Studie von Interhyp: Gehalt ist Trumpf Tech- und IT-Fachkräfte bevorzugen hybride Arbeitsmodelle

Von Bernhard Lück

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Eine Studie im Auftrag des Baufinanzierungsvermittlers und Tech-Unternehmens Interhyp zeigt: Wer für IT-Fachkräfte und Entwickler attraktiv sein möchte, muss hybride Arbeitsmodelle anbieten. Schwierig werde es für Unternehmen mit klassischer hierarchischer Struktur.

Die meisten Tech- und IT-Fachkräfte sind eher abgeneigt, klassisch im Büro zu arbeiten.
Die meisten Tech- und IT-Fachkräfte sind eher abgeneigt, klassisch im Büro zu arbeiten.
(Bild: © – kite_rin – stock.adobe.com)

Das Ergebnis der Studie „Hiring Tech“ des Rheingold Instituts im Auftrag von Interhyp zeigt: Unternehmen mit Büropflicht oder ohne großzügige Regelung für mobiles Arbeiten müssen bei der Suche nach IT-Fachkräften fast nicht antreten. Die Mehrheit (52 %) der 460 Befragten bevorzugt ein hybrides Arbeitsmodell, auch die Option Remote-First (20 %) ist für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage relevant. Nur 16 Prozent der Fachkräfte möchten priorisiert im Büro arbeiten. Neun Prozent der Befragten wollen sogar ausschließlich remote arbeiten, auch flexibel aus dem Ausland.

Das Gehalt muss stimmen

Ebenfalls relevant als Entscheidungskriterien sind bei den Befragten jene Eigenschaften, die gemeinhin eine gute Unternehmenskultur ausmachen: von der Sicherheit des Arbeitsplatzes (28 %) über flexible Arbeitszeiten (27 %) bis hin zu Teamwork (28 %) und Work-Life-Balance (28 %). Die größte Rolle spielt hierbei jedoch ein hohes oder leistungsgerechtes Gehalt (52 %). Dagegen sind soziales Engagement (Umwelt, Diversity, soziale Angelegenheiten) sowie Image und Bekanntheit des Unternehmens bei der Arbeitgeberauswahl nahezu egal.

„The Great Resignation“ ist weniger groß als vermutet

Bei der Arbeitsorganisation bevorzugten die IT-Fachkräfte mit großer Mehrheit agile Arbeitsweisen. Einen klassischen hierarchischen Ansatz wünschen sich nur 13 Prozent der Teilnehmenden.

Unter dem weltweiten Schlagwort „The Great Resignation“ wird eine mögliche Kündigungswelle unter Fachkräften diskutiert, die sich im Zuge der Coronakrise beruflich umorientieren. Viele suchen demnach mehr Erfüllung im Job oder eine bessere Work-Life-Balance.

Die Ergebnisse der Hiring-Tech-Studie bestätigen diese Sorge vor einer großen Umwälzung in diesem Bereich nicht: 88 Prozent der Tech- und Digitalfachkräfte hierzulande sind mit ihrem Job zufrieden, 42 Prozent sogar sehr. Das gilt besonders für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwischen 20 und 29 Jahren. Zwei Drittel der Befragten könnten sich zudem vorstellen, weitere fünf bis zehn Jahre bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bleiben.

Flexibilität bei der Wahl der Arbeitsmittel

Ein wichtiger Wohlfühlfaktor: „Choose your own Device“. Rund die Hälfte der Teilnehmenden möchte ihre Hardware selbst auswählen und auch privat nutzen. Die ausschließlich geschäftliche Nutzung von Business-Geräten ist mit Abstand am unbeliebtesten (8 %).

Bei möglichen Wechselgründen – abseits des Gehalts – spielt kreativer Freiraum eine große Rolle: 64 Prozent der befragten IT-Fachkräfte würden für mehr Gestaltungsspielraum den Arbeitgeber wechseln. Klopft jedoch ein neuer Arbeitgeber an, sind fast alle Arbeitnehmenden (86 %) grundsätzlich gesprächsbereit.

Bei der Arbeitssuche vorn: Online-Jobbörsen

Ihren aktuellen Arbeitgeber fanden die Tech-Fachkräfte hauptsächlich über Online-Jobbörsen (35 %), Freunde und Bekannte (16 %) sowie Business-Netzwerke (13 %). Gerade bei bekannten Unternehmen spielen auch die Unternehmenswebseiten und die Suchmaschine Google eine gewisse Rolle.

Der Erstkontakt erfolgt dabei meist über E-Mail (44 %) oder über das Business-Netzwerk direkt (30 %). Der telefonische Erstkontakt ist mit nur 16 Prozent ziemlich aus der Mode.

Persönliche Begegnungen auf Veranstaltungen wie Messen oder Hackathons spielen beim Recruiting noch eine untergeordnete Rolle (4 %). Veranstaltungen vor Ort oder auch virtuell erreichen eben weniger Menschen als klassische Stellenangebote via Jobbörsen oder Social Media.

Über die Studie

Die bundesweite Studie „Hiring Tech“ wurde vom 11.07. bis zum 02.08.2022 per quantitativer Onlinebefragung durchgeführt. Insgesamt wurden 460 Angestellte im IT-Bereich zwischen 20 und 35 Jahren befragt. Bei den Berufen waren Projektmanager, IT-Admin, Entwickler und Programmierer am häufigsten vertreten. 32 Prozent der Teilnehmenden waren weiblich, 68 Prozent männlich.

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