Aufgemerkt Unseren täglichen Software-Patch gib uns heute

Was vom PC und zunehmend auch von Smartphones bekannt ist, dräut uns auch bei anderen Gegenständen des alltäglichen Lebens: Regelmäßige Software-Updates dürften bald auch bei Fernsehern oder Kaffeemaschinen zur Pflichtübung werden. Ein Kommentar von Franz Graser.

Auch bei den Dingen des Alltags dürften bald Software-Patches unausweichlich sein, meint EP-Redakteur Franz Graser.
Auch bei den Dingen des Alltags dürften bald Software-Patches unausweichlich sein, meint EP-Redakteur Franz Graser.
(Bild: Elektronikpraxis)

Haben Sie Ihren Fernseher schon gepatcht? Sie meinen, das sei nicht nötig? Ich hatte bereits das Vergnügen, unser formschönes, von einem namhaften Hersteller stammendes Gerät mit einem Software-Update aus dem Internet zu versorgen. Denn nur auf diese Weise ließen sich schemenhafte Geisterbilder beseitigen. Das ist jetzt behoben, dafür ist nun ein anderes Problem aufgetreten. Der eingebaute Satelliten-Receiver startet nicht mehr. Vielleicht lässt sich ja auch das per Software-Update klären.

Die Technik-Welt bringt es ja nun mit sich, dass viele Gerätefunktionen in Software implementiert werden – etwa im Auto, aber immer öfter auch in Haushaltsgeräten und in der Unterhaltungselektronik. Der Nachteil dieser Entwicklung liegt darin, dass die Benutzer solcher Geräte in Zukunft die ganzen Leiden durchmachen müssen, die PC-Benutzer schon kennen: Bugs, die später durch Updates gefixt werden – oder auch nicht. Denn viel zu oft werden Geräte nur für eine kurze Zeit nach ihrem Erscheinen mit aktualisierten Softwareversionen versorgt.

Das wird spätestens dann problematisch, wenn diese Devices ans Internet angeschlossen sind. Denken wir zum Beispiel an einen Thermostaten, der per Internet gesteuert werden kann. Sie kennen vielleicht die Werbespots, in denen die Dame des Hauses schon beim Heimfahren mit dem Smartphone die Temperatur ein Grad höher stellt, damit die Wohnung gemütlich warm ist. Wenn Unbefugte das tun, weil die Gerätesoftware des Thermostaten eine Sicherheitslücke aufweist, wird's schnell ungemütlich.

Unternehmen, die Geräte mit hohem Softwareanteil herstellen – eventuell auch noch solche, die mit dem Internet verknüpft werden sollen – müssen sich daher Gedanken machen, wie sie das Thema Software strategisch angehen. Das kann bedeuten, dass die Firmware künftig so aufgebaut werden muss, dass sie leicht aktualisiert werden kann und dass man eine langfristige Update-Politik definiert.

Darin kann aber auch eine Chance liegen. Denn ein Hersteller, der seine Produkte langfristig durch Software-Updates pflegt, kann sich dadurch von seinen Mitbewerbern positiv abheben. Und nicht zuletzt lassen sich durch das kostenpflichtige Freischalten zusätzlicher Features vielleicht auch zusätzliche Umsatzquellen erschließen.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Schwesterportal Elektronikpraxis.de erschienen.

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