Suchfunktion auf Websites professionalisieren Eine Schlüsselkomponente für mehr Konversion

Ein Gastbeitrag von Nadja Müller Lesedauer: 5 min |

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Im Webshop entscheidet die Qualität der Suchfunktion über die Konversion und damit über den Umsatz. Unternehmen müssen darauf achten, Fehler wie irrelevante Ergebnisse zu vermeiden, und sollten dem User personalisierte und damit relevante Ergebnisse anzeigen.

Je nach Suchkontext kann es sich empfehlen, Kaufwilligen gleichartige oder optisch passende Produkte zu präsentieren.
Je nach Suchkontext kann es sich empfehlen, Kaufwilligen gleichartige oder optisch passende Produkte zu präsentieren.
(Bild: Medienwerft)

Von Kunden und Kundinnen wird die Suchfunktion von Onlineshops als selbstverständliches Feature betrachtet. Wirklich im Zentrum der Aufmerksamkeit steht sie aber selten. Unternehmen vergeben damit Chancen auf mehr Umsatz.

Die Suchfunktion ist für E-Commerce-Unternehmen und Kaufwillige nämlich gleichermaßen eine Schlüsselkomponente und beeinflusst viele Bereiche der Customer Journey: Eine gute Suchfunktion erkennt die Suchabsicht der User, stimmt die Ergebnisse darauf ab und erhöht so die Wahrscheinlichkeit des Kaufs, da die Kundschaft schnell findet, wonach sie Ausschau hält.

Analysen zeigen, dass bei Besuchern einer Site, die die Suche nutzen, die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses doppelt so hoch ist. Gute Suchergebnisse fördern außerdem die Kundenbindung – die User kehren wieder. Online-Shops bieten in der Regel eine eigene Suchfunktion, es gibt aber auch externe Spezialistenlösungen, die implementiert werden können.

Fehler bei der Suche vermeiden

Damit die Suche zu einem Mehr an Verkäufen führt, müssen Unternehmen eine Reihe von Fehlern vermeiden. Ein Kardinalfehler sind irrelevante Suchergebnisse: Wer „Nike Shorts“ sucht, erwartet diese zum Beispiel auch ganz oben bei den Suchergebnissen, noch vor anderen Marken. Ein weiterer, kritischer Fehler ist das so genannte Null-Ergebnis, wenn die Suche keine Ergebnisse hervorbringt. Das hat zur Folge, dass der Kunde abspringt und im Onlineshop der Konkurrenz kauft.

Rechtschreibfehler und Synonyme sollten eine gute Webshop-Suche nicht vor Probleme stellen.
Rechtschreibfehler und Synonyme sollten eine gute Webshop-Suche nicht vor Probleme stellen.
(Bild: Medienwerft)

Limitierungen sind ebenfalls problematisch: Hier kommt die Suche mit Synonymen oder Rechtschreibfehlern nicht klar. Um genaue und relevante Suchergebnisse hervorzubringen, muss die Suchmaschine also in der Lage sein, die Absicht des Nutzers in jeder Sitzung zu verstehen. Diese kann sich von Tag zu Tag oder sogar von Minute zu Minute ändern.

Eine intelligente Suchmaschine vermeidet Null-Ergebnisse und empfiehlt stattdessen andere Produkte, die möglicherweise zu dem passen, was ein Kunde sucht. Oder sie teilt dem Unternehmen mit, dass etwas Entscheidendes in seiner Produktpalette fehlt. Außerdem muss sie mit Synonymen umgehen können, sie als gleichwertig für das Suchergebnis behandeln und Rechtschreibfehler ausgleichen können.

Folgende Attribute bringt eine gute Suchfunktion mit:

1. Filterung und Facettierung: Suchende sollten die Möglichkeit haben, die gelieferten Ergebnisse anhand verschiedener Attribute wie Preis, Kategorie, Marke oder Verfügbarkeit einzugrenzen. Die Suche sollte auch nach Kategorie anpassbar sein, da nicht für jeden Produkttyp dieselben Aspekte relevant sind. Abmessungen sind zum Beispiel für einen Fernseher wichtig, nicht aber für ein Videospiel. Der Einsatz von Filtern darf ebenfalls nicht zu Null-Ergebnissen führen.

2. Autovervollständigung und Vorschläge: Diese Funktionen machen den Usern Vorschläge in Echtzeit und vervollständigen Suchanfragen. Sie tragen dazu bei, die Anzahl der Klicks zu verringern, bis ein Produkt in den Warenkorb gelegt wird, und können die gesamte Benutzererfahrung intuitiver gestalten. Die Vorschläge können außerdem angereichert werden mit Produktbildern, Kategorien, die für die Suchanfrage relevant sein könnten, Preisen und anderen kreativen Inhalten, die den Käufern helfen oder sie inspirieren.

3. Personalisierung und Empfehlungen: Die Suche sollte die Präferenzen des Nutzers, seine Kaufhistorie und sein Browsing-Verhalten berücksichtigen, um personalisierte Empfehlungen anzubieten, die auf die individuellen Vorlieben zugeschnitten werden. Sogar beim selben Suchbegriff kann die Personalisierung unterschiedliche Aspekte wie Markenpräferenz oder Preissensibilität berücksichtigen. Tools setzen dafür selbstlernende Algorithmen ein, die neben der Benutzerinteraktionen auch ähnliche Benutzer oder Produktassoziationen einbeziehen.

Unternehmensseitig ist es wichtig, dass das Such-Tool Analysen- und Berichtsfunktionen mitbringt. Diese geben Einblicke in das User-Verhalten, in beliebte und weniger erfolgreiche Suchbegriffe sowie in Konversionsraten. Es ist sinnvoll, regelmäßig eine Suchanalyse durchzuführen, um Erkenntnisse über das Nutzerverhalten zu gewinnen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Unternehmen müssen darüber hinaus sicherstellen, dass die Suchmöglichkeiten ihres Online-Shops mobilfreundlich und responsiv sind. A/B-Tests und die Analyse des Nutzerfeedbacks helfen, die Suchergebnisse zu verfeinern. Und nicht zuletzt sind eine regelmäßige Aktualisierung des Produktkatalogs und Sicherstellung der Datenqualität notwendig: Beides trägt dazu bei, dass die Suchergebnisse relevant bleiben.

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Die Komponenten einer erfolgreichen Suche

Hinter einer erfolgreichen Suche – bei der das richtige Produkt für den richtigen Kundinnen und Kunden gefunden wird – steht stets das Zusammenspiel von Suche, Filtern, Ranking-Regeln und Analysen.

Die Suchfunktion interpretiert die Anfrage des Users und ruft relevante Produkte aus der Datenbank ab. Mit Hilfe von Filtern lassen sich Suchergebnisse nach bestimmten Kriterien wie Preisspanne, Farbe, Größe eingrenzen und so passende Produkte besser finden.

E-Commerce-Unternehmen können hier sogar noch einen Schritt weiter gehen, indem sie den Interessenten eine Reihe gezielter Fragen stellen, um die Suchergebnisse auf jene Produkte einzugrenzen, die den spezifischen Anforderungen entsprechen – so genanntes Guided Selling. Ranking-Regeln bestimmen dann die Reihenfolge, in der die Suchergebnisse angezeigt werden.

Durch die Berücksichtigung von Faktoren wie Relevanz, Beliebtheit oder Nutzerverhalten stellen sie sicher, dass die relevantesten Produkte weiter oben in den Suchergebnissen erscheinen. Sie ermöglichen es Unternehmen auch, bestimmte Produkte oder Marken entsprechend ihrer Strategie zu fördern.

Die Suchanalyse schließlich bietet Einblicke in das Nutzerverhalten, beliebte Suchbegriffe, Klickraten und Konversionsraten. Durch die Analyse dieser Daten können Unternehmen die Suchrelevanz verfeinern, Trends erkennen und das Sucherlebnis insgesamt optimieren.

Weitere Erfolgsfaktoren der Suche

Entscheidend für ein positives Nutzererlebnis ist auch die Antwortzeit. Schon eine Wartezeit von mehr als einer Sekunde wird als frustrierend und störend empfunden, was zu hohen Absprung- und niedrigen Konversionsraten führt, egal, ob auf dem Handy oder dem Desktop. Um ein nahtloses Einkaufserlebnis zu gewährleisten, sollten die Suchergebnisse deshalb nahezu in Echtzeit geliefert werden. Diese schnellere Reaktionszeit trägt erheblich zu höherem Engagement, höheren Umsätzen und besserer Kundenbindung bei.

Wichtig ist außerdem, die Suche nicht als Solo-Funktion zu betrachten, sondern die daraus gewonnenen Erkenntnisse breit anzuwenden, um den Onlineshop konstant zu optimieren. Ein Partner wie die Hamburger Medienwerft kann für den Kunden die passemde Suche auswählen und die Erkenntnisse technologisch, etwa im User Interface, und organisatorisch, etwa im Marketing, umsetzen. Die Medienwerft arbeitet hier mit FactFinder zusammen, einer europäischen Product-Discovery-Lösung.

Für relevante, personalisierte Ergebnisse werden im Such-Tool die Vorzüge von KI und manuelle Kontrolle kombiniert. Automatisierung, Optimierung und Personalisierung treffen auf die Erfahrung, Fähigkeiten und Kreativität des Teams. Der Ansatz kann Unternehmen etwa dabei helfen, Bestände von Produkten abzuverkaufen, von denen zu viele auf Lager sind, oder eine ganz bestimmte Marke bevorzugt in den Sale zu bringen. So lassen sich mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse erzielen: A/B-Tests belegen Konversionssteigerungen von bis zu 50 Prozent.

Fazit

Unternehmen sollten ihren Online-Käufern bei jeder Suchanfrage ein intuitives, relevantes Erlebnis bieten, um Kundenzufriedenheit und -bindung zu erhöhen und die Konversionsraten zu verbessern. Das gelingt mit einer intelligenten Suche, die leicht durch umfangreiche Produktkataloge navigiert und den Kunden erlaubt, ihre Wunschartikel schnell und unkompliziert zu finden.

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