Container- und Kubernetes-Report 2021 von Red Hat Studie zur Container-Nutzung in Unternehmen
Wie weit sind Container-Ansätze schon gediehen, wofür setzen Entwickler die Anwendungsvirtualisierung ein und welche Tools verwenden sie? Red Hat und CCS Insight haben zu diesem Thema den „Containers and Kubernetes Market Dynamics Report“ erstellt.
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In Unternehmen geht der Trend deutlich hin zum Einsatz von Containern, allerdings befinden sich viele noch in der Erkundungsphase. Dies ist eine Erkenntnis, die Red Hat aus dem Marktbericht „Containers and Kubernetes“ gewonnen hat. Von weltweit 574 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zum Zeitpunkt der Befragung (Januar bis März 2021) insgesamt 373 in der Software-Entwicklung und -Bereitstellung tätig.
Für 46 Prozent dieser 373 Befragten genießen Container-basierte Anwendungen in den kommenden zwölf Monaten oberste Priorität im Bereich Software-Entwicklung. Damit rangieren Container vor einer höheren Qualität, Performance und Sicherheit von Anwendungen (43 Prozent) und vor einer Stärkung von Continuous-Integration- und Continuous-Delivery-Prozessen (32 Prozent).
Trotz dessen befindet sich fast die Hälfte der Unternehmen noch in der Sondierungsphase oder hat bislang nur einige wenige Container-Workloads im Einsatz. Lediglich 22 Prozent setzen Container bereits auf breiter Front im Produktivbetrieb ein. Ein Viertel der Unternehmen – und damit fast alle verbliebenen – wollen sich in den kommenden 24 Monaten mit Container-Technologien beschäftigen.
Markus Eisele, Developer Adoption Lead EMEA bei Red Hat, zeigte sich im persönlichen Gespräch mit Dev-Insider nicht verwundert über den vorsichtigen Einstieg: „Ein großer Knackpunkt in Unternehmen ist sicherlich die Governance.“ Auch IT-Verantwortliche müssten sich erst in das Thema einfinden. „Das kommt wohl auch daher, dass man aktuell lernt, während man geht.“
Auf Seiten der Anbieter müsse es aktuell darum gehen, die Komplexität für Entwickler radikal zu reduzieren: „Ein großer Anteil ihrer Arbeitszeit geht aktuell für die Konfiguration und den Betrieb der Infrastruktur drauf“, berichtet Eisele. Darüber hinaus muss die Flexibilität, die man durch Containerisierung gewinne, am Ende auch beherrschbar bleiben.
Vorteile und aktueller Einsatz von Containern
In der Studie fragte Red Hat auch, welche technischen Vorteile Container bieten können, darauf antworteten 345 Befragte. Für 39 Prozent stand dabei die Innovation im Vordergrund, 36 Prozent nannten zudem die Modernisierung. Die Unterstützung eines hybriden IT-Betriebs, Skalierbarkeit und verbesserte Produktivität kamen auf jeweils 34 Prozent, dich gefolgt von Cloud-Einführung (33 Prozent) und Portabilität (32 Prozent)
91 Prozent der Befragten mit technischem Hintergrund gaben an, sich bereits mit Container-basierten Anwendungen zu befassen. Aus dieser Gruppe stellen zwei Fünftel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer das berufliche Vorankommen in den Vordergrund. In drei von zehn Fällen geht es in erster Linie darum, neue Arten von Anwendungen bereitzustellen, und knapp jeder bzw. jede Fünfte will die Fachabteilungen besser unterstützen.
Häufig werden Container eingesetzt, um die Integration oder Konsistenz bestehender interner Systeme zu vereinfachen (225 von 524 Antwortgebern). 35 Prozent wollen eine Autoskalierung für Lösungen umsetzen, die nicht über eine interne Skalierungsmechanismen verfügen. 32 Prozent setzen Container ein, um kommerzielle Anwendungen für externe Kunden zu entwickeln und auszuliefern.
Breit gefächertes Container-Ökosystem
Im Rahmen der Studie hat Red Hat auch nach eingesetzten Lösungen, Services und Tools gefahndet. Bei den Container-Services aus der Cloud dominieren Microsoft Azure (28 Prozent) und AWS (26 Prozent), gefolgt vom IBM Cloud Kubernetes Service (19 Prozent). Aber auch Plattformen wie Red Hat OpenShift, Cloud Foundry und VMware Tanzu haben eine gewisse Stellung im Markt.
Wenig überraschend ist die Docker-Technologie weit verbreitet (28 Prozent). Bei den Orchestration-Tools zeigt sich allerdings eine Vormachtstellung von Kubernetes. Docker Swarm hängt hinterher, was Markus Eisele auf einige limitierende technische Faktoren zurückführte. Wie so oft sei dies sei allerdings eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Auf die Frage hin, wie Unternehmen sich organisatorisch besser aufstellen können, antwortete Eisele: „Die gefühlte Trennung zwischen Dev und Ops muss endlich aufgehoben werden.“ Idealerweise führe man die fachlichen Kompetenzen von Development, Operations und IT-Security in Teams zusammenführen, die dann auch autark arbeiten dürfen sollten. „DevOps bedeutet de facto eine Unternehmenstransformation. Wir bieten im Übrigen Schulungen an, wie ein solcher Ansatz aussehen kann.“
Weitere Informationen sowie die „Containers and Kubernetes Market Dynamics“-Studie finden Interessierte auf der Webseite von Red Hat
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