Leistungsfähige Large Language Models über Konnektoren integriert KI-gestützte Funktionen für Development-Plattform von Thinkwise

Von Detlev Spierling * Lesedauer: 3 min |

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Der IT-Anbieter Thinkwise hat seine Software-Entwicklungsplattform zur Modellierung großer geschäftskritischer IT-Kernsysteme um KI-gesteuerte Funktionen erweitert. Dies gab das im Jahr 2002 gegründete Unternehmen Anfang Oktober auf seinem jährlichen Summit am Stammsitz in Appeldorn bekannt.

Die Developer- und User-Community von Thinkwise kann über ein Online-Portal Feedback und Anregungen liefern.
Die Developer- und User-Community von Thinkwise kann über ein Online-Portal Feedback und Anregungen liefern.
(Bild: Spierling / Thinkwise)

Die systemeigene KI-Integration in seine neue Plattformversion 2023.3 hat Thinkwise über Konnektoren für „Große Sprachmodelle“ (Large Language Model, LLM) realisiert. Diese basieren auf der Deep-Learning-Architektur „Transformer“ und wurden mit großen Datenmengen trainiert. Unternehmen können mit Hilfe dieser Konnektoren jetzt nahtlos auf leistungsfähige LLM-Lösungen wie ChatGPT zugreifen – zum Beispiel zur Analyse geschäftskritische IT-Anwendungen und auch zur Nutzung von Vorhersagen, Optimierungen und Verbesserungsvorschlägen.

In der Software-Modellierung lassen sich natürlichsprachliche Abfrageschnittstellen für die Berichterstattung über ESG-Daten, die personalisierte und automatisierte Unterstützung der Developer sowie für die Gewinnung von Erkenntnissen aus Anwendungsdaten für Trendanalysen, Anomalie-Erkennung und Prognosen nutzen. Die damit verbundenen Vorteile betreffen eine Vielzahl von Branchen und Anwendungsarten.

Um die Produktivität der Entwickler mit seiner Plattform zu steigern, führt Thinkwise die KI-gestützte Entwicklung in zwei Schlüsselbereichen ein: dem Upcycler und der Software Factory. Der Upcycler ist eine Komponente der Thinkwise-Plattform, die für die Modernisierung von Legacy-Anwendungen (IT-Altsystemen) eingesetzt wird. Die Software-Factory dient derweil als integrierte Entwicklungsumgebung zum Erstellen einer digitalen „Blaupause“, die eine Anwendung zum Leben erweckt.

KI-gestützte Entwicklung ermöglicht einen Effizienzsprung

Der Upcycler nutzt die Möglichkeiten der KI, um Legacy-Code zu interpretieren und zu erklären. Er hilft den Entwicklern und Entwicklerinnen, die Funktion des Codes zu verstehen und seine potenzielle Übertragbarkeit auf eine modernisierte IT-Lösung zu bestimmen. Darüber hinaus erleichtert der Upcycler die Übersetzung von Legacy-Code in T-SQL, was den Modernisierungsprozess von Legacy-Software weiter vereinfacht.

Inzwischen nutzt die Software Factory die KI-Funktionen, um Code-Reviews zu verbessern. Sie bewertet, ob die Beschreibungen der Benutzergeschichten mit der Funktionalität des Codes übereinstimmen, stellt die korrekte Anwendung des Coding-Stils sicher und prüft, ob der Code das gewünschte Ergebnis liefert.

Das Potenzial für eine integrierte KI-gestützte Entwicklung öffnet auch Türen für künftige Anwendungsfälle, wie die automatische Generierung von Hilfetexten, die Übersetzung von Entitäten und sogar das Vorschlagen von Code-Schnipseln auf der Grundlage von User-Story-Beschreibungen.

Victor Klaren, Chief Visionary Officer (CVO) und Mitgründer von Thinkwise, über die Integration der neuen KI-gesteuerte Funktionen: „Diese Version ist ein wichtiger Meilenstein bei der Verfolgung meiner Vision, Legacy-Anwendungen mit einem einzigen Klick zu modernisieren.“ Mit der Möglichkeit, Quellcode in neue Sprachen umzuwandeln oder sogar in Modelle zu konvertieren, habe man die Modernisierungsrate von 20 bis 50 Prozent auf 80 bis 100 Prozent anheben können, so Klaren. „Dies bedeutet erhebliche Kosteneinsparungen, kürzere Projektlaufzeiten und eine bemerkenswerte Beschleunigung unserer Mission, die Welt von Legacy-Software zu befreien".

Kontinuierliche Verbesserung und Anreicherung

Die Version 2023.3 bringt auch eine Reihe weiterer Verbesserungen und Erweiterungen für die Plattform. Entwickler können nun öffentliche API-Aufrufe tätigen, um Webhooks oder Abonnements ohne erzwungene Authentifizierung aufzurufen, was eine nahtlose Integration mit Diensten wie Microsoft Graph zur Verarbeitung von Terminen und E-Mails ermöglicht.

Die Verzweigungs- und Zusammenführungsfunktionen wurden mit neuen Einstellungen unter anderem zur Anpassung der Anzeige des Verzweigungsdiagramms sowie einem neu gestalteten Bildschirm, der die Sessions aggregiert und transparent darstellt, erheblich verbessert.

Thinkwise greift auch Feedback und Anregungen aus seiner Entwickler- und Anwender-Community auf, wo auch eine vollständige Übersicht über alle neuen Funktionen und Verbesserungen abrufbar ist. Dazu gehört eine Idee für ein einfacheres E-Mail-Benachrichtigungssystem, die der Anbieter jetzt umgesetzt hat um die Endanwender über Wartungsarbeiten, Ausfallzeiten und geplante Upgrades einer IT-Anwendung zu informieren.

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* Über den Autor
Detlev Spierling arbeitet seit 2002 als freier ITK-Fachjournalist (Print und Online) sowie als Kommunikationsberater für mittelständische deutsche und niederländische IT-Unternehmen in Oberursel/Ts. Vorherige berufliche Stationen waren:
- 1999 bis 2002: Redakteur des (2002 eingestellten) E-Business-Magazins „CYbiz“ (bei Deutscher Fachverlag – dfv) in Frankfurt/M.
- 1996 bis 1997: Pressesprecher + PR-Leiter des früheren Online-Dienstes germany.net in Frankfurt/M.
Weitere Informationen online unter: www.spierling.de
Kontakt: redaktion[at]spierling.de

Bildquelle: Spierling

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