Definition „Delphi (IDE)“ Was ist Delphi?
Die Entwicklungsumgebung Delphi wurde vom Unternehmen Borland eigens für die Programmiersprache Object Pascal entwickelt. Die ursprünglich vor allem für akademische Zwecke entwickelte Sprache Pascal wurde dank Delphi in die Praxis und die Moderne übersetzt.
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Der Name der Entwicklungsumgebung Delphi erinnert nicht von ungefähr an das Orakel von Delphi, ist dabei aber vor allem eine Anspielung auf das Datenbanksystem Oracle. Da die Umgebung vor allem an Datenbanken orientiert ist, erhielt sie den Titel des wohl bekanntesten Orakels der griechischen Antike.
Mit einer Geschichte von nunmehr fast einem Vierteljahrhundert gehört Delphi zu den Entwicklungsumgebungen, die viele Programmierer von der Pike auf gelernt haben und in denen sie sich mühelos zurecht finden. Die erste, im Februar 1995 veröffentlichte Version lief noch auf Windows 3.x und wurde seitdem konstant weiterentwickelt, um den wachsenden Anforderungen der Programmierer gerecht zu werden.
Bereits mit der zweiten Version wechselte Delphi von einer 16-Bit- auf die 32-Bit-Architektur und erhielt nun Extras wie längere Zeichenketten und größere Datenstrukturen. Seit 2011 arbeitet Delphi (Version XE2) nativ in 64 Bit und implementierte mit FireMonkey eine zusätzliche GUI-Bibliothek für eine plattformunabhängige Entwicklung ein. 2011 machte Pascal außerdem mit der Unterstützung von iOS mobil. Im 2016er Update wurde FireMonkey noch einmal stark optimiert und legte noch stärkeren Fokus auf die Plattformunabhängigkeit der Entwicklungsumgebung.
Während die Umgebung Delphi ursprünglich von Borland entwickelt wurde, befindet sich die Umgebung nominell nicht mehr unter Borlands Schirmherrschaft. Allerdings ist Entwickler CodeGear ein Tochterunternehmen von Embarcadero Technologies (ehemals Borland), weswegen Delphi heute auch häufig Embarcadero Delphi genannt wird.
Delphi als vielseitige Umgebung für Programmierer
Delphi arbeitet in den Codesprachen Delphi und C++ und kann damit als Entwicklungsumgebung direkt von einer Vielzahl von Programmierern problemlos bedient werden. Zusammen mit den vorhandenen Libraries und Convenience Funktionen wie Code-basiertem Autocomplete lässt sich schnell und einfach arbeiten.
Kontextsensitive Hinweise machen es auch Einsteigern leicht, sich in Delphi zurecht zu finden und die Funktionsweise des Codes zu verstehen. Die Libraries helfen auch erfahreneren Entwicklern dabei, die Qualität ihres Codes zu optimieren und die Programme schlank und schnell zu halten.
Durch eine umfangreiche Dokumentation verschiedener Programmversionen und -subversionen macht Delphi es besonders leicht, effizient zu programmieren und Schritte zu vergleichen. In der Fehlerkorrektur arbeitet Delphi mit nativem Debugging, das geräteunabhängig funktioniert. So kann die Funktionsweise eines Programms auf jedem Betriebssystem lokal oder im Remote System auf Fehler hin untersucht werden.
Grafische Frameworks für plattformübergreifende UIs
Delphi bietet mit VCL (für Windows) und FireMonkey X (plattformunabhängig) gleich zwei visuelle Frameworks, um schnell und verständlich Interfaces für Apps zu erstellen. Durch diese Frameworks lassen sich nicht nur Apps erstellen, die für User intuitiv und einfach zu bedienen sind, auch die Programmierung wird so deutlich erleichtert.
Gerade FireMonkey gehört für Entwickler zu den wichtigsten Tools, um Programme zu kreieren, deren Funktionalität über verschiedene Geräte hinweg verbunden ist. Durch die Nutzung der Hardwarebeschleunigung lassen sich auf schnelleren Geräten auch mit niedriger Auslastung beeindruckende UIs erstellen.
Zusatzfunktionen wie PlatformDefault helfen Programmierern dabei, grafische Funktionen an den Kundengewohnheiten auf dem jeweiligen OS auszurichten. Dies betrifft beispielsweise die Anordnung von Tabs, die zwischen iOS und Android variiert. Zudem unterstützt FireMonkey sowohl 2D-Szenen als auch 3D-Szenarios und bietet so vollste Flexibilität in unterschiedlichsten Anwendungsfällen.
Über FireMonkey als Framework können viele Funktionen von VCL, das für Windows-Entwickler oftmals die gewohnte Umgebung ist, erhalten werden. Als Visual Framework, das gleichzeitig zur umfänglichen Softwareentwicklung genutzt werden kann, hilft FireMonkey zusätzlich dabei, den Developement-Ansatz des Design Thinking in die Programmierung zu überführen.
Alternativen zu Delphi
Embarcadero selbst bietet eine der größten Alternativen zu Delphi in Form des „C++ Builders“, der die Programmiersprache C++ benutzt. Für Pascal können User auf die Umgebung Lazarus ausweichen, die vor allem den Vorteil besitzt, dass Code-Teile zu größeren Teilen zwischen beiden Umgebungen ausgetauscht werden können.
Aus Tradition zeitgemäß und kompatibel
Delphi ist durch seine hohe Funktionalität, die Integration der Libraries, die Implementierung von Devices aus dem Internet of Things und auch die Aufarbeitung und Modernisierung bereits existierender Codes eine der beliebtesten Entwicklungsumgebungen für alle gängigen Plattformen.
Für iOS, Android, Windows, Linus und MacOS in einer Sprache programmieren zu können und dabei ein verlässliches und leicht zu erlernendes Framework zu nutzen, hat Delphi zu einer Umgebung gemacht, in der viele Entwickler sich auch ohne spezifische Vorkenntnisse schnell zurecht finden.
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