Software AG: Mehr Daten allein bringen keinen Vortei Sechs Thesen zur Anwendungs-Integration

Von Ludger Schmitz Ludger Schmitz

Das Internet of Things ist die absehbar größte, aber nicht die einzige Quelle eines gewaltigen auf uns zukommenden Datenstroms. Der könnte viel Nutzen bringen – Daten mit Anwendungen und letztere untereinander besser zu integrieren.

Anwendungen müssen – insbesondere bei der Übergabe und Weiterverarbeitung von Daten – vernünftig ineinandergreifen.
Anwendungen müssen – insbesondere bei der Übergabe und Weiterverarbeitung von Daten – vernünftig ineinandergreifen.
(Bild: / CC0)

Gegen mehr Daten hat sich die IT noch nie gewehrt, nur hat das reine Vorhandensein von mehr Informationen bei weitem nicht in jedem Fall zu mehr Wissen geführt. Begriffe wie „alternative Fakten“ und „Fake News“sind herausragende Beispiele für daraus drohende Konsequenzen. Aber schon im kleinen Rahmen von Unternehmen ist es Alltag, dass Daten gar nicht erst bei denen ankommen, die aus ihnen Lehren und Gewinn ziehen könnten.

Das Problem, dass Anwendungen untereinander nicht genügend Daten austauschen können, beschäftigt die IT seit Jahrzehnten, ohne es gelöst zu haben. Bei der Bundesanstalt für Arbeit ist kürzlich ein 60 Millionen Euro teures IT-Projekt zur Integration von 14 Anwendungen gescheitert, weil sich Bankkonto-Informationen nicht austauschen ließen.

Eine Dauerbaustelle der IT

Es gibt also noch Baustellen genug, während die nächste Großbaustelle unaufhaltsam näherrückt: Das Internet hat uns in den letzten Jahren eine ungeahnte Datenflut beschert. Das weltweite Datenvolumen soll im Jahr 2010 bereits ein Zettabyte betragen haben. Das sind eine Milliarde Terabyte (oder 10 hoch 21 Byte). Zur Erinnerung: Erst zwei Jahre vorher hat Hitachi die erste Ein-Terabyte-Festplatte überhaupt auf den Markt gebracht. Und das war in den Zeiten vorm Internet of Things.

Mit all den Daten ließe sich eine Menge machen. Besseres Wissen über die Kunden könnte die Angebote verbessern und damit die Umsätze steigern. Dazu müssten die Daten aber erstens sortiert, zweitens qualifiziert und drittens in die entsprechenden Anwendungen integriert sein. Das ist nicht nur eine technische Herausforderung.

Tools auch für die Endanwender

Letztlich, so die Software AG in der ersten von sechs Thesen, sind es nicht Maschinen oder IT-Spezialisten, sondern normale Anwender, die mit den neuen Informationen etwas anfangen sollen. Es ist also nicht nur eine Aufgabe für Software-Entwickler, Integration zu schaffen. Vielmehr müssen die Integrationswerkzeuge so geschaffen sein, grafische Lösungen anbieten, um überhaupt bedienbar zu sein.

Erst dann kommt sie Software AG mit eher technisch ausgerichteten Thesen. So stellt der Anbieter fest, bisher hätten Unternehmen mit Microservices eher experimentiert. Jetzt aber würden sie beginnen, Microservice-Architekturen wirklich umzusetzen und zu verwenden. Dies werde noch dadurch beschleunigt, dass „Integrationsanbieter Microservices auf den Markt bringen, die flankierende Technologien wie Container (Docker, Kubernetes usw.) nutzen“.

Mittler zwischen Daten und Dingen

Mit dem IoT-Boom wird sich notwendigerweise Rechenleistung vom Zentrum näher zu den „Dingen“ verlagern. Dieses „Edge-Computing“ beschreibt nicht einfach Sammelstellen für Daten, sondern lässt sich über eine Filterfunktion hinaus bereits zu Analysezwecken nutzen. Hier tut sich ein neues Feld für „Integrationstechnologie als Mittler zwischen Daten und Dingen“ auf, so die Software AG. „Daten sind nur nützlich, wenn sie auch bereitgestellt werden können.“

Das klassische Feld der Integration sind die APIs. Das deren Bedeutung noch zunehmen wird, deuten sich in den Übernahmen der API an. Tibco hat sich Mahery geschnappt, Rogue Wave Software hat Akana gekauft. Indem die APIs bei der Integration an Bedeutung gewinnen, wird im gleichen Zuge auch das API-Management wichtiger werden.

Kundenbeziehungen und Transaktionen

Die zunehmende Verbreitung von Chatbots und virtuellen Assistenten vollzieht sich einigermaßen parallel zur Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Doch ohne die richtigen Daten wirkt das Ergebnis eher künstlich als intelligent. Daraus folgert die Software AG: „Um das virtuellen Erlebnis von Kunden zu verbessern, werden Chatbots also zeitnah immer mehr Daten, etwa Kunden- Produkt- und Servicedaten, brauchen.“

In der sechsten These kommt die Software AG auf Blockchain-Integration zu sprechen. Blockchain-Technik zur schnellen und sicheren Abwicklung von Transaktionen erobert im Sturm die IT im Finanzwesen. „Weitere Branchen, vom Gesundheitssektor bis zu Fertigung, werden folgen und ihre Transaktionen mit Hilfe von Blockchain ausführen“, prognostiziert die Software AG. Und wieder ist Integrationsarbeit angesagt, die neue Technik in die bestehende einzubinden.

Im Prinzip wird es einfacher

„Jetzt, wo der Datenzugriff durch diese integrierten, leichtgewichtigen Protokolle, Container und robusten APIs einfacher wird, ist es umso wichtiger, die riesigen Datenmengen, die aus den unterschiedlichsten Quellen kommen und in unterschiedlichen Formaten vorliegen, in sinnvolle Informationen und handlungsrelevante Erkenntnisse umzumünzen“, erklärt David Overos, Director Produktmarketing bei der Software AG. „IT-Abteilungen müssen sich überlegen, wie sie die Unternehmensinfrastruktur unterstützen und die potenziellen Vorteile eines einfacheren Datenzugriffs nutzen können.”

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