Definition „Flussdiagramm“ Was ist ein Programmablaufplan?
Der Programmablaufplan oder kurz PAP stammt aus der Informatik. Hier dient er als Werkzeug, um Algorithmen oder Programme zu beschreiben. Inzwischen kommt er aber auch in anderen Zusammenhängen zum Einsatz, dafür immer weniger in der Computerwelt.
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Der Programmablaufplan wird auch als Programmstrukturplan oder Flussdiagramm bezeichnet. Er ist genormt (DIN 66001). Ziel ist es, die Operationen zur Lösung von Aufgaben bzw. Problemen zu visualisieren. Der PAP ist als Werkzeug in der Software-Entwicklung als Hilfestellung vor dem eigentlichen Schreiben des Codes angesiedelt. Verwendete Algorithmen oder auch die Struktur des gesamten Programms werden grafisch dargestellt.
Aufbau eines Programmablaufplans
Folgende Elemente sind in einem PAP zu finden:
- Start und Ende: Dargestellt durch ein abgerundetes Rechteck
- Ein- und Ausgabe (beispielsweise Input durch einen Mausklick): Nach rechts gekipptes Rechteck
- Interaktionen, Operationen: Einfaches Rechteck
- Unterprogramm: Einfaches Rechteck ergänzt durch zwei vertikale Linien
- Verzweigung sowie Entscheidung: Raute
- Verbindungen: Gerichtete Linien bzw. Pfeile
- Zählerschleifen: Trapeze
- Sonstige Schleifen: Abhängig vom Fall wird das passende der obigen Symbole verwendet
- Sprungmarken: Kreise
- Konnektoren: Ebenfalls Kreise
- Kommentare: Eine geöffnete eckige Klammer
Geeignet zur allgemeinen Prozessbeschreibung
Die allgemeine Natur eines PAP hat dazu geführt, dass seine Einsatzgebiete über die Informationsverarbeitung in der Informatik hinausgewachsen sind. Die Bestandteile eignen sich ebenfalls zur generellen Prozessbeschreibung. Beispielsweise lässt sich darstellen, wie Angebote zu erstellen sind oder wie Gespräche gelenkt werden können.
In vielen Unternehmen kommen PAPs als Flussdiagramme zum Einsatz, um standardisierte Abläufe zu veranschaulichen. Es klärt beispielsweise Fragen wie, was mit Waren geschieht, die neu ins Lager kommen. Die Ablaufpläne sind überall dort geeignet, wo imperative Logikketten benötigt werden.
Im Klartext bedeutet dies, dass die Diagramme Entscheidungswege zwingend vorgeben: Wenn X passiert, muss Y folgen. Konkret: Wenn die Ware angeliefert wird, muss sie im System eingebucht werden. Ist sie eingebucht, kann es eine Entscheidung geben: Die Ware wird in den Verkauf gegeben oder im Lager abgelegt.
Schwächen des Konzepts in der Software-Entwicklung
Programmablaufpläne lassen sich durch ihren imperativen Charakter nur schwierig verändern. Als Logikketten setzen sie auf klare Strukturen. In der Software-Entwicklung ist dies allerdings nicht mehr in jedem Fall gefragt.
Bleiben wir hierfür beim obigen Beispiel der Ware, die ins Lager eintrifft. Ein PAP würde sich nur schwierig um die zusätzliche Option ergänzen lassen, dass Waren in ein Zwischenlager gebracht werden. Zwischen unterschiedlichen Warentypen und damit einhergehenden abweichenden Behandlungen kann es ebenfalls nur schwer unterscheiden. Eingehende Lebensmittel müssen beispielsweise kühl gelagert werden. Wächst der Warenbestand um neue Typen, muss das Diagramm im Prinzip komplett neu gezeichnet werden.
In der Software-Entwicklung ist es allerdings wichtig, dass Programme mit neuen Variablen umgehen können. Beispielsweise Programme zur Erstellung der Steuererklärung sollten leicht an geänderte gesetzliche Vorgaben angepasst werden können - hierzu müssen bestehende Variablen verändert, neue hinzugefügt und alte gestrichen werden. Eingesetzt werden deshalb Lösungen wie Pseudocode statt eines PAPs.
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