Stromnetz der Zukunft Scheer stellt Forschungsprojekt FlexChain vor

Martin Hensel |

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Im Rahmen der virtuellen Konferenz „Energy Informatics Academy“ hat die Scheer Group ihr Forschungsprojekt namens FlexChain präsentiert. Dabei geht es unter anderem um die verstärkte Einbindung privater Haushalte in örtliche Stromnetze.

Besonders erneuerbare Energien erfordern zukunftssichere Konzepte rund um Versorgungsnetze.
Besonders erneuerbare Energien erfordern zukunftssichere Konzepte rund um Versorgungsnetze.
(Bild: andreas160578 / Pixabay)

FlexChain wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Projekt soll Haushalten eine aktive Teilhabe am Energiesystem ermöglichen. Im Mittelpunkt steht dabei eine dezentrale Handelsplattform, die Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch dynamisch an die Bedürfnisse der Orts- und Stadtnetze anpasst. Sowohl die Versorgung der Haushalte als auch die Stabilität der Netze sollen so sichergestellt werden.

Zudem soll das System einzelne Haushalte dazu anregen, ihre Flexibilitäten wie etwa Wärmepumpen oder Ladestationen netzdienlich bereitzustellen. Auch für Netzbetreiber ist FlexChain interessant: Sie soll effektive Alternativen zum sonst üblichen Netzausbau bieten. Scheer nennt außerdem automatisierte Durchführung, geringe Kosten und nachhaltige Dokumentation komplexer Prozesse als weitere Vorteile.

Blockchain als Basis

Das Projekt wurde im Herbst 2020 am gemeinnützigen August-Wilhelm Scheer Institut gestartet, wo das Thema in den kommenden drei Jahren weiterverfolgt wird. Dabei wird auch untersucht, wie sich kleinere Verbrauchs-, Speicher- und Erzeugerkapazitäten in einem marktorientierten Prozess wirtschaftlich und technisch sinnvoll aktivieren lassen. Zudem wird erforscht, wie sich lokale Verteilnetze für die Herausforderungen der Energiewende rüsten lassen und gleichzeitig Akteuren wie etwa privaten Haushalten und Kleinunternehmen bessere Mitwirkungsmöglichkeiten bieten können.

Als Grundlage soll eine dezentral organisierte Marktplattform dienen. Eine Blockchain speichert die nötigen Daten aller Akteure dezentral und ermöglicht die Automatisierung der anfallenden Prozesse. Für Entwicklung und Implementierung sind die VIVAVIS AG und die OLI Systems GmbH zuständig. Smart Contracts werden die Transaktionen zwischen Haushalten und Netzbetreiber abwickeln sowie den Verbrauch im Sinne der Netzauslastung regeln. Dies soll niedrige Verwaltungskosten bei hoher Ausführungsgeschwindigkeit, Transparenz und Sicherheit gestatten. Die Realerprobung findet in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Saarlouis statt.

„Im Rahmen der Energiewende wächst die Verantwortung für einen sicheren Betrieb von Niederspannungsnetzen aufgrund zunehmender fluktuierender Erzeuger und Verbraucher, welche aber mit Hilfe der Digitalisierung bewältigt werden kann. Das Forschungsprojekt FlexChain setzt hier an der richtigen Stelle an und soll für Netz und Endkunde eine netzdienliche und für beide Seiten wirtschaftliche und verträgliche Lösung aufzeigen ohne spürbare Komforteinbußen“, erklärt deren Geschäftsführer Dr.-Ing. Ralf Levacher.

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