Definition „Eclipse (IDE)“ Was ist Eclipse?
Beim Open-Source-Projekt Eclipse handelt es sich um eine integrierte Entwicklungsumgebung, kurz IDE. Eclipse ist für zahlreiche Programmiersprachen und Metasprachen geeignet. Die Standardversion lässt sich durch verschiedene Plug-ins erweitern.

Die Entwicklung von Eclipse
Mit dem Open-Source-Programmierwerkzeug Eclipse lassen sich Softwareprojekte unterschiedlichster Art realisieren. Ursprünglich war Eclipse als integrierte Entwicklungsumgebung (Integrated Development Environment, IDE) für die objektorientierte Programmiersprache Java gedacht.
Mittlerweile setzt man Eclipse auch für viele andere Aufgaben im Bereich der Softwareentwicklung ein. Für die IDE sind inzwischen nämlich eine Vielzahl von quelloffenen und kommerziellen Erweiterungen für Sprachen wie HTML, CSS oder PHP erhältlich. Darüber hinaus gibt es verschiedene Plug-ins, beispielsweise für die Versionsverwaltung Git, die sich direkt über die Anwendung integrieren lassen.
Als Nachfolger der Entwicklungsumgebung IBM Visual Age for Java 4.0 wurde Eclipse im November 2001 vom Softwarehersteller IBM freigegeben. Das von IBM geführte Eclipse-Konsortium beschloss im Februar 2004, eine eigenständige Eclipse-Foundation zu gründen. Seither ist diese Foundation für die Entwicklung der Programmierumgebung verantwortlich. Die Aufgabe der gemeinnützigen Gesellschaft ist es, die Open-Source-Entwickler und deren Projekte zu leiten.
Versionen und Versionsnamen
Unter der Leitung der Eclipse-Foundation wurden bislang 14 Versionen von Eclipse veröffentlicht. Dabei wurden die einzelnen Versionen bzw. die zugrundeliegenden Projekte nach den Monden des Jupiters (Callisto, Europa, Ganymede), nach Raumsonden (Galileo, Helios), nach Planeten (Mars) und nach dem für die Entwicklungsumgebung so typischen Farbton (Indigo) benannt.
Seit der Eclipse-Version 3.5 (Galileo), die am 24. Juni 2009 freigegeben wurde, werden die Versionsnamen in alphabetischer Reihenfolge gewählt. Die Versionen 3.8 und 4.2 (Projektname Juno) wurden zeitgleich am 27. Juni 2012 veröffentlicht.
Jede Version steht den Nutzern sowohl als Grundversion als auch als Zusammenstellung verschiedener Packages zur Verfügung. Einzelne Programmpakete lassen sich bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt nachinstallieren. Eclipse hat standardmäßig eine englischsprachige Benutzeroberfläche. Zu jeder Eclipse-Version sind allerdings auch Babel-Language-Packs erhältlich, welche sich in den gewählten Sprachen als Plug-ins installieren lassen.
Die Architektur von Eclipse
Eclipse wurde ursprünglich als erweiterbare Entwicklungsumgebung konzipiert. Diese Idee hielt sich bis einschließlich Version 2.1. Seit der Version 3.0 handelt es sich bei Eclipse nunmehr nur noch um den Kern der IDE, dessen Aufgabe es ist, die verschiedenen Plug-ins zu laden. Diese stellen anschließend die eigentliche Funktionalität der IDE zur Verfügung.
Eclipse selbst wie auch die dafür erhältlichen Plug-ins sind in Java implementiert. Zur Erstellung der grafischen Oberfläche wurde das Standard Widget Toolkit (SWT) gewählt. Mittlerweile gibt es Eclipse für 14 verschiedene Architekturen und Betriebssysteme, wie z.B. Windows, Linux, Mac OS, Solaris 8 und FreeBSD. Deshalb gilt Eclipse als plattformunabhängig.
Die Plug-ins, die für Eclipse erhältlich sind, lassen sich sowohl durch Entpacken der Installationsdatei als auch direkt über den Eclipse „Market Place“ installieren. Mit der Rich Client Platform bietet Eclipse Entwicklern die Möglichkeit, auf dem Eclipse-Framework basierend Anwendungen zu schreiben, die von der Eclipse-IDE selbst unabhängig sind. Als Plug-ins werden hierfür die Eclipse Core Platform, das Standard Widget Toolkit (SWT) und das GUI-Toolkit JFace benötigt.
Die Benutzeroberfläche von Eclipse
Eclipse verwendet verschiedene Konzepte, um die Arbeit mit Code-Texten und anderen Ressourcen so weit wie möglich zu vereinfachen. Hierzu zählen:
- Sichten (Views)
- Editoren
- Perspektiven
Bei den sogenannten Sichten (Views) handelt es sich um kleine Fenster, die einzelne Aufgabenbereiche aus unterschiedlichen Sichtweisen darstellen. Mittels Drag & Drop lassen sich die Fenster beliebig anordnen – sowohl als Tabs als auch als dauerhaft sichtbare Fenster oder in Form sogenannter „Fast Views“, die sich als Symbole auf einer frei positionierbaren Symbolleiste befinden und sich per Mausklick einblenden lassen.
Ein Beispiel für Sichten ist beispielsweise die Navigator-View, die alle Dokumente anzeigt, die im Projektverzeichnis enthalten sind. Eine weitere View ist der Klassenexplorer. Dieser zeigt baumartig strukturiert und unter Verwendung von Symbolen alle Klassen, Variablen, Funktionen und Importe des aktuellen Quelltextes an.
Innerhalb des Programmfensters nimmt der Editor den größten Raum ein. Über Editoren lassen sich Quelltexte anzeigen und bearbeiten, wobei die Syntax der jeweiligen Programmiersprachen farblich markiert wird. Bei Eclipse gibt es für jede Programmiersprache wie Java, PHP, C oder Python einen eigenen Editor. Neben den reinen Texteditoren sind auch visuelle Editoren (z.B. Drag-&-Drop-Editoren zum Erstellen grafischer Benutzeroberflächen) für Eclipse erhältlich.
Bei den sogenannten Perspektiven handelt es sich um vollständige Anordnungen von Views, Editoren sowie von Symbol- und Menüleisten. Die Perspektiven lassen sich nach Bedarf konfigurieren, wobei eine benutzerdefinierte Konfiguration dauerhaft gespeichert werden kann. Nachinstallierte Plug-ins stellen häufig vorkonfigurierte Perspektiven bereit, welche problemlos den eigenen Vorstellungen entsprechend angepasst werden können.
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