KI-basiertes VoiceOps und ChatOps Performance-Plattform von Dynatrace kann Hören und Lesen
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Dynatrace hat sich Digital Performance Management(DPM) auf die Fahnen geschrieben. Ein Haken bei der Benutzung der Tools jenseits von IT-Administratoren war bisher allerdings, dass sie, wie die der Mitbewerber, nur von Fachleuten bedienbar waren. Ein virtueller Assistent mit der Bezeichnung „Davis“ soll das ändern.

Davis soll die IT „konsumerisieren“, also einen vereinfachter Zugriff auf Status- und Performance-Daten für Technik- und Business-Teams ermöglichen. Das Assistenz-Programm basiert auf KI (Künstlicher Intelligenz), was letztlich ermöglicht, dass Fragen von Mitarbeitern aus IT oder Business zur Performance beantwortet und jeden Aspekt des digitalen Ökosystems beleuchtet werden kann, so der Hersteller.
Ein Nutzer spricht mit Davis über „Amazon Alexa“ oder chattet mit ihm über „Slack“ und erhält sofort Antworten auf Fragen wie: „Welche Performance-Probleme haben meinen Umsatz heute beeinträchtigt? Wie hoch sind die Nutzeraktivitäten? Bestehen Kapazitätsprobleme? Gab es in der vergangenen Nacht Ausfälle?“
Alois Reitbauer, Technischer Chefstratege von Dynatrace, erläutert: „IT-Teams kämpfen mit der enormen Komplexität der Bereitstellung von Anwendungen. Hinzu kommen die angespannten internen Ressourcen. Die Problemlösung muss heute eine präzise automatische Erkennung sowie eine sehr kontextspezifische Darstellung der Ergebnisse für die IT bieten.“
Kunden machen mit
„Das Bemerkenswerte bei Davis sei, dass das Assistenzprogramm zu der bestehenden Lösung eine zusätzliche Automatisierungsebene hinzufüge, so Reitbauer weiter. „Der IT-Betrieb kann nun über eine einfache Sprach- oder Chat-Konversation mit Davis die gleichen tiefgehenden Einblicke erhalten, ohne Dashboards zu nutzen. Zusätzlich ermöglicht Davis nicht-technischen Teams, Status und Performance-Probleme über bekannte Kommunikationsanwendungen zu überwachen und zu verstehen. Davis hat erstmals den IT-Betrieb konsumerisiert.“
Die nächsten Schritte der Davis-Roadmap sind schon geplant: So sollen mehr Kunden in die Dynatrace-Entwicklung eingebunden werden, um spezifische Fragen gemäß ihren Bedürfnissen und Umgebungen zu entwickeln. Dies geschieht im Zuge eines begrenzten Release und über eine Serie von Hackathons auf dem weltweiten Event „Perform 2017“ von Dynatrace, die heute noch in Las Vegas stattfindet. Die Vision für Davis ist der Aufbau einer Community, in der Fähigkeiten und Updates über GitHub geteilt und heruntergeladen werden.
Tatsächlich kommt Davis gut an. Jeppe Lindberg, Application Performance Manager beim Handelsriesen COOP aus Dänemark, war einer der ersten, die den virtuellen Assistenten ausprobiert haben: „Jeden Aspekt der IT-Umgebung untersuchen und die vollständigen KI-Funktionen über Slack oder Alexa nutzen zu können, ist erstaunlich – ich habe nichts Vergleichbares zuvor gesehen. Es ist so, als ob man mit einem menschlichen IT-Teammitglied spricht, außer dass dieses niemals so schnell und genau die Problemursachen erkennen und aufdecken könnte.“
„Watson Health“ gehört gleichermaßen zur Davis-Kundschaft. Das Datenvolumen im Gesundheitswesen wird aktuell auf rund 150 Exabyte geschätzt. Vermutlich schon recht bald wird wohl die Zettabyte-Grenze in Sicht sein. Zugleich aber sind mehr als 80 Prozent dieser Daten unsichtbar für die bisherigen IT-Systeme; denn sie sind unstrukturiert.
Ein KI-System wie Watson von IBM aber soll diese Datenfülle nutzen. Das geht nur, so sind sich Dynatrace und IBM einig, wenn Performance-Management ins Spiel kommt. Watson Health bekam somit ein proaktives Performance Management verpasst. Und nun soll das System bereit sein für „eine neu Ära eines kognitiven Gesundheitswesens“.
Hinweis:„Dynatrace Davis“ gibt es zum Ausprobieren
Verständliche Sprache contra Komplexität
Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung von Davis ist die Reduzierung der Komplexität und damit Zeiteinsparungen in den IT-Abteilungen. Reitbauer erläutert, dass Dynatrace einen Kunden habe, der heute schon Anwendungen betreibe mit mehr als 60 Milliarden Abhängigkeiten. Und Microservices, Cloud-Migration, Internet of Things (IoT) würden die Situation mit Sicherheit noch um ein Vielfaches verschärfen.
Er sagt: „Getrennte Analysen sind heute untragbar, genauso wie ein Szenario, in dem Menschen komplexe Datensätze durchsuchen, um Probleme zu identifizieren. Jede Anwendung kann Milliarden Abhängigkeiten besitzen. Daher sind KI-Funktionen nötig, um automatisch nach allen möglichen Lösungen zu suchen und die richtige davon auszuwählen.“
Anschließend müssten sie automatische Reparaturprozesse anstoßen. Er schließt: „Das Hinzufügen einer menschenähnlichen Oberfläche zu solch einer intelligenten, automatisierten Plattform war der nächste logische Schritt in der Dynatrace-Entwicklung. Und unsere Kunden sind vollkommen begeistert von den aktuellen und künftigen Möglichkeiten.“
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