Von einer einfachen Idee zu einer funktionalen App Die Entstehung der „Secure Contacts App“
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Messenger-Dienste auf dem Firmenhandy sind keine Seltenheit, verstoßen aber gegen Datenschutz-Recht. Denn laut DSGVO bedarf die Weitergabe von Geschäftsdaten an Dritte einer Zustimmung. Die Lösung: eine App, die Businesskontakte gezielt schützt und den Datenabfluss verhindert.

Ein eigenes Projekt war unsere Secure Contacts App zu Beginn eigentlich noch nicht. Wir wollten uns das Arbeitsleben etwas leichter machen.
2021 stand der Wunsch eines Kollegen im Raum, Anrufe von neuen Kolleginnen und Kollegen auf dem Smartphone direkt zu erkennen, ohne sie manuell in den Kontakten speichern zu müssen. Da beim Onboarding sowieso die Mitarbeiter-Datenbank im Microsoft Active Directory gepflegt wird, könne es doch nicht so schwer sein, die Daten für die Anruferkennung auf Firmengeräten zu nutzen.
Bei uns nutzen wir Apple-Geräte – und da gab es keine fertigen Lösungen für unsere Anforderung. Bei der Umsetzung eines Dummys merkten wir schnell, dass die Anruferidentifikation ohne angehängte App nicht möglich war. Das war dann der Zeitpunkt, an dem ein offizielles Projekt aus der ganzen Sache wurde.
Was anfangs allerdings noch nicht absehbar war: Im Laufe der Zeit wuchs das Projekt mit neuen Ideen und Anforderungen immer weiter. Erste Startschwierigkeiten bereitete die Apple-Programmiersprache Swift. Mit dieser hatten wir bislang noch keine Erfahrungen gemacht.
Plattformübergreifende App-Entwicklung
Doch dann wurden wir auf das Xamarin Framework von Microsoft aufmerksam, mit dem sich native Apps für iOS und Android in der Microsoft-Sprache C# programmieren lassen. Dadurch gewann das Projekt nicht nur an Tempo, sondern auch die Experimentierfreude unserer Entwickler und Entwicklerinnen wuchs weiter.
Eine weitere Herausforderung stellte die Authentifizierung und das Management der App dar. Wir wollten über das Intune App & Device Management sowie Conditional Access ein Regelwerk für DSGVO-konforme und abgesicherte Zugriffe auf Unternehmensressourcen über die App festlegen. Dabei ist ein Zusammenspiel des Intune SDKs mit dem Microsoft Identity Client und Xamarin nötig. Zu diesem speziellen Anwendungsfall gab es bisher jedoch keine Dokumentation und alle anfänglichen Versuche blieben erfolglos.
Nach langer Fehlersuche stießen wir gemeinsam unserem Partner Microsoft auf die Ursache: Eine Kombination aus Intune SDK und dem Microsoft Identity Client im Kontakt des „iOS Xamarin Frameworks“ war schlichtweg noch nicht in der „C# Variante“ des Microsoft Identity Clients implementiert worden. Seit der nachträglichen Implementierung durch Microsoft im vergangenen Jahr sind alle Hürden aus dem Weg geräumt.
Wir haben es geschafft, den komplexen Anforderungen an Daten- und Informationsschutz gerecht zu werden, können diverse Datenquellen wie beispielsweise ein Customer-Relationship-Management-System (CRM) anbinden, sowie MS Outlook und Teams bzw. die komplette Microsoft-Umgebung. Das alles verpackt in einer nutzerfreundlichen App, die unternehmensweit allen Mitarbeitenden das Leben leichter macht.
* Tom Zeni ist Senior Developer bei Provectus.
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