie in der „neuen Normalität“ erfolgreich sein wollen.

Vertraute Probleme

Selbst in normalen Zeiten hatten IT-Abteilungen Mühe, ihre Ziele der digitalen Transformation so schnell wie nötig zu erreichen. Untersuchungen zufolge gaben sechs von zehn IT-Direktoren an, dass sie im vergangenen Jahr nicht in der Lage waren, alle ihre Projekte umzusetzen. Ein Großteil davon ist auf die IT-Komplexität und die Herausforderungen zurückzuführen, die mit dem Versuch verbunden sind, verschiedene Datenquellen, Anwendungen und Systeme auf eine agile Art und Weise zu integrieren, die die Ziele der Transformation unterstützt.

Allzu oft verlassen sich Organisationen auf die Verknüpfung von Fähigkeiten zusammen mit Point-to-Point-Integrationen, die unflexibel sind und der Dynamik moderner IT-Umgebungen nicht gerecht werden. Infolgedessen fällt es ihnen schwer, innovative, kundenorientierte Produkte und Dienstleistungen schnell auf den Markt zu bringen. Dies scheitert meist daran, dass es vielen Firmen nicht gelingt, ihre Fähigkeiten kosten- und zeiteffizient zu bündeln.

Gleichzeitig ist es oft so, dass die digitale Transformation weitgehend der IT-Abteilung überlassen wird. IT-Abteilungen, die ohnehin schon durch ihre täglichen Wartungsaufgaben unter Stress stehen, haben zunehmend die Aufgabe, die gesamte Organisation voranzutreiben, wobei sie oft nur wenig Unterstützung von anderen Abteilungen erhalten.

Dies hat dazu geführt, dass die Kluft zwischen den Erwartungen des Unternehmens und dem, was die IT leisten kann, immer größer wird. Wenn wir berücksichtigen, dass den IT-Leitern jetzt potenziell weniger Ressourcen zur Verfügung stehen werden, ist klar, dass dringend eine Lösung gefunden werden muss.

APIs und das modulare Unternehmen

Um ihre Kopfschmerzen bei der digitalen Transformation zu überwinden, haben viele Organisationen APIs als Lösung in Betracht gezogen. Mit einer API-Strategie können sich IT-Leiter Daten und Funktionen als eine Reihe wiederverwendbarer Bausteine vorstellen, die ein- und ausgesteckt werden können, um schnell neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Da diese APIs über eine Integrationsplattform zur Verfügung gestellt werden, können Unternehmen eine Kultur der Wiederverwendung fördern, so dass IT-Abteilungen nicht jedes digitale Projekt von Grund auf neu beginnen müssen, wenn ein Teil der benötigten Funktionen bereits an anderer Stelle vorhanden ist. Durch eine modulare Unternehmensstrategie wird ein wesentlich agilerer Betrieb ermöglicht.

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In einer Zeit, in der Unternehmen den Wert ihrer vorhandenen Ressourcen maximieren müssen, werden diejenigen zum Vorbild genommen, die ein flexibles Unternehmen fördern. Auch Siemens hat die Vorzüge von APIs genutzt und dadurch den Rollout von 60 Millionen Smart Devices in Großbritannien erheblich beschleunigt.

Die Herausforderung bestand darin, unzählige Partner sowie alle im Firmennetz operierende Endgeräte besser zu verbinden. Mit MuleSofts APIs gelang es, die gewachsenen Datensilos aufzulösen und Daten aus bestehenden IBM Mainframes für ihr weites Netzwerk an Partnern nutzbar zu machen. Durch die Drosselung und Ratenbegrenzung mittels API Richtlinien konnte auch die Downstream-Datenintegrität bewahrt werden. Aufgrund der Wiederverwendbarkeit bestehender APIs profitieren auch zukünftige Projekte von den Früchten der geleisteten Entwicklungen.

Die neuen Spielregeln der digitalen Transformation

Die Welt befindet sich in einer turbulenten Phase, gezeichnet von Krisen, die dauerhafte Spuren in Unternehmen und Gesellschaften gleichermaßen hinterlassen. Siemens musste sich auf die neuen Anforderungen durch den Klimawandel einstellen und konnte durch Innovationen und API-gestützte Flexibilität enorme Effizienzgewinne erzielen.

Der große Teil der globalen Unternehmenslandschaft muss sich derweil mit den Konsequenzen einer Remote-Belegschaft auseinandersetzen, was enorme Belastungen für IT-Abteilungen und die allgemeine Finanzplanung mit sich bringt. Die Rolle der Pandemie bei der Beschleunigung der digitalen Transformation ist ein Effekt, den Unternehmen nicht ignorieren können.

Viele von ihnen haben bereits lange vor der Krise digitale Initiativen auf den Weg gebracht und versuchen nun, diese Projekte zu beschleunigen, um die Auswirkungen des Lockdowns auf die Geschäftskontinuität zu bewältigen. All dies hat den Wert der digitalen Transformation eindrücklich unterstrichen und Unternehmen aller Art ermutigt, ihre digitalen Häuser in Ordnung zu bringen.

Rüdiger Fabian
Rüdiger Fabian
(Bild: Mulesoft)

In der neuen Normalität haben sich APIs als wirksame Katalysatoren für die digitale Transformation erwiesen. Indem sie den Wert ihrer vorhandenen Ressourcen freisetzen, können Unternehmen die nötige Agilität für die Erfüllung neuer digitaler Anforderungen entfalten und sich selbst in eine bessere, erfolgversprechende Position bringen.

* Rüdiger Fabian ist Area Vice President Germany & Austria bei MuleSoft.

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