GitHub Octoverse Spotlight auf das „Good Day Project“ Wann sind Entwickler im Job produktiv und zufrieden?
Was macht einen produktiven Arbeitstag für Entwickler aus? Welche Auswirkungen haben unerwartete Unterbrechungen auf die Konzentration? Und sind Meetings wirklich wichtig? Aufschluss darüber sollte das „Good Day Project“ von GitHub geben.
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Das Good Day Project ist eine GitHub-interne Untersuchung darüber, welche Dinge dem Developer einen guten oder schlechten Arbeitstag bescheren. In einem Spotlight-Artikel hat der Code-Hoster nun drei Haupterkenntnisse erörtert. Dabei weist GitHub darauf hin, dass Produktivität eine höchst subjektive, persönliche Erfahrung ist.
Eine besonders wichtige aber wenig überraschende Erkenntnis: Unterbrechungen stören den Arbeitstag – aber laut GitHub mehr als gedacht und über den Feierabend hinaus. Bei minimalen oder keinen Unterbrechungen lag die Chance, einen guten Tag zu haben, bei 82 Prozent. Bei besonders vielen Unterbrechungen sank die „Erfolgsaussicht“ derweil auf nur sieben Prozent.
Das Meeting ist dabei eine (wenn auch vorhersehbare) Unterbrechung, um die Entwicklerinnen und Entwickler kaum herumkommen, sei es in klassisch aufgestellten oder in agilen Teams. Hier macht wie so oft die Menge das Gift: Laut GitHub haben Developer, die im Schnitt nur einem Treffen am Tag beiwohnen müssen, eine 99-prozentige Wahrscheinlichkeit, hochwertige Arbeit abzuliefern. Diese reduziert sich auf 74 Prozent bei zwei Meetings und dann eklatant auf 14 Prozent bei drei Treffen.
Mittlerweile geht die Development-Arbeit weit über das reine Programmieren hinaus. Dennoch hatten vor allem jene Entwickler, die mehr Code veröffentlichten und mehr Pull-Requests erstellten, das Gefühl einen guten Tag gehabt zu haben. Allerdings hatten wiederum die Entwickler mit den meisten erstellten Pull-Requests nicht die besten Tage. GitHub vermutet, dass das Erstellen von Pull-Requests sie aus ihrem Flow gerissen und damit den Arbeitstag unterbrochen hat.
Basierend auf der Erörterung der Störfaktoren hat GitHub einige Schlussfolgerungen für Entwickler und Software-Teams gezogen. Diese listen wir hier noch einmal nahezu wortgetreu auf:
1. Zeit zum Nachdenken nehmen
Für die befragten Entwickler machte es einen großen Unterschied, wenn sie sich am Ende eines jeden Arbeitstages ein paar Minuten Zeit nahmen, um die eigene Stimmung zu reflektieren. Das Notieren der wichtigsten Aktivitäten und Gefühle über den Tag hinweg half ihnen, den Tag „abzuschließen“ und Erkenntnisse zu gewinnen. Mit anderen Worten: Der kleine Moment der Selbstreflektion, das Innehalten und Nachdenken, hat eine große Wirkung.
2. Unterbrechungen verwalten
Die guten Tage von Entwicklern sind genau jene, an denen sie einen Flow erreichen. Wenige Unterbrechungen bedeuten Fortschritt, Qualitätsarbeit und weniger Stress. „Selbst kleine Schritte zur Schaffung von Fokuszeit können sich zu einer großen Wirkung summieren“, schreibt GitHub. „Versuchen Sie, Fokuszeit in Ihrem Kalender zu blockieren und für andere sichtbar zu machen, setzen Sie sich selbst auf ‚abwesend‘, stapeln oder verschieben Sie Meetings oder schauen Sie, welche Treffen Sie als optional behandeln können.“
3. Produktivität ganzheitlich betrachten
Die Zahl der Aktivitäten impliziert nicht zwingend einen guten oder produktiven Tag. Die Verwendung geeigneter Indikatoren kann jedem helfen, bewusst und strategisch mit seiner Energie und seinen Ressourcen umzugehen, schreibt GitHub: „Mit einem ausgefeilten Modell, das mehr Zusammenarbeit, weniger Unterbrechungen und andere Arbeitsrealitäten einbezog, waren wir in der Lage, Fortschritt, Qualitätsarbeit, Aufgabenbewältigung und Wohlbefinden zu erklären und vorherzusagen.“
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