Definition „Entwicklervorschau“ Was ist eine Developer Preview?

Von Gedeon Rauch

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Eine jede Software ist nur so gut wie ihre Kompatibilität mit anderer Software, Treibern und Hardware. Eines der wichtigsten Tools, um sicherzustellen, dass alle Zahnräder ineinander greifen, ist die Developer Preview.

Developer Previews sind dazu gedacht, neue Features und das Zusammenspiel mit bestehender Hardware, anderer Software sowie Plug-ins zu testen.
Developer Previews sind dazu gedacht, neue Features und das Zusammenspiel mit bestehender Hardware, anderer Software sowie Plug-ins zu testen.
(© Witthaya - stock.adobe.com)

Eine jede Software benötigt unterschiedliche Iterationen, Verbesserungen und Versionen, ehe sie in den Public Release gehen kann. Während der Entwicklung erfolgen über die verschiedensten Phasen hinweg interne und externe Tests, um sicherzustellen, dass die letztendliche App tatsächlich mit ihren Herausforderungen und den Ansprüchen der User umgehen kann.

Viele Entwicklerinnen und Entwickler stellen bereits während der Development-Phase frühe Vorschauversionen zur Verfügung, um anderen Fachleuten die Chance zu geben, Features und Kompatibilität zu prüfen. Je verzahnter eine Software ist, desto sinnvoller kann dieser Prozess sein. Denn so zeigen sich auch für die erweiterte Infrastruktur von Apps bereits frühzeitig Inkompatibilitäten und Problemstellen.

Eine Developer Preview ist eine begrenzt verfügbare halböffentliche Preview, bei der Entwicklerinnen und Entwickler einen Zugriff auf Features und Updates bekommen, ehe diese für als Public Preview oder Release freigegeben werden. Wie sehr verschiedene Entwicklungsteams in der Praxis tatsächlich mit Developer Previews arbeiten und wann eine eigentlich als Entwicklervorschau vorgesehene Version mehr oder minder bereits öffentlich freigegeben wird, wird dabei unterschiedlich gehandhabt.

Developer Previews gibt es dabei von Versionen von Android, Windows oder Mac OS, aber auch Apps wie Microsoft Teams. In der Regel ist es notwendig, dass Entwicklerinnen und Entwickler entweder die Preview entweder lizenzieren oder aber einen Registrierungsprozess durchlaufen. Wie streng dieser tatsächlich ist, fällt unterschiedlich aus.

Bei Open-Source-Software könnte jede Version, die nicht als stabil gilt, theoretisch als Developer Preview durchgehen. Google beispielsweise hält es mit der Zugänglichkeit der Developer Preview von neuen Android-Versionen relativ großmütig und gibt diese auch für Early Adopter frei. Über die Vor- und Nachteile sollten User sich aber bewusst sein.

Die Vor- und Nachteile einer Developer Preview

Developer Previews sind dafür da, um neue Features und das Zusammenspiel mit anderer Software zu testen. User erhalten durch diese Preview also bereits sehr früh einen Einblick auf neue Features, allerdings hat dies einen entscheidenden Nachteil: die Stabilität.

Eine Developer Preview wird als Jetzt-Zustand an andere Entwicklerinnen und Entwickler ausgeliefert und kann nur bedingt als Maßstab für die letztendliche Lauffähigkeit und die Funktionalität einer Software herangezogen werden. Für Endverbraucher ist eine Developer Preview also tatsächlich nur bedingt brauchbar. App- oder Plug-in-Developer hingegen brauchen diese Vorschauen, um parallel mit dem Release einer neuen Software-Version kompatible Updates liefern zu können.

Viele Studios liefern die Developer Preview auch als Version, die flexibel aktiviert oder deaktiviert werden kann. So können auch Testpersonen jederzeit zurück zu einer stabilen Version wechseln. Bei der Developer Preview eines Betriebssystems erfordert dies jedoch entweder parallele Desktops, separate Boot-Laufwerke und Systemneustarts.

Für Developer mag dies kein Abschreckungsgrund sein, doch User, die die Developer Preview nicht beruflich nutzen müssen, sollten sich diese Form des Beta-Tests gründlich überlegen. Zumal inkludierte Features jederzeit wieder gestrichen werden können.

Die Developer Preview als Meilenstein der Softwareentwicklung

Nur durch Feedback und Praxiserfahrung kann eine Software zum Release wirklich die Erwartungen der Zielgruppe erfüllen. Testversionen und Previews sind ein wichtiger Teil des Development Cycles und gerade die Developer Preview erfüllt eine wichtige Funktion.

Sie gibt anderen Teams die Möglichkeit, neue Features zu testen und ihre eigene Software gegebenenfalls anzupassen. Auch die Feedback-Funktion profitiert durch das Maß der Professionalisierung.

Für viele Development Workflows können solche Entwicklervorschauen sich als nützlich erweisen, zwingend notwendig sind sie aber nur für stark vernetzte Software wie Betriebssysteme oder Apps mit einer großen Anzahl an Plug-ins.

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