Programmieren mit PHP, Teil 1 Versionen, Möglichkeiten und praktischer Einsatz von PHP

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Stephan Augsten

PHP gehört zu den beliebtesten Programmiersprachen für dynamische Webseiten und Web Apps. Die Integration mit MySQL-Datenbanken trägt maßgeblich zur Popularität der Skriptsprache bei.

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Wordpress ist eine der beliebtesten Anwendungen, die selbst auf PHP basiert und eine enge Integration erlaubt.
Wordpress ist eine der beliebtesten Anwendungen, die selbst auf PHP basiert und eine enge Integration erlaubt.
(Bild: Ilya Pavlov - Unsplash.com)

Die Programmiersprache PHP steht aktuell in der Version 7.x kostenlos zur Verfügung. Die jeweils aktuellste Version kann direkt auf der Seite der Entwickler heruntergeladen werden. Idealerweise sollte PHP zusammen mit einem Webserver auf dem Entwicklungsrechner erfolgen. Hier bietet sich die Open-Source-Lösung XAMPP an.

Wer einen Einstieg in PHP sucht, findet zum Beispiel auf der Seite PHP-Einfach.de verschiedene Tutorials. PHP hat den Vorteil, dass es sich für kleine Internetseiten wie für Inhalte in groß angelegten Serverfarmen gelichermaßen eignet.

Mit der Version 7 hat PHP auch einen deutlichen Leistungssprung erfahren. Davon profitieren Web-Anwendungen natürlich deutlich. Mit PHP NG, der neuen Engine von PHP 7, steigt zum Beispiel die Leistung von Wordpress deutlich an. Auch die Latenzen sind gegenüber den Vorgängerversionen besser geworden.

PHP ist eine serverseitige Skriptsprache

Einfach ausgedrückt, werden mit PHP Web-Anwendungen geschrieben, die auf der Serverseite erstellt und betrieben werden. Bereits seit Jahren ist PHP die beliebteste serverseitige Programmiersprache. Sie bildet beispielsweise die Basis für das Content Management System (CMS) Joomla und wird auf vielen Wordpress-Seiten eingesetzt.

PHP kann dynamische Inhalte generieren, dazu gehören auch Formulare und Grafiken. Bei statischen Webseiten werden diese Inhalte hingegen bereits auf dem Server vorgehalten. Sendet der Browser eine Anfrage an den Webserver, wird also ein vorab erstelltes HTML-Dokument zurückgeliefert.

Bei dynamischen Webseiten wird auf dem Webserver die übermittelte PHP-Anfrage erkannt. Anschließend erstellt der so genannte PHP-Parser die Seite, die dann an den Client übertragen wird. Die HTML-Datei steht also nicht von Vornherein zum Abruf zur Verfügung, sondern wird dynamisch auf dem Server erzeugt und dann erst übertragen. Es gibt auf dem Server also einen zusätzlichen Schritt zur Erzeugung einer Seite.

Mehr Leistung mit PHP 7

Für viele Entwickler dürfte sich der Einsatz der neuesten PHP-Version lohnen. Neben der besseren Leistung ist PHP 7 auch sinnvoll, wenn Hardware-Ressourcen eingespart werden sollen. Durch die bessere Leistung und der geringeren Latenz müssen schlicht und ergreifend weniger Server eingesetzt werden, um die gleiche Leistung für Benutzer zu erzielen. In PHP 7 sollte die Erweiterung „mysqli“ oder PDO, beziehungsweise die mySQL-Erweiterung von PECL eingesetzt werden. Magic Quotes sind in PHP 7.x nicht mehr verfügbar.

Zur Entwicklung mit PHP wird ein Webserver verwendet

Um mit PHP zu arbeiten wird ein Webserver verwendet. Dazu können Entwickler auch den kostenlosen XAMPP-Server verwenden. Die Lösung umfasst Apache als Webserver sowie MariaDB, PHP und Perl. Das Komplettpaket ist sehr schnell installiert und umfasst alle Funktionen, die zur Entwicklung mit PHP benötigt werden.

Der Vorteil von XAMPP besteht darin, dass die Lösung auf Rechnern mit Windows, Linux und macOS X funktioniert. Die Entwickler stellen auch virtuelle Server zur Verfügung, die in gängige Virtualisierungslösungen implementiert werden können.

Konfigurieren von PHP

Die Konfiguration von PHP wird über die Datei „php.ini“ gesteuert. Wird XAMPP genutzt, kann die ini-Datei von PHP über die Konfiguration von Apache aufgerufen werden. Die Datei lässt sich mithilfe normaler Editoren bearbeiten. Die jeweiligen Einstellungsmöglichkeiten werden über Kommentare in der Konfigurationsdatei beschrieben.

Generell ist es empfehlenswert, dass die Konfigurationsdatei von PHP vor jeder Änderung in Kopie gesichert wird. Damit die Änderungen wirksam werden, ist es in den meisten Fällen notwendig, den Webserver neu zu starten. Beim Neustart werden die Optionen der Datei „php.ini“ neu eingelesen.

Fehler finden und beheben

Neben Problemen bei der Programmierung können Fehler bei der Arbeit mit PHP auch durch den Webserver verursacht werden. Um Fehler zu beheben, sollte zunächst sichergestellt sein, dass die herkömmlichen Ports für Webseiten – also 80 für http und 443 für https – nicht von anderen Programmen verwendet werden.

Um PHP-Seiten korrekt anzuzeigen, müssen diese durch den Webserver verarbeitet und über den Browser dargestellt werden. Läuft der Webserver nicht, erscheint die Fehlermeldung, dass keine Verbindung aufgebaut werden kann. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Dateiname der PHP-Datei korrekt geschrieben ist, da ansonsten der PHP-Parser die Datei nicht verarbeiten kann.

Wird im Browser der Quelltext der Seite geöffnet, die einen Fehler verursacht, ist zu sehen, ob der PHP-Parser die Seite verarbeitet hat. Dazu darf es im Quelltext der Seite, die im Browser angezeigt wird, kein PHP-Code mehr geben. Dieser wird bei der Verarbeitung durch den PHP-Parser entfernt. Sind hier noch PHP-Befehle zu sehen, ist klar, dass die Seite nicht nur den PHP-Parser gelaufen ist.

Erstellen einer PHP-Datei

Um mit PHP zu programmieren, bieten sich natürlich Editoren für Programmiersprachen oder Frameworks an. Das generelle Erstellen einer PHP-Datei ist aber nicht sehr kompliziert. Für Testzwecke lassen sich auch mit dem banalen Windows-Editor PHP-Dateien erstellen. Ein Beispiel ist das Erstellen der Textdatei „phpinfo.php“.

Die Datei kann anschließend mit dem Editor geöffnet werden. Um festzulegen, dass in der Datei PHP-Befehle kommen, wird die Datei mit „<?php“ begonnen. Um sich die installierte PHP-Version anzuzeigen wird als nächstes der Befehl „phpinfo();“ eingegeben, gefolgt von „?>“ als eigene Zeile. In Der Datei ist dann folgender Inhalt zu sehen:

<?php
Phpinfo();
?>

Diese Seite kann anschließend mit dem Browser über die Adresse des Speicherortes aufgerufen werden. Danach wird die installierte PHP-Datei als Webseite angezeigt. Wichtig, dass der komplette Name der Datei angegeben werden muss, vor allem die Endung *.php.

Mit dieser Vorgehensweise lassen sich auch PHP-Befehle in HTML-Seiten einbinden. Dazu muss an der Stelle, an der PHP-Befehle folgen „<?php“ eingetragen werden. Danach folgen die verschiedenen PHP-Befehle. Zum Abschluss wird mit „?>“ klargestellt, dass der PHP-Bereich endet. Zwischen den beiden Zeilen darf es also nur noch PHP-Code geben.

Wird nach dem erfolgreichen Aufrufen der Seite über den Browser der Seitenquelltext geöffnet, erscheinen aber nicht die PHP-Befehle, sondern nur die Informationen, an welcher Stelle PHP anstatt HTML verwendet wird. Der Code wurde durch den PHP-Parser in HTML umgewandelt.

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