Definition „Flash“ Was ist Adobe Flash?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Stephan Augsten |

Mit Adobe Flash ist es möglich, interaktive und multimediale Inhalte für verschiedene Anwendungsbereiche zu erstellen. Häufig wird Flash im Internet eingesetzt, um Animationen im Browser darzustellen. Dieser benötigt hierfür einen Flash Player.

Anbieter zum Thema

Flash steht zwar in der Kritik, wird aber immer noch vielerorts im Internet genutzt.
Flash steht zwar in der Kritik, wird aber immer noch vielerorts im Internet genutzt.
(Bild gemeinfrei: JuralMin - Pixabay.com)

Bei Adobe Flash handelt es sich um eine Programmierplattform von Adobe Systems, mit der sich multimediale und interaktive Inhalte erstellen lassen. Flash unterstützt das Streamen von Videos oder Audiodaten, die Animation von Grafiken und die Darstellung von dreidimensionalen Inhalten. Anwender können mit den Flash-Inhalten bei Bedarf per Maus und Tastatur oder Kamera und Mikrofon interagieren.

Für die Programmierung der Flash-basierten Animationen und Anwendungen kommt die objektorientierte Skriptsprache ActionScript zum Einsatz. Ein beliebter Anwendungsbereich der Animationen und Programme ist das Internet. Die Spanne reicht von einzelnen animierten Grafiken und Logos bis hin zu komplett auf Adobe Flash basierten Internetauftritten.

Adobe Flash wurde in den Neunziger Jahren veröffentlicht und hat in den letzten Jahren aufgrund von alternativen Technologien wie HTML5 und zahlreicher bekannt gewordener Sicherheitslücken an Bedeutung verloren. Für die Wiedergabe von Flash-Programmen benötigt der Anwender einen Flash Player. In den gängigen Browsern lassen sich diese als Add-on installieren oder sind bereits integriert.

Die verschiedenen Dateiformate von Adobe Flash

Flash-basierte Programme besitzen das proprietäre SWF-Dateiformat. Es handelt sich dabei um eine binäre Dateiform, die von einem Flash Player wiedergegeben werden kann. Die Abkürzung SWF steht für Shockwave Flash. Die Spezifikation des SWF-Formats ist zwar veröffentlicht, dennoch handelt es sich nicht um einen offenen Standard.

Bei der Erstellung von Flash-Inhalten liefern die Entwicklungsumgebungen und Autorenwerkzeuge zunächst Quelldateien im FLA-Format und in weiteren Formaten. Für die Wiedergabe und Veröffentlichung werden diese Quelldateien zu SWF-Dateien kompiliert, komprimiert und beispielsweise auf einem Webserver abgelegt.

Voraussetzungen auf Benutzerseite für die Wiedergabe von Flash-Inhalten

Wie bereits erwähnt, benötigen Anwender für die Wiedergabe der interaktiven, multimedialen Inhalte einen Flash Player. Er wurde ursprünglich von Macromedia entwickelt und später von Adobe übernommen. Die eigentliche Darstellung der SWF-Dateien erfolgt im sogenannten Projektor.

Der Flash Player ist als Software auf dem Betriebssystem installiert und in vielen Fällen als Add-on im Browser eingebunden. Da Flash-Animationen nicht den üblichen Darstellungsabweichungen in den verschiedenen Browsern unterworfen sind, werden Flash-Inhalte browser- und betriebssystemunabhängig immer gleich dargestellt.

Für mobile Endgeräte wie beispielsweise Smartphones oder Tablets existieren ebenfalls Player, um Flash-basierte Inhalte wiederzugeben. Je nach Betriebssystem sind neben dem kostenlos verfügbaren Flash Player von Adobe auch alternative Player verfügbar.

Eine Ausnahme stellen Geräte von Apple mit dem iOS-Betriebssystem dar. Auf dem iPhone oder iPad lassen sich keine Flash Player in das iOS-System integrieren. Google verzichtet in Android ebenfalls auf eine native Einbindung, manche Browser-Anbieter haben Flash aber direkt in ihre App integriert, außerdem gibt es nach wie vor eine – wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen – lauffähige Android-Variante des Flash-Plug-ins.

Mögliche Anwendungsbereiche für Adobe Flash

Adobe Flash bietet eine riesige Vielfalt an unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Aufgrund der multimedialen Möglichkeiten wird Flash häufig zur Wiedergabe und zum Streamen von Videos oder Audiodateien im Internet verwendet.

Als Bestandteil vieler Webseiten kommt Adobe Flash unter anderem für Intros, Menüs, Präsentationen, animierte Werbung oder interaktive Spiele und als Ersatz für GIF-Animationen zum Einsatz. Gegenüber GIF bietet Flash zahlreiche Vorteile wie eine flüssigere Bewegung, Interaktionsmöglichkeiten, eine größere Farbpalette und Soundwiedergabe.

Weit verbreitet sind die Flash-basierten Browsergames. Sie lassen sich ohne spezielle Software auf dem Rechner spielen und benötigen lediglich einen Browser und einen Flash Player. Es existieren neben 2D-Flash-Games Spiele mit dreidimensionalen Inhalten. Sehr beliebt ist Adobe Flash im Bereich des computerunterstützten Lernens. Es lassen sich multimediale Tutorials erstellen, bei denen der Lernende direkte Eingabemöglichkeiten erhält.

Vorteile von Adobe Flash

Die Vorteile von Adobe Flash als kurzer Überblick zusammengefasst:

  • gestattet die Interaktion mit dem Anwender
  • schafft animierte und multimediale Inhalte
  • benötigt nur einen Flash Player auf Userseite
  • erlaubt es komplexe Applikationen zu erstellen
  • ist auf fast allen Betriebssystemen nutzbar und mit vielen Systemen kompatibel
  • sorgt auf allen Systemen für eine identische Wiedergabe der Flash-Inhalte
  • ermöglicht es, elegante und auffällige Webseiten zu erstellen

Kritik an Adobe Flash

Aufgrund zahlreicher, in der Vergangenheit bekannt gewordener Sicherheitslücken ist der Flash Player zu einem beliebten Angriffsziel von Kriminellen und Hackern geworden. Viele Browser-Hersteller raten daher dazu, den Flash Player zu deaktivieren oder deaktivieren ihn selbst in den aktuellen Versionen ihrer Browser. Da sich inzwischen mit HTML5 fast alle Funktionen, für die früher Adobe Flash benötigt wurde, ohne die Notwendigkeit eines eigenen Players realisieren lassen, sind viele Programmierer von der Verwendung von Adobe Flash abgerückt.

(ID:44673036)