Definition „Advanced Packaging Tool“ Was ist APT?

Autor / Redakteur: Gedeon Rauch / Stephan Augsten

Ursprünglich für Debian entwickelt, ist das Advanced Packaging Tool APT auch heute noch für GNU/Linux ein extrem nützliches Werkzeug. Der Paketmanager dient zur Paketverwaltung, sprich zur Suche, Aktualisierung und Installation von Programmpaketen.

Anbieter zum Thema

Das Advanced Packaging Tool dient als Frontend für das dpkg-Kommandozeilentool zur Verwaltung von Debian-basierten Softwarepaketen.
Das Advanced Packaging Tool dient als Frontend für das dpkg-Kommandozeilentool zur Verwaltung von Debian-basierten Softwarepaketen.
(Bild: OpenClipart-Vectors / Pixabay )

APT entstand bereits 1998 und wurde ursprünglich als Paketverwaltung für Debian programmiert. Für die Programmpakete wird das Format dpkg genutzt. Das Advanced Packaging Tool arbeitet unter Debian, dem darauf basierenden Ubuntu und allen untergeordneten Distributionen von Linux. Selbst in MacOS und OpenSolaris ist APT als Paketverwaltungs-Software lauffähig.

Mit zusätzlichen Frontends wie Cydia funktioniert APT auch unter iOS (auf Jailbreak-Versionen) oder aber nativ mit grafischer Oberfläche unter Ubuntu. Hierfür wurde vom Ubuntu Software Center ein spezielles Interface basierend auf GTK+ entwickelt.

Eine Internetverbindung ist für APT nicht erforderlich, neue Pakete können vom Tool auch in einem lokalen Verzeichnis abgelegt werden. Die entstehenden Programmpakete werden mit dem Anhängsel „offline“ gezeichnet.

Funktionsweise und Befehle von APT

Als Grundlage für die Paketverwaltung benutzt APT die Repositories (also Paketquellen), die im Verzeichnis „etc/apt/sources.list“ hinterlegt sind. Hierbei kann der Package Manager klassisch auf eine Liste von externen Speichermedien wie CDs oder DVDs zurückgreifen oder aber (wie heute eher üblich) auf eine Liste an HTTP- und FTP-Servern.

Werden Pakete gesucht, so werden diese automatisch aus der Liste der verfügbaren Repositories geladen. Da Programmversionen unter APT schnell verglichen werden können und diese automatisch aus der Liste der Repositories geladen werden können, ist das Updaten von bestehenden Programmpaketen unter dem Advanced Packaging Tool recht komfortabel.

Über die Befehlszeile haben User eine schnelle Möglichkeit, die Paketverwaltung mit wenigen Kommandos zu nutzen. Das grundlegende Kommando „apt-get“ funktioniert dabei ebenso wie das neuere „apt“, letzteres bietet aber einige Zusatzfunktionen wie einen Fortschrittsbalken und die Möglichkeit, die sources.list-Datei zu editieren. Hier ein paar Beispiele für die Arbeit mit apt-get:

Paket inklusive Abhängigkeiten in der Standardeinstellung:

apt-get install BEISPIELPAKET

Paket entfernen und verbundene Pakete entkoppeln:

apt-get remove BEISPIELPAKET

Paket UND Konfigurationsdateien entfernen:

apt-get -purge remove BEISPIELPAKET

Paket aktualisieren und Pakete ggf. deinstallieren und erneuern:

apt-get dist-upgrade BEISPIELPAKET

Informationen zu aktuellen Programmversionen einholen:

apt-get update

Alle bestehenden Pakete auf den neuesten Stand bringen:

apt-get upgrade

Durch diese einfachen Befehle, die einfach als Kommandozeile eingegeben werden können, zeigt APT, dass die Vielseitigkeit einer Paketverwaltung unter Linux nicht kompliziert erlernt werden muss.

Bewährt und funktional – Vorteile von APT

Dass das Advanced Packaging Tool sich auch heute noch so großer Beliebtheit erfreut, hat auch etwas mit seiner Funktionalität für Systemadministratoren zu tun. Admins in Ubuntu können via APT etwa deutlich leichter Zugriff auf Programmpakete erhalten als über Terminalverbindungen. Zumal die Befehle auch für Administratoren sehr einfach und übersichtlich aufgebaut sind.

Die Suche, Installation, Verwaltung, Aktualisierung und Entfernung von verschiedenen Programmpaketen auf mehreren vernetzten Rechnern ist damit durch APT auch in der Befehlszeile denkbar unkompliziert aufgebaut. Selbst das Upgrade auf ein neues System von Ubuntu kann ganz einfach über APT gesteuert werden.

Frontends für APT – Varianten im Interface

Natürlich gibt es indes eine verschiedene Anzahl an Frontends, die es Usern erleichtern, die Funktionalität von APT voll auszuspielen. In Synaptic gibt es bereits ein etabliertes Frontend, das ganz einfach über den Desktop verwendet werden kann. Programme wie KPackageKit haben zudem eine Schnittstelle geschaffen, in der APT und andere Systeme wie RPM nebeneinander genutzt werden, um eine gebündelte Paketverwaltung zu schaffen.

In der Muon Package Management Suite und QApt gibt es zudem weitere Alternativen eines grafischen User Interfaces, die als Wrapper für APT funktionieren. Dies erleichtert Usern oftmals gerade zum Einstieg den Umgang mit der Paketverwaltung, da die Befehlszeile für viele Ubuntu-User immer noch, trotz der einfachen Anwendung der APT-Kommandos, abschreckend wirkt.

Doch auch für versiertere User besitzen verschiedene Frontends Vorteile, diese können nämlich einen schnelleren Überblick über Abhängigkeiten liefern und dem User/Administrator schnelleren Zugriff darauf liefern, ob etwa empfohlene Zusatzpakete auch installiert werden sollen. Auch das Entfernen obsoleter Dateien kann so ganz leicht bestätigt werden.

(ID:46101853)