VS Code für administrative Zwecke Visual Studio Code mit PowerShell nutzen
Visual Studio Code ist nicht nur ein Entwickler-Werkzeug. Der Code Editor erlaubt es auch, Kommandozeilen wie PowerShell, Eingabeaufforderung und Linux-bash zu nutzen. Das bietet einige Vorteile.
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Visual Studio Code (VSCode) ermöglicht die Programmierung plattformübergreifender Apps und Anwendungen, vornehmlich Web-Anwendungen. Mit Windows, Linux und macOS X unterstützt der Quelltext-Editor die wichtigsten Plattformen. Microsoft stellt VSCode kostenlos als Open-Source-Tool zur Verfügung. VSCode lässt sich aber auch als grafische Oberfläche für die PowerShell nutzen.
PowerShell Core ist die neue Version der PowerShell, die auch für Linux und macOS X zur Verfügung steht. Microsoft hat Zusammenarbeit mit anderen Betriebssystemen im Fokus. Daher wird PowerShell Core die neue bevorzugte Shell von Microsoft, auch in neuen Windows-Versionen werden.
Eine Zeitlang werden PowerShell und PowerShell ISE vermutlich parallel mit PowerShell Core und VSCode eingesetzt werden können. Aktuell ist die Core-Version nicht mit der PowerShell vergleichbar, da viele CMDlets noch fehlen. Das wird mit neuen Versionen der PowerShell Core allerdings kein Problem mehr darstellen, da Microsoft ständig weitere CMDlets integriert. Diese müssen schließlich nicht nur in Windows funktionieren, sondern auf Computern mit macOS X und Linux.
In Kombination sind VSCode und PowerShell Core mächtige Verwaltungswerkzeuge über verschiedene Betriebssysteme hinweg. Auch Skripte lassen sich schreiben – und sogar mit anderen Programmiersprachen kombinieren.
VSCode als Ersatz für PowerShell ISE
In PowerShell Core fehlt allerdings die PowerShell ISE, die bisher zur Skript-Erstellung oder zur einfachen Zusammenstellung von Befehlen genutzt werden konnte. VSCode und PowerShell Core arbeiten allerdings recht gut zusammen, sodass hier eine ähnliche Kombination zur Verfügung steht, wie bei PowerShell und PowerShell ISE.
Die Integration von VSCode ist sehr einfach. Die Installationsdatei steht wie oben erwähnt und verlinkt bei Microsoft kostenlos zur Verfügung. Auf der Downloadseite finden sich auch die Versionen für Linux und macOS X. Die Installation ist in wenigen Sekunden abgeschlossen.
Nach dem Start ist VSCode auch schon einsatzbereit. Im unteren Bereich sind verschiedene Registerkarten zu finden. Auf der Registerkarte „Terminal“ können die Shells geöffnet werden, die aktuell durch VSCode unterstützt werden. Hier ist auch die PowerShell verfügbar. Dabei handelt es sich allerdings um die PowerShell-Version, die in Windows integriert ist. Hier besteht auch die Möglichkeit, mehrere Sitzungen parallel zu starten und zu nutzen. Dadurch lassen sich Skripte leichter entwickeln.
Mit dem Befehl „code“ kann aus einer PowerShell-Sitzung heraus VSCode gestartet werden. Der Befehl „ise“ startet aus einer herkömmlichen Sitzung heraus die PowerShell ISE.
VSCode erweitern – auch in Linux und macOS X
Über die Tastenkombination „STRG+P“ oder „CMD+P“ (macOS X) erscheint im oberen Bereich eine Suchleiste. Hier lassen sich Erweiterungen für VSCode installieren, zum Beispiel die PowerShell. Dazu wird der Befehl „ext install powershell“ eingegeben. Wird eine Erweiterung angeklickt, erscheinen auf der rechten Seite weitere Informationen, und die Erweiterung wird installiert.
Zusätzlich ermöglicht Visual Studio Code auch das Erstellen und Ausführen von Transact-SQL-Skripten für Microsoft SQL-Server. Dazu wird die Erweiterung „MSSQL“ installiert. Die weitere Vorgehensweise zeigt Microsoft auf der Internetseite „Verwenden von Visual Studio-Code zum Erstellen und Ausführen von Transact-SQL-Skripts für SQL Server“.
PowerShell-Einstellungen in VSCode anpassen
In VSCode lässt sich einstellen, welche PowerShell-Version genutzt werden soll. Die entsprechenden Einstellungen sind über „Datei\Einstellungen\Einstellungen“ zu finden. Hier kann über einen Editor festgelegt werden, welche PowerShell genutzt werden soll. Im rechten Editor-Fenster kann zwischen den geschweiften Klammern gesteuert werden ({ und }), welche Version der PowerShell genutzt werden soll. Hier wird der Pfad zur PowerShell angezeigt. Das kann mit folgenden Befehlen durchgeführt werden:
"terminal.integrated.shell.windows": "C:\\Program Files\\PowerShell\\6.0.2\\pwsh.exe"
Danach werden die Einstellungen gespeichert. Nach einem Neustart steht die neue PowerShell-Version zur Verfügung.
Mehrere Shells integrieren
VSCode bietet den Vorteil, dass nicht nur eine Shell als Terminal genutzt werden kann, sondern durchaus mehrere. Hier stehen ebenfalls Erweiterungen zur Verfügung, mit denen sich mehrere Shells einbinden lassen.
Ein bekanntes Beispiel ist die Erweiterung „Shell launcher“. Diese wird genauso installiert, wie die PowerShell-Unterstützung. Danach müssen in den Einstellungen zwischen geschweiften Klammern die verschiedenen Shells integrieren. Mehr dazu ist auf der Hilfeseite zur PowerShell 6 bei Microsoft zu finden.
Fazit
Auch wenn in aktuellen Windows-Versionen sowie der nächsten Version Windows Server 2019 weiterhin die PowerShell integriert ist, legt Microsoft seinen Fokus auf PowerShell Core und die Interoperabilität zwischen Windows, Linux und macOS X. Aus diesem Grund ist es auch für Entwickler sinnvoll, sich die Möglichkeiten von Visual Studio Code und PowerShell Core anzusehen.
Da beide Umgebungen kostenlos zur Verfügung stehen und sich hier auch Linux und macOS X verwalten lassen, bieten VSCode und PowerShell Core eine große Flexibilität. Skripte lassen sich in dieser Umgebung genauso erstellen wie Anwendungen. Auch eine Kombination ist denkbar.
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