Container als Katalysator Die Zukunft der Hybrid Cloud

Ein Gastbeitrag von Vijay Raman * Lesedauer: 4 min |

Anbieter zum Thema

Der Einsatz von Containern, um Workloads in der Cloud auszuführen, steckt noch in den Kinderschuhen. Warum sich das in den kommenden Jahren ändern wird und welche Vorteile Container für die Hybrid Cloud bieten, erklärt Vijay Raman von der Cloud Software Group.

Der Einsatz von Containern in der Cloud steckt laut der Cloud Software Group noch in den Kinderschuhen - doch das könnte sich bald ändern.
Der Einsatz von Containern in der Cloud steckt laut der Cloud Software Group noch in den Kinderschuhen - doch das könnte sich bald ändern.
(Bild: 652234 / Pixabay)

Auf technologischer Ebene stehen CIOs und CTOs heute vor allem vor einer Herausforderung: Sie müssen eine IT-Infrastruktur aufbauen, in der Arbeitslasten jederzeit bereitgestellt und bei Bedarf verlagert werden können. Was in der Theorie einfach klingt, gestaltet sich in der Praxis jedoch häufig als schwierig: Viele Unternehmen sind mit Altsystemen behaftet, die ihre Ziele und Vorhaben nicht optimal unterstützen und sie daran hindern, Veränderungen in der notwendigen Geschwindigkeit umzusetzen.

Aus diesem Grund setzen Unternehmen zunehmend auf die Cloud. In einer Welt, die immer weniger vorhersehbar – und damit risikobehafteter für den Geschäftserfolg – wird, ermöglicht sie es ihnen, sich schnell anzupassen und nach Bedarf zu skalieren. Die Cloud bietet aber noch weitere Vorteile: So muss die IT nur für die Ressourcen bezahlen, die sie auch tatsächlich nutzt, wodurch gleichzeitig der Verwaltungsaufwand für die Mitarbeiter sinkt. Außerdem ist die Cloud oft sicherer, zuverlässiger und bietet eine inhärente Unterstützung für Business Continuity. Stattdessen können sich die IT-Mitarbeiter nun auf Aufgaben konzentrieren, die einen echten Mehrwert für das Unternehmen schaffen, wie die Bereitstellung von Data-Analytics-Funktionen.

Container in der Hybrid Cloud

Allgegenwärtig sind inzwischen sogenannte Hybrid-Cloud-Umgebungen: Rechenumgebungen, in der Anwendungen in Public und Private Clouds ausgeführt werden. Die Hybrid Cloud verbindet dabei neben den grundsätzlichen Benefits der Cloud das Beste aus zwei Welten: Die Kostenvorteile der Public Cloud, deren Ressourcen von mehreren Organisationen genutzt werden, sowie die hohe Sicherheit für besonders sensible Daten und Anwendungen und die weiteren individuellen Anpassungsmöglichkeiten, etwa im Hinblick auf Performance und Compliance, der Private Cloud. Damit schaffen Unternehmen die Grundlage, um neue Cloud-native Technologien effizient und effektiv einzusetzen und dadurch ihre digitale Transformation weiter voranzutreiben.

Der Einsatz von Containern – kleine Pakete, die Software und alles, was die Software zum Laufen benötigt, umfassen – kann bei dieser Umstellung in Hybrid-Cloud-Umgebungen sehr nützlich sein. Denn sie können die Entwicklung und Bereitstellung innovativer Anwendungen erleichtern. Allerdings zeigt eine Gartner-Studie, dass im letzten Jahr nicht einmal fünf Prozent der On-Premises-Workloads mithilfe von Containern in die Cloud-Infrastruktur verlagert wurden. Bis zum Jahr 2026 soll sich dieser Anteil allerdings mit 15 Prozent mehr als verdreifachen.

Container ermöglichen die Granularität und Kompositionsfähigkeit, die Unternehmen heute anstreben, um Flexibilität in ihre (IT-)Systeme zu bringen. Vergleicht man die Wirkung von Microservices mit alten monolithischen Anwendungen, werden die praktischen Unterschiede deutlich: Früher war der Spielraum für schnelle Änderungen durch die großen und komplexen Kernsysteme eingeschränkt, die zudem viele interne und externe Abhängigkeiten aufwiesen. Wollte man ein Element verschieben, konnte man sich nie sicher sein, ob die Anwendung als Ganzes im Anschluss weiterhin funktionieren würde.

Container unterstützen hingegen die Portabilität von lokalen Systemen auf Public oder Private Clouds und nehmen so diese Sorge. Sie eigenen sich außerdem hervorragend für das sogenannte „Cloud-Bursting“: Das Hinzufügen von kleinen, virtualisierten, isolierten und sicheren Arbeitslasten, um Nachfragespitzen zu bewältigen. Vor allem das von Google entwickelte Open-Source-System Kubernetes hat sich durchgesetzt, da es die Verwaltung und Orchestrierung von Containern und damit die automatische Bereitstellung von Workloads über die gesamte hybride Architektur hinweg ermöglicht. So können beispielsweise Cluster der Infrastruktur hinzugefügt werden, um die Performance zu steigern oder die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Daneben können Container als Plattform dienen, um neue Entwicklungen wie Cloud-native Architekturen, Serverless Computing und Platform as a Service zu realisieren.

Das Potenzial der IT ausschöpfen

Für viele Unternehmen ist die Umstellung auf eine optimierte Hybrid-Cloud-Umgebung ein weiter Weg, da ihre kritischen Workloads oft nur schwer verlagert werden können. Im Laufe der Zeit hat sich deshalb der Trend weg vom „Shift and Lift“-Ansatz bewegt. Stattdessen rückt zunehmend die pragmatische Anwendungsmodernisierung, zum Beispiel mithilfe von Microservices, in den Vordergrund. Auch wenn dieses Vorgehen mit einigen Herausforderungen verbunden ist, lohnt sich für Unternehmen der Schritt in die Cloud-native Welt, denn nur so können sie ihre IT-Struktur langfristig erfolgreich aufstellen.

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zu Softwareentwicklung und DevOps

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Dabei sollten IT-Führungskräfte aber verschiedene Faktoren bedenken. Allen voran zählt hierzu die Frage, wer ihre Private und Public Clouds verwaltet und ihre Plattformen bereitstellt. Denn die Bindung an einen einzigen Cloud-Plattform-Anbieter kann schnell zu einem Problem werden. Manche Arbeitslasten laufen besser auf AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud und die Möglichkeit, zwischen diesen Plattformen wechseln zu können, ist sehr wertvoll. Daher sollten Unternehmen sich einen Provider suchen, der mehrere Cloud-Plattformen abdeckt. Außerdem müssen sich CIOs und CTOs darüber Gedanken machen, wie sie ihre IT-Mitarbeiter – befreit von der traditionellen IT-Verwaltung – am effektivsten für das Unternehmen einsetzen können.

Eine Hybrid Cloud bietet Unternehmen viele Vorteile und sorgt dafür, dass sich die IT-Abteilung auf kreativere Aufgaben und strategischere Projekte konzentrieren kann. Container erleichtern es ihr, mit der Komplexität von Hybrid Cloud Umgebungen umzugehen und werden in Zukunft unerlässlich sein.

Vijay Raman, Vice President of Products and Technology der Cloud Software Group
Vijay Raman, Vice President of Products and Technology der Cloud Software Group
(Bild: CSG)

* Vijay Raman ist Vizepräsident für Produkte und Technologie bei der Cloud Software Group. Außerdem ist Vijay Raman der Executive Sponsor und leitet das gesamte ibi-Portfolio der Cloud Software Group, einschließlich der marktführenden Business Intelligence- und Datenanalyseprodukte. Er ist für die funktionsübergreifende Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen verantwortlich und entwickelt die Marketing-, Produkt- und Benutzerstrategie mit Kunden und Partnern. Vijay schloss sein Studium an der University of Massachusetts mit einem Master in Informatik ab und hat außerdem einen MBA vom Babson College. Vijay wohnt mit seiner Frau und seiner Tochter in Bedford, MA.

(ID:49789746)