Definition „Stablecoin“ Was ist ein Stablecoin?
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Stablecoins sind Kryptowährungen, die an einen realen Gegenwert wie eine nationale Währung geknüpft sind. Dieser in der Regel stabile und recht gut vorhersehbare Gegenwert sorgt für einen ebenfalls stabilen Kurs der Kryptowährung. Stablecoins gelten daher als relativ risikoarm und haben vor allem im Vergleich zu anderen Kryptowährungen eine sehr geringe Volatilität.

Viele Kryptowährungen zeichnen sich durch einen stark schwankenden Kurs aus. Bitcoin und Co. werden nicht als bloße Währung betrachtet, sondern von Investoren und Tradern als Möglichkeit der Geldanlage gesehen. Und wie bei vielen anderen Anlageprodukten entwickelt sich ihr Wert abhängig von Angebot und Nachfrage. So kann es passieren, dass sich der Wert eines Tokens innerhalb eines Monats verdoppelt und kurz darauf wieder einbricht
Wer eine solch volatile Kryptowährung als Zahlungsmittel verwenden will, hat also immer das Problem, dass die Kaufkraft der Token sich rasch verändern kann – und nicht immer zum Vorteil des Besitzers. Für Unternehmen wäre es z. B. äußerst unvorteilhaft, wenn die verdienten Bitcoins schon am nächsten Tag 10 Prozent weniger wert wären.
Die Lösung: stabile Kryptowährung durch Sicherheiten
Es gibt aber auch Kryptowährungen, die deutlich stabiler und damit planbarer bleiben: Unter dem Sammelbegriff „Stablecoin“ versteht man Kryptowährungen, deren Wert fest mit einem realen Gegenwert verbunden ist, z. B. mit dem US-Dollar, mit dem Euro oder mit dem Goldpreis.
Diese realen Gegenwerte haben die Eigenschaft, dass sie regulär nur relativ geringen Schwankungen unterliegen. Zudem können Stablecoins in der Regel direkt in den verknüpften Gegenwert umgerechnet werden. Bei der Kryptowährung Tether ist es z. B. so, dass ein USDT immer relativ genau einem US-Dollar entspricht. Stablecoins vereinen die Vorteile von preisstabilen Werten wie nationalen Währungen mit den Vorzügen von Kryptowährungen.
Krypto-gesicherte Stablecoins
Es ist auch möglich, einen Stablecoin an eine andere Kryptowährung zu knüpfen. Hier besteht jedoch weiterhin das Problem, dass stark volatile Kurse der verknüpften Währung sich ebenfalls auf den Stablecoin auswirken. Es müssen daher weitere Maßnahmen implementiert werden, um den Kurs stabil zu halten. Der Stablecoin DAI ist z. B. durch eine Kryptowährung gedeckt, versucht aber mithilfe von Smart Contracts den Kurs des US-Dollars möglichst präzise abzubilden.
Vorteile von Stablecoins
Durch die enge Bindung an einen realen Wert kann per Stablecoin Geld vergleichsweise risikoarm in eine Kryptowährung getauscht werden. Stablecoins sind nicht volatil, weil sie dem Kurs ihres verknüpften Wertes in aller Regel sehr präzise folgen. Somit bieten sie eine leicht nachvollziehbare Schnittstelle zwischen Kryptogeld und realen Werten.
Anleger können sie zur Wertspeicherung nutzen. Das bedeutet, dass sie einen gewünschten Betrag in einen Stablecoin umwandeln und davon ausgehen können, dass sich der Kurs nicht spontan in eine unvorhersehbare Richtung entwickelt. Der eingetauschte Betrag muss also nicht strikt überwacht werden, um Verluste durch abfallende Kurse zu minimieren – jedes Token ist immer genau eine Einheit des verknüpften realen Gegenwertes wert. Im Umkehrschluss eignen sich Stablecoins daher auch nicht als gewinnbringende Geldanlage.
Vermögen in Form einer stabilen Kryptowährung bereitzuhalten ist z. B. dann sinnvoll, wenn man häufiger Transaktionen mit einer eher volatilen Währung tätigen möchte. Denn auf den meisten Exchanges ist der Tausch zwischen zwei Kryptowährungen günstiger und schneller als der Tausch zwischen Fiatgeld und einer Kryptowährung. So kann immer exakt der Betrag von Stablecoin in eine andere Coin getauscht werden, der für die jeweilige Transaktion notwendig ist. Ebenso können Guthaben in einer anderen Kryptowährung zur Wertspeicherung in Stablecoins umgewandelt werden, wenn diese nicht weiter benötigt werden. So kann ein Wertverlust vermieden werden.
Ferner dienen Stablecoins auch als eigenständige Zahlungsmittel auf dem internationalen Markt. Sie ermöglichen weltweit schnelle digitale Zahlungen ohne die Hürde schwankender Wechselkurse und das Mitwirken von Banken.
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