Definition „Common Business Oriented Language“ Was ist COBOL?
Die Programmiersprache COBOL wurde ab dem Jahr 1959 entwickelt, um dem Bedarf nach einer hardwareunabhängigen, standardisierten Programmiersprache nachzukommen. Entwickelt wurde COBOL von einer Arbeitsgruppe des amerikanischen Verteidigungsministeriums.
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Die Geschichte von COBOL im Überblick
Die Programmiersprache COBOL wurde üblicherweise zum damaligen Zeitpunkt nur auf Lochkarten und mittels Zeilendrucker programmiert. Dementsprechend gehört COBOL zu den Programmiersprachen, welche nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden und somit "case-insensitive" sind.
Kodiert wurden die COBOL-Programme nach dem Schema der Lochkarte mit 80 Spalten, also 80 Schreibstellen. Dies änderte sich erst mit der Einführung neuer Standards im Jahr 2002.
Auch heute noch wird die Programmiersprache COBOL und die damit programmierten Programme vor allem im Bereich der betriebswirtschaftlichen Datenverarbeitung eingesetzt. Da jedoch die Zahl der damit beschäftigten Programmierer abnimmt, könnte die Programmiersprache COBOL bald nur noch eine Randerscheinung sein.
Demgegenüber steht die oftmals immense Anzahl der verschiedenen Programme, welche in vielen Unternehmen und Behörden historisch gewachsen ist. Dank einer fehlenden oder schlechten Dokumentation ist ein Wechsel des Systems nur unter immensen Kosten und mit sehr großem Aufwand möglich. Mit der für Eclipse und Visual Studio erhältlichen Erweiterung „Visual COBOL“ versucht das Unternehmen Micro Focus seit 2011, die Sprache zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.
Eine Programmiersprache für Buchhalter
Oftmals wird COBOL auch als die Programmiersprache der Buchhalter bezeichnet, da diese Sprache vor allem aus einem akuten Bedarf an Programmierern geboren wurde. Die Programmiersprache COBOL sollte so simpel und einfach aufgebaut werden, dass auch Nichttechniker in der Lage sein sollten, in dieser Sprache zu programmieren.
Im Verlauf der Jahre erreichte COBOL große Popularität und wurde beispielsweise bei Banken und Versicherungsunternehmen auf der ganzen Welt eingesetzt. Allerdings ergaben sich aufgrund der recht simplen Programmiersprache auch Probleme, da sich einige Bereiche in dieser Sprache nicht korrekt und ohne Umwege darstellen ließen. So ist es nicht verwunderlich, dass COBOL nach einiger Zeit von moderneren und flexibleren, wenn auch komplizierteren Programmiersprachen abgelöst wurde.
COBOL-Programme und die Lochkarte
Viele der älteren COBOL-Programme wurden noch auf Lochkarten gespeichert und mittels Lochkartenleser in die Systeme übertragen. Dementsprechend gibt und gab es bei COBOL einige Vorgaben hinsichtlich des Einfügens von Leerzeichen, damit die Parser in der Lage waren, die einzelnen Module voneinander abzutrennen. In den bis zum Jahr 2002 geltenden Formatierungskonventionen für COBOL sind diese einzelnen Einschränkungen genau definiert und einheitlich festgelegt.
COBOL-Programmierer händeringend gesucht
Wie bereits erwähnt, laufen in einigen Institutionen und Unternehmen noch immer Maschinen und Programme auf Basis von COBOL. Da jedoch diese Sprache nicht mehr unterrichtet wird und das fachliche Interesse dementsprechend gering ist, suchen viele Unternehmen mittlerweile verzweifelt nach entsprechenden Fachleuten. So sind einige Unternehmen dazu übergegangen, ehemalige Mitarbeiter aus dem Ruhestand zu holen, damit diese ihr Wissen und ihre Fähigkeiten an die aktuelle Mitarbeitergeneration weitergeben konnten.
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