Definition „NetBeans (IDE)“ Was ist NetBeans?

Autor / Redakteur: LineFeed / Stephan Augsten

NetBeans erleichtert die Erstellung von Java-Swing-Applikationen und anderen Programmen. Die modular erweiterbare, auf der NetBeans-Plattform basierende IDE unterstützt beispielsweise C/C++, HTML und JavaScript.

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Dank der Modularität lässt sich die NetBeans-Entwicklungsumgebung vielfältig erweitern.
Dank der Modularität lässt sich die NetBeans-Entwicklungsumgebung vielfältig erweitern.
(Bild: NetBeans.org)

Der Name NetBeans bezieht sich meist auf die Entwicklungsumgebung, die NetBeans IDE. Er bezeichnet aber zunächst ein Framework für die vereinfachte Programmierung von Java-Applikationen, die Swing Widgets nutzen. Dazu zählt auch die Entwicklungsumgebung.

Als Java-Programm ist die NetBeans IDE auf allen Plattformen nutzbar, für die eine kompatible virtuelle Maschine (Java Virtual Machine, JVM) verfügbar ist. Der Begriff Beans, im Sinne von Kaffeebohnen, wird im Rahmen der Programmiersprache Java auch an anderen Stellen als Metapher für in sich geschlossene, wiederverwendbare Programmteile verwendet.

Woher kommt NetBeans?

Die Entwicklungsumgebung ist ursprünglich im Jahr 1996 als ein studentisches Projekt namens Xelphi an der Charles Universität in Prag entstanden. Als Vorbild orientierten sich die Entwickler an der Delphi IDE von Borland, was auch die Namensgebung des Projekts erklärt.

Im nächsten Jahr folgte die Gründung des Unternehmens NetBeans, das 1999 von Sun Microsystems gekauft wurde. Wieder ein Jahr später änderte Sun die Lizenzierung der NetBeans IDE in eine Open Source Modell. Die Übernahme von Sun durch Oracle im Jahr 2010 führte sechs Jahre später schließlich zur Übergabe des gesamten NetBeans Projekts an die Apache Software Foundation.

Was bietet die NetBeans-Plattform?

Da die NetBeans Plattform als Framework für die Programmierung der NetBeans IDE dient, ist die Entwicklungsumgebung gleichzeitig Werkzeug und Musterbeispiel für die Möglichkeiten der Java Programmierung mit NetBeans. Die Plattform stellt insbesondere folgende Features zur Verfügung:

  • Erstellung und Verwaltung von Benutzerschnittstellen, beispielsweise Menüs oder Werkzeugleisten
  • Fensterverwaltung
  • Eine Widget-Sammlung in der NetBeans Visual Library
  • Verwaltung von Benutzereinstellungen
  • Ein Framework für allgemeine Datenspeicherung
  • Wizards
  • Werkzeuge für die Programmentwicklung, z.B. der NetBeans Editor für die Textbearbeitung, insbesondere von Quelltext, oder die Integration in bekannte Versionskontrollsysteme, von CVS bis Git.

Was leistet die NetBeans IDE?

Zu den Kernfeatures der NetBeans IDE gehört die integrierte Entwicklung aller Arten von Java-Applikationen. Die Funktionalität lässt sich dank der durchgängigen Modularisierung flexibel erweitern. Mehrere verschiedene Pakete erlauben die direkte Installation der NetBeans IDE mit passenden Plug-ins für unterschiedliche Anwendungsfälle. Über die Module lässt sich zum Beispiel die Unterstützung weiterer Programmiersprachen nachrüsten, die Integration in vorhandene Versionskontrollsysteme vornehmen, die Entwicklungsumgebung aber auch nach eigenem Wunsch erweitern.

Standardmodule der NetBeans IDE

Zu den Modulen, die fester Bestandteil der NetBeans IDE sind, zählen der besonders leistungsfähige NetBeans Profiler, das GUI Design Tool, das ursprünglich unter dem Namen „Project Matisse“ bekannt, sowie der NetBeans JavaScript Editor. Der Quelltext-Editor von NetBeans unterstützt insbesondere die Java-Entwicklung aber auch andere Sprachen mit einer Vielzahl von Funktionen. Hierzu zählen:

  • Komfortable Code-Completion, einschließlich der automatischen Expansion von CamelCase-Bezeichnern über die enthaltenen Großbuchstaben.
  • Refactoring
  • Java-Tipps
  • Fehlermarkierung
  • Wählbare Tastenbelegung, beispielsweise Emacs-kompatibel

Fremdsprachenunterstützung

Die NetBeans IDE enthält Lokalisierungen für die Ländercodes BR, JP und ZH. Weitere Sprachunterstützung sind aus der NetBeans Community unter anderem auch für Deutsch verfügbar.

Dynamische Updates mit dem Update-Center-Modul

Ein interessantes NetBeans Feature bietet die Möglichkeit, Applikationen inkrementell zu aktualisieren. Statt bei einem Update das komplette Programm neu herunter zu laden, können geänderte und neue Programmteile einzeln, als signierte Pakete ausgetauscht werden.

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