Definition „Großbefehl“ Was ist ein Makro?
Ein Makro ist eine Kette von Befehlen in einem Anwendungsprogramm. Es dient der Automation von Funktionen und kann deshalb auch als Unterprogramm bezeichnet werden. Die Besonderheit ist: Viele Anwender schreiben Makros selbst.
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Der Begriff Makro ist eigentlich nur eine Kurzform des englischen Begriffs „macroinstruction“. Makro stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Groß“ (als Merkhilfe: Der gegenteilige Ausdruck ist das geläufigere Mikro), es handelt sich also um einen Großbefehl. Damit ist gemeint, dass ein Makro in einem Befehl mehrere kleinere Instruktionen bündelt und gemeinsam ablaufen lässt.
Microsoft gestattet beispielsweise Nutzern von Windows und/ oder den eigenen Office-Anwendungen, Makros selbst zu schreiben und so die Funktionalität der Programme zu verbessern bzw. an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Ein Makro in Excel kann beispielsweise automatisch Datensätze Tabellen zuweisen.
Makros werden in der Regel in der Programmiersprache des Hauptprogramms (BASIC, Pascal, etc.) oder in einer eng verwandten Sprache (VBA – sprich Visual Basic for Applications – in Microsoft Office) codiert.
Die unterschiedlichen Makro-Arten
Prinzipiell wird zwischen Programmier- und Anwendungs-Makros unterschieden. Mancherorts werden zudem System-Makros genannt. Faktisch handelt es sich dabei jedoch um Anwendungs-Makros, die für das Betriebssystem gedacht sind.
Programmier-Makros sollen die entsprechende Kodierungsarbeit vereinfachen. Statt bestimmte Code-Sequenzen ganz auszuschreiben, lässt sich diesen über ein Makro ein Kürzel zuweisen. Auf diese Weise spart der Entwickler Zeit. Zudem sinkt die Fehleranfälligkeit, da er den Code nicht ausschreiben muss.
Anwendungsmakros sind dazu gedacht, Programmen Aufgaben beizubringen und automatisch ablaufen zu lassen, die sie bislang nicht können. Nutzer wissen dabei oft nicht einmal, dass sie ein Makro geschrieben haben. Als Beispiel: Bestimmte Programme gestatten es den Anwendern, eigenständig Shortcuts festzulegen. Faktisch schreibt die entsprechende Lösung ein Makro.
Als Sonderfall gelten Makros in CAD-Programmen. Hier handelt es sich nur um Modelle aus der Bibliothek. Als Beispiel: Ein Architekt plant ein Badezimmer. Um den Platzbedarf für die einzelnen Elemente zu ermitteln, benötigt er Dummies bzw. Platzhalter in der richtigen Größe. Er kann so beispielsweise eine Platzhalter-Dusche einsetzen, die er als Makro in der Bibliothek seines Programms gespeichert hat.
Oft sind es Standard-Lösungen, die der Architekt einmal entworfen hat und immer wieder nutzt, wenn seine Auftraggeber keine Spezialwünsche haben. Damit wird auch klar, wieso hier erneut die Bezeichnung Makro genutzt wird: Es ist das identische Konzept wie bei Programmierern.
Makros nutzen: Vor- und Nachteile
Der größte Vorteil von Makros ist, dass diese dem Anwender dabei helfen, bestehende Software-Lösungen anzupassen. Die Codes sind zudem kürzer und weniger fehleranfällig. Allerdings gibt es auch eine ganze Reihe von Nachteilen:
Programm-Makros nutzen Speicher in der Regel nicht effizient aus. Die zugehörigen Sprachen müssen erlernt werden, was für Einsteiger ein Problem bedeutet. Wer sich nicht auskennt, kann durch ein falsch geschriebenes Makro großen Schaden verursachen. Dies gilt beispielsweise bei den Unterprogrammen, die der Automatisierung der Oberfläche von Windows dienen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass automatische Makros zur Schadcode-Verteilung ausgenutzt werden, weshalb oft zum Deaktivieren automatischer Makro-Funktionen in Office geraten wird. Angesichts der Nachteile stehen IT-Experten der Frage der Nutzung von Makros oft kritisch gegenüber. Diese sollten ihrer Meinung nach nur dort eingesetzt werden, wo sie unabdingbar sind und den größten Sinn machen.
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