Definition „Waterfall Model“ Was ist das Wasserfallmodell?
Lange Zeit galt das Wasserfallmodell durch lineare, also aufeinanderfolgende Projektphasen als Idealtyp im Bereich der Anwendungsentwicklung. Nur zögerlich wurde der Ansatz gegen agile Methoden ausgetauscht, allerdings sind die Anforderungen für dieses Modell auch sehr hoch.
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Das Wasserfallmodell und seine Grundlagen
Ursprünglich aus dem Produktionsprozess stammend, hat sich das Wasserfallmodell sehr schnell in der Softwareentwicklung etablieren können. Es ist ein lineares Modell für Entwicklungsprozesse, welches eine klare Kontrolle der jeweils erreichten Aktivitäten und Meilensteine erlaubt und somit die Kontrolle über das Projekt äußerst streng regelt.
Als lineares Modell wird es deshalb bezeichnet, weil die einzelnen Phasen innerhalb des Modells zeitlich aufeinander folgen. Somit ist grundsätzlich ein paralleles Arbeiten kaum möglich und in der Regel auch nicht notwendig.
Das gesamte Modell ist in verschiedene aufeinanderfolgende Phasen unterteilt. Jeder Phase wird zu Beginn ein Startpunkt, verschiedene zu erreichende Meilensteine und ein Endpunkt zugewiesen. Somit ist die Planung im Vorfeld bei einem neuen Projekt von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit des gesamten Modells.
Die einzelnen Phasen innerhalb eines solchen Modells
Die meisten Wasserfallmodelle arbeiten mit fünf oder sechs Phasen. Diese werden bereits zu Beginn klar definiert, allerdings ist die erste Phase zugleich auch die Planungsphase und Grundlage für den weiteren Erfolg. Die fünf Phasen sind somit:
- Die Anforderungsanalyse
- Das Systemdesign
- Die Programmierung und die Modultests
- System- und Integrationstests
- Auslieferung und Wartung
Wenn ein sechs-Phasen-Modell angestrebt wird, dann unterteilt sich dies in der Regel in folgende Phasen:
- Planung
- Definition
- Entwurf
- Implementierung
- Tests
- Auslieferung
In beiden Fällen bietet das Wasserfallmodell den Vorteil, dass die einzelnen Phasen klar voneinander abgegrenzt sind und es klare und vorher fest definierte Ziele gibt, die erreicht werden müssen. Durch eine stringente Unterteilung der einzelnen Phasen durch sogenannte Meilensteine lässt sich der Erfolg deutlich effizienter kontrollieren, was Planung und Kontrolle generell vereinfacht. Darüber hinaus bietet das Wasserfallmodell den Vorteil, dass bei stabilen Anforderungen Kosten und Umfang des Projekts bereits frühzeitig ersichtlich und klar definiert sind.
Probleme und Schwierigkeiten mit dem Wasserfallmodell
Beim Wasserfallmodell gibt es insbesondere im Bereich der Anwendungsentwicklung allerdings auch deutliche Nachteile und Probleme. Denn der lineare Ansatz und die klare Abgrenzung der einzelnen Phasen ist oftmals nicht möglich oder nur schwer durchsetzbar. Da Fehler oft erst in den Tests deutlich werden und anschließend behoben werden müssen, wiederholen sich viele Phasen zwangsläufig.
Je umfangreicher ein Projekt ist, umso stärker wächst die Gefahr, dass Rückschritte zu anderen Phasen unvermeidbar werden. Darüber hinaus können die so entwickelten Systeme nur langsam und spät eingeführt werden, was die Kosten deutlich in die Höhe treiben kann. Lange Produktzyklen sind mit einem solchen Modell kaum zu verhindern.
Veränderte Ansätze für mehr Flexibilität des Modells
Es gibt verschiedene Ansätze, die Flexibilität des Wasserfallmodells zu verbessern. Dabei spielen vor allem die möglichen Rückschritte und Iterationen eine wichtige Rolle. So gibt es ein sogenanntes kaskadierendes Wasserfallmodell, bei welchem Rückschritte zu vorherigen Phasen eingeplant werden und regelmäßig vorkommen.
Hier können einige Phasen parallel arbeiten und somit deutlich voneinander profitieren. Allerdings sinkt somit die Planbarkeit und Kontrolle innerhalb des Modells deutlich. Deshalb greifen viele Unternehmen im Bereich der Anwendungsentwicklung lieber auf agile Methoden zurück und verwenden das Wasserfallmodell nur noch selten.
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