Blockchain in der Lieferkette SAP und EY Skye sichern Echtheit von norwegischem Lachs
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Mit einer Blockchain-Lösung auf Basis der SAP Cloud Platform will EY Skye künftig für mehr Transparenz bei der Herkunft von Lachs sorgen. Dabei wird jeder Fisch eindeutig über einen digitalen Zwilling in der Lieferkette identifiziert.

Für die norwegische Wirtschaft ist der Atlantische Lachs ein wichtiger Faktor. Pro Jahr werden mit den Fischen rund 7 Milliarden US-Dollar eingenommen. 11 der 20 größten Lachsproduzenten sitzen in Norwegen. Für das Land ist es daher von großer Bedeutung, dass beim Lachsverkauf alles mit rechten Dingen zugeht.
Probleme gibt es durchaus: So sind laut Studien über 20 Prozent des Fisches falsch etikettiert. So wird beispielsweise Zuchtlachs als Wildlachs angeboten. Meist handelt es sich dabei um vergleichsweise billige und minderwertige Alternativen zum korrekt deklarierten Lachs. Im schlimmsten Fall sind die Produkte sogar für den Verzehr ungeeignet.
Risiken minimieren
Der norwegische SAP-Partner EY Skye will hier mit einer Blockchain-Lösung auf Basis der SAP Cloud Platform Abhilfe schaffen. Sie soll die beschriebenen Risiken minimieren und dafür sorgen, dass Verbraucher genau den Fisch erhalten, den sie haben wollen. Dazu verfolgt das System jeden Lachs in seiner Lieferkette durch die Erstellung eines digitalen Zwillings. Es greift bereits ab dem Punkt, an dem aus Laich Fische entstehen. Zudem hält es auch die Weiterverarbeitung fest, etwa wenn Fische in der Soßenproduktion genutzt werden.
In Zukunft soll das System auch Temperaturdaten erfassen, so dass alle an der Lieferkette beteiligten Personen und Unternehmen immer die korrekte Lagerung überprüfen können. Verbraucher können den gekauften Fisch über eine mobile App auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten. Auch diese Daten landen in der öffentlichen Blockchain und stehen den Lieferanten somit zur Verfügung. Sie können auf dieser Grundlage zum Beispiel Maßnahmen für mehr Kundenzufriedenheit einleiten.
Gefahr durch Toxine
Die Lösung von EY Skye hat zudem ein großes Problem im Blick: Zuchtlachs ist besonders gefährdet, wenn Gifte in die Umwelt gelangen. Eine Ladung schlechter Fisch kann katastrophale Folgen für ein Unternehmen nach sich zeigen, insbesondere wenn der kontaminierte Fisch und dessen Ursprung nicht zu lokalisieren sind.
„Es kann sein, dass der gesamte Fisch vernichtet werden muss, ohne genau zu wissen, wo das Problem entstanden ist. Wenn die Risiken nicht minimiert werden, kann das also zu großen Schwierigkeiten führen“, verdeutlicht Josef Nalbant, SAP-Channel-Manager in Norwegen. „EY Skye kann Kunden helfen, die betroffene Ladung exakt zu ermitteln und schneller Rückmeldung entlang der Lieferkette zu geben. Damit wird man viel erreichen“, meint er.
„Es ist wichtig, dass norwegischer Lachs - und alle essbaren Meerestiere - von der Erzeugung bis zum Verbraucher zurückverfolgt werden kann“, erklärt Lars Torp, Partner von EY Skye. „Großhändler, Restaurants, Märkte und natürlich Kunden müssen in der Lage sein, jeden einzelnen Fisch entlang der Wertschöpfungskette zurückzuverfolgen. Wenn Kunden glauben, dass sie getäuscht wurden, werden sie keinen Fisch mehr kaufen. Das ist ein großes Problem. Die Leute werden mehr Fisch essen und damit gesünder sein, wenn sie Bescheid wissen“, ergänzt er.
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