Defintion „Software Release Management“ Was ist Release-Management?
Ob Funktionsupdate, Security Patch oder Major Release: Jede neue Version einer Software ist mit einem Risiko verbunden. Im Produktmanagement war dies schon seit Jahrzehnten ein Thema, auch in der IT gehört Release Management zu den essentiellen Eingliederungsprozessen in eine ordentliche Infrastruktur.

Softwareentwicklung ist ein komplexer Prozess und bei jedem neuen Projekt stoßen ganz unterschiedliche Ansprüche aufeinander. Das bedeutet für Teams auch, dass sich diverse Aspekte die Waage halten müssen - Funktionsumfang, Funktionalität, Sicherheit, Qualitätskontrolle, die Dokumentation von Änderungen und das Einhalten des Zeitplans sind schließlich kritische Punkte, die auch beim Endkunden direkt ankommen.
Release Management bezeichnet dabei des Prozess des Planens, Verwaltens, Terminierens und Überprüfens mit dem verschiedene Software Builds schließlich marktreif werden. Dass diese Form des Software Release Managements in den letzten Jahren an Relevanz hinzu gewonnen hat, liegt auch an der wachsenden Komplexität jeder einzelnen Aufgabe in der Softwareentwicklung. Je komplexer Programme werden und je spezialisierter Programmierer sein müssen, desto entscheidender ist eine Verteilung der Kompetenzen und Ressourcen.
Um in der Summe ein funktionierendes Softwareprodukt zu erstellen ist es also erforderlich, viele einzelne Quellen zusammenzuführen. Hinzu kommt als Sonderfall der Softwareentwicklung, dass diese mit dem Release nicht abgeschlossen ist, sondern zyklisch funktioniert. Entwicklung, Tests, Veröffentlichung, Patches, Updates und Support sind sich stets wiederholenden Prozesse, die verwaltet werden müssen.
Von Idee und Konzept hin zum Endverbraucher
Wenn der User ein Softwareprodukt in Händen hält, so ist dies die Summe vieler kleiner, inkrementeller Prozesse, die vom Konzept bis hin zum fertigen Release für eine funktionale und funktionierende Software verantwortlich sind.
Aufgabe des Release Management ist es hierbei, alle diese Punkte zu überblicken und Kompromisse zu schaffen, mit denen konzeptionelle Ansetze auch tatsächlich umsetzbar werden. Dies bedeutet konkret, dass die erwartete Anforderung mit einem vertretbaren Risiko umgesetzt wird und in der geforderten Zeit (und dem bereitgestellten Budget) geliefert werden kann.
Dies bedeutet auch, dass Releases für Unternehmen und Kunden planbar werden. Speziell im B2B-Segment ist der Release eines neuen Produktes immer auch mit Risiken verbunden, da in Systemen mit steigender Komplexität auch das Risiko steigt, durch Updates unvorhergesehene Fehler und Inkompatibilitäten hervorzurufen.
Abgrenzungen zum Enterprise Release Management
Die englischen Begriffe Release Management und Enterprise Release Management (ERM) werden im Deutschen häufig synonym zueinander verwendet, jedoch gibt es entscheidende Unterschiede. Das Release Management in der IT bezeichnet die Begleitung aller Entwicklungsprozesse von der Planung über das Design und die Tests bis hin zum finalen Release.
Enterprise Release Management hingegen beschreibt als Überbegriff IT-Spezialisten in größeren Unternehmen, die unterschiedliche Releases mit den Anforderungen und technischen Gegebenheiten eines Unternehmens abgleichen und kompatible Software in komplexeren Systemen installieren. Verschiedene Releases unterschiedlicher Software diverser Entwickler zu koordinieren ist ein Prozess, der Monate oder Jahre in Anspruch nehmen kann.
Natürlich können Unternehmen es nicht riskieren, dass es an einem belieben Punkt dieses Prozess zu Unterbrechungen im regulären Tagesgeschäft kommt. ERM koordiniert sich dabei mit Change- und Produktmanagement und übernimmt auch die Task der Qualitätskontrolle und die Verwaltung einer Revisionshistorie.
Die Bedeutung von Release Management in komplexeren Entwicklungsumgebungen
Durch kontinuierliche Distribution von Software und zunehmend agile Entwicklungsteams scheint die Bedeutung von Release Management in der Softwareentwicklung abzunehmen, weil es nicht mehr den einen Veröffentlichungszeitpunkt gibt. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall.
Je mehr einzelne Teams koordiniert werden müssen, je anspruchsvoller die Ansprüche des Endverbrauchers werden, desto wichtiger wird auch die Planung und Koordination. Nur so können Unternehmen tatsächlich sicherstellen, dass sie ihre Ressourcen sinnvoll einsetzen und effizient arbeiten können, ohne Features mit geringem Mehrwert zu priorisieren.
Zudem enden die Aufgaben des Release Management natürlich nicht mit der Veröffentlichung einer Version, sondern über die Sammlung von Feedback, Reviews und Nutzerdaten können künftige Releases verbessert werden.
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