Developer-Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Teil 3 Quereinstieg in die Software-Entwicklung
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Deutschland hat 137.000 offene Stellen in der IT, ein riesiger Arbeitsmarkt. Hier haben auch Quereinsteiger gute Chancen auf eine interessante Position als Software-Entwickler. Zumal die Branche inzwischen sogar selbst ausbildet.

Je nach bisheriger Ausbildung und Position kann die Jobsuche nach drei Jahren Dauerkrise enervierend sein: Hier keine Rückmeldung, dort eine Absage. Dabei wird regelmäßig über den Fachkräftemangel geklagt. Gerade im IT-Sektor ergeben sich hier aber enorme Chancen für Quereinsteiger, insbesondere als Software-Entwickler, denn die werden deutschlandweit händeringend gesucht.
Quereinstieg als Software-Entwickler: Die Voraussetzungen
Natürlich kann nicht jeder von jetzt auf gleich Software-Entwickler werden, der Beruf setzt eine ganze Reihe von Fähigkeiten voraus: Logisches Denken, ein hohes Maß an Selbstorganisation, Kreativität und die Kenntnis aktueller Programmiersprachen und Computertechnik sowie ein breites Verständnis für Daten im Allgemeinen sind nur einige der zahlreichen Anforderungen, die der Beruf des Softwareentwicklers stellt.
Programmierer werden?
Allerdings bietet der Fachkräftemangel derzeit enorme Chancen. Obwohl der Beruf des Softwareentwicklers oder Programmierers normalerweise über eine klassische Ausbildung als Programmierer oder über ein Informatikstudium erfolgt, haben Autodidakten und talentierte Hobbyisten aktuell durchaus gute Chancen, einen Job als Entwickler zu finden.
Die Branche sucht – und nimmt dementsprechend gerne auch Fachkräfte ohne die passende Ausbildung, ohne Abschluss, Menschen mit Weiterbildung, Umschulung oder Experten aus anderen Branchen, sofern sie in der Lage sind, zu programmieren. Und nicht nur das: Viele Unternehmen bilden inzwischen auch intern aus.
Wer Stellenanzeigen zum Thema „Softwareentwickler Quereinstieg“ sucht, wird schnell fündig. In Stellenangeboten wird nicht selten auch darauf hingewiesen, dass eine hausinterne Weiterbildung erfolgt, um Quereinsteiger in der Softwareentwicklung auf die gewünschte Position vorzubereiten. Unternehmen werben dabei nicht nur mit sofort unbefristeter Anstellung, betrieblicher Altersvorsorge und Homeoffice, sondern auch mit hohen Gehältern und sogar Babysitter-Diensten.
Geringe Anforderungen
Die Einstiegshürden sind dabei erstaunlich niedrig: Während manche Unternehmen noch ein zumindest angefangenes IT-Studium verlangen, fragen gar nicht mehr danach: „Erste Erfahrungen in der Softwareentwicklung“ oder auch „private Projekte oder Praktika“ reichen als Voraussetzung inzwischen aus. Auch Altersgrenzen, bestimmte Abschlüsse oder Skill-Level werden, anders als in anderen Branchen, nur noch für gehobene Positionen gefordert.
Gerade junge Menschen mit abgebrochener Ausbildung oder Menschen aus anderen Branchen, die sich privat mit Softwareentwicklung beschäftigen, haben also durchaus gute Chancen auf eine ebenso interessante wie angenehme Anstellung in einem deutschen IT-Unternehmen. Frauen sind in der Software-Entwicklung natürlich genauso gern gesehen wie Männer.
Umschulung per Jobcenter
Natürlich geht es auch mit Ausbildung. Eine sichere Bank sind die vielerorts von Jobcentern geförderten Umschulungsangebote, etwa vom Jobcenter direkt oder in Form betrieblich begleiteter Umschulungen. Hier gibt es für interessierte und geeignete Jobsuchende zum Beispiel die Möglichkeit, sich binnen zwei Jahren zum Fachinformatiker – etwa für Anwendungsentwicklung – umschulen zu lassen – mit hervorragenden Jobaussichten.
Die entsprechende Ausbildung kann auch aus einem abgebrochenen Studium oder einem ungeliebten Job heraus erfolgen, allerdings ist die Förderung durch das Jobcenter in diesen Fällen nicht zwangsläufig möglich. Zumal Interessierte zunächst einmal zwei Jahre lang wieder die Schulbank drücken müssen.
Fernstudium ist der schnellere Weg
Alternativ bietet sich ein Fernstudium an. Zertifikatskurse für professionelle Softwareentwicklung werden von vielen Fernunis angeboten und können teilweise auch per Bildungsgutschein des Jobcenters (teil-)finanziert werden. Gegenüber der Ausbildung hat das Fernstudium den Vorteil, dass es deutlich schneller geht: Binnen zwölf Monaten (Regelstudienzeit) ist es möglich, ein offizielles Hochschulzertifikat als Software-Entwickler, Software Engineer oder ähnliche Entwickler-Qualifikationen zu erwerben.
Wer es nicht tun sollte
Leider ist der Job des Softwareentwicklers nicht für jeden geeignet, denn er setzt natürlich voraus, dass neben dem eigentlichen Interesse ein gutes Verständnis für Computertechnik im Allgemeinen und Programmierung im Speziellen vorhanden ist. Kenntnisse in Informatik, Mathematik und anderen naturwissenschaftlichen und ingenieurstechnischen Bereichen sind sicherlich hilfreich, auch Psychologie oder Medienwissenschaften sind gut einsetzbare Kenntnisse, um als Programmierer erfolgreich zu sein.
Je näher am Fach, desto besser die Chancen
Der große Fachkräftemangel kommt nicht von ungefähr. Zwar greifen Unternehmen inzwischen notfalls zu Personal, das sie selbst um- und weiterbilden können. Allerdings prüfen sie auch die Eignung der Bewerber mit Quereinstiegs-Ambitionen doppelt und dreifach. Daher sind Bewerber klar im Vorteil, die bereits Erfahrungen mit der Thematik vorweisen können, etwa selbst programmierte Software oder die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten, Zusatzqualifikationen oder – im besten Fall – mit einem Bachelor- oder Masterabschluss in einem der Informatik nahen MINT-Fach.
Für Quereinsteiger ohne jede Qualifikation oder Kenntnis im Bereich der Softwareentwicklung ist der Fachkräftemangel natürlich nicht automatisch eine Goldgrube. Hier heißt es Schulbank drücken und Qualifikationen erwerben oder per Selbststudium Programmieren lernen und erste Projekte ins Leben rufen. Wer jedoch das nötige persönliche Rüstzeug für den Beruf des Softwareentwicklers mitbringt und mit Code und Daten arbeiten kann, hat auch ohne jede Ausbildung in diesem Bereich derzeit gute Chancen auf eine Karriere in der Softwareentwicklung.
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