Übernahme von Ansible Red Hat setzt auf DevOps

Autor / Redakteur: Dipl. -Ing. Thomas Drilling / Ulrike Ostler

Wie der Linux-Distributor vergangene Woche bekannt gegeben hat, steht die Übernahme des erst 2013 gegründeten Unternehmens Ansible kurz vor dem Abschluss. Die gleichnamige Open-Source-Software zur Automatisierung der Konfiguration von Rechnern spielt in einer Liga mit „Puppet“ oder „Chef“, ist aber deutlich jünger und basiert auf DevOps-Methoden.

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Red Hat kauft Konfigurations-Management-Spezialisten Ansible.
Red Hat kauft Konfigurations-Management-Spezialisten Ansible.
( Red Hat, Ansible)

Red Hat zahlt nach eigener Angabe für Ansible 100 Millionen Dollar. Die Übernahme soll noch im Oktober abgeschlossen sein.

DevOps in rot

Red Hats Interesse an Ansible zeigt, welche Bedeutung der führende Linux-Distributor offenbar dem Thema DevOps beimisst. Ansible Tower ist eine mit Puppet, Chef oder „cfengine“ vergleichbare Software für das automatisierte Konfigurations-Management im Netz, beziehungsweise das Verwalten von Rechnern im Netzwerk.

Es ist aber jünger als Puppet oder Chef und orientiert stärker an einer DevOps-Methodik. Ansible lässt sich für eine Vielzahl von Aufgaben einsetzen, wie Provisioning, Configuration Management, App Deployment, Continuous Delivery, Security & Compliance oder Orchestration.

Das Unternehmen Ansible

Das gleichnamige Unternehmen verdient sein Geld mit kommerziellen Subskriptionen seiner Open Source Software und zusätzlichen kostenpflichtigen Services rund um „Ansible Tower“. Trotzdem tragen auch viele Community-Entwickler zur Open-Source-Version von Ansible bei. Diese ist auch Bestandteil der Fedora-Distribution und via „Epel“ auch für „RHEL“ und „CentOS“ verfügbar.

Das Fedora-Projekt selbst setzt Ansible zum Verwalten seiner Systeme ein. Ansible ist aber auch für das Red-Hat-PaaS-Angebot „OpenShift“ und die OpenStack-Distribution des Herstllers verfügbar oder integriert und das Unternehmen bietet zudem Integrationslösungen für/mit Amazon Web Services, Docker und Windows.

Gegründet wurde Ansible erst 2013 unter anderem von einigen Mitarbeitern von Red Hat, wie Mitgründer und CEO Saïd Ziouani oder Todd Barr, Senior Vice President für Sales- und Marketing. Ebenfalls Mitgründer und jetzt CTO ist Tim Gerla von Eucalyptus. Die enge Verwandtschaft zu Red Hat zeigt sich auch darin, dass Ansible seinen Firmenhauptsitz in Durham /North Carolina hat, unweit vom Red-Hat-Headquarter in Raleigh.

Was Ansible macht

In seiner Arbeitsweise unterscheidet sich das in Python geschriebene Ansible allerdings deutlich von Puppet & Co. Administratoren können mit der Software ein beliebig großes Netzwerk physischer und virtueller Systeme verwalten.

Die Software speichert dazu für einzelne Rechner oder Rechner-Klassen Anweisungen, die den „gewünschten“ Zustand des Systems beschreiben. Einzelheiten zur Arbeitsweise finden sich zudem in einem umfassenden QuickStart-Guide.

Ansible bringt dazu eine „YAML“-ähnliche, schnell erlernbarer Automatisierungssprache mit, die sich sehr einfach unternehmensweit adoptieren lassen soll. Administratoren können Ansible so etwa anweisen, den gewünschten Zustand für jeden Rechner herbeizuführen, ohne dass dazu spezielle Agenten erforderlich sind. Ansible nutzt nämlich SSH bei Linux/Unix-Hosts oder „WinRM“ und „Powershell“ bei Windows-Maschinen, um jede benötigte Aktion auf dem Zielhost ausführen zu können.

Weitere Einzelheiten zur Übernahme und den Hintergründen erläutert Alessandro Perilli, General Manager, Cloud Management Strategy bei Red Hat in seinem Blog .

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