Herzlich Willkommen im Ubuntu-Special von Canonical Open Source – die Demokratisierung der Innovation

Von Stephan Fabel *

Innovation entsteht, wenn unsere Kreativität von den Kräften herausgefordert wird, die die Welt, in der wir leben, bestimmen. Dabei geschieht Innovation oft spontan und zufällig. Reger Austausch von Ideen, Teamwork und Druck, den eine Deadline oder ein anderer äußerer Einfluss erzeugen, provozieren manchmal eine Zunahme von Innovationen.

Mit Ubuntu hat Canonical sich in der Historie der erfolgreichsten Open-Source-Projekte einen Namen gemacht.
Mit Ubuntu hat Canonical sich in der Historie der erfolgreichsten Open-Source-Projekte einen Namen gemacht.
(Bild: Canonical)

Frustriert darüber, kommerzielles UNIX nicht für seinen 80386-Prozessor verwenden zu können, hat Linus Torvalds bekanntlich seinen Linux-Kernel als freie Software für die Welt geschrieben und veröffentlicht. Dennoch dauerte es fast 15 Jahre, bis Charles Leadbeater in seinem TED-Vortrag 2005 den Wert „leidenschaftlicher Amateure“ (an)erkannte – besonders im Gegensatz zu isolierten Think Tanks von Unternehmen oder Kompetenzzentren.

Open Source galt zu dieser Zeit in Unternehmen jedoch weiterhin als ein Internet-Phänomen – etwas für Hochschulen vielleicht, aber sicherlich nicht für die Global 500. Zehn Jahre später widmete sich Stefan Groß-Selbeck in einem weiteren TED-Vortrag dem besonderen wirtschaftlichen Reiz von Open Source und erklärte: „Es war noch nie so einfach oder billig wie heute, ein digitales Produkt oder eine digitale Dienstleistung auf den Markt zu bringen. [...] Open Source Software, Frameworks wie Ruby on Rails, tragen alle [dazu] bei.“

Der Experte für Internetwirtschaft und Digitalisierung kam in seinem Vortrag zu dem Schluss, dass „Größe keine Rolle mehr spielt“, wenn es darum geht, Innovationen voranzutreiben und sogar milliardenschwere Industrien disruptiv durcheinanderzuwirbeln. Wie sich herausstellte, hat Open Source aber noch weitaus mehr zu bieten. Open-Source-gesteuerte Kreativität entwickelte sich von der Idee einer Gruppe leidenschaftlicher Amateure und Anwender zu einer Bewegung, die in der Lage ist, die gesamte Innovationslandschaft zu demokratisieren.

Das jüngste Beispiel für Open-Source-Innovation ist Kubernetes. 2015 veröffentlichte Google es als quelloffenes Projekt in einem starken Wettbewerbsumfeld: Mesosphere und Docker repräsentierten den Stand der Technik bei Containern – und waren marktbeherrschend. Es sollte bis zum Ende des Jahres 2017 dauern, bis die Nutzer erkannten, dass Kubernetes das Rennen machen würde. Seitdem hat die Popularität dieses Container-Koordinierungs-Frameworks weiter zugenommen: Die KubeCon San Diego 2019 verzeichnete eine neue Rekordzahl von 12.000 Besuchern.

Ubuntu

Ubuntu entstand im Jahr 2004 mit der Gründungsidee, den Teamgeist der Open-Source-Welt zu den Anwendern zu transportieren und sie zu motivieren, sich an der „Community of Passion" rund um quelloffene Projekte zu beteiligen. Vor Kurzem feierten wir bei Canonical das 15-jährige Jubiläum von Ubuntu – und damit 15 Jahre Open Source für unsere Anwender und Kunden. Jeden Tag erleben wir, wie diese Software sie dabei unterstützt, ihre Ideen und Kreativität zu bündeln, sodass jeder und jede davon profitieren kann.

In vielerlei Hinsicht entwickelte sich Ubuntus Geschichte parallel zu der von Open Source im Allgemeinen. Vielleicht ist Ubuntu im Laufe der Jahre bei Entwicklern und Kreativen äußerst beliebt geblieben, weil es daran festgehalten hat, den Usern uneingeschränkten Zugriff auf das „Neueste und Beste“ zu bieten. Heute ist Ubuntu führend bei der Zahl der Cloud-Gastsysteme, der Container-Hosts und Base-Image-Betriebssystemen in allen großen Public Clouds.

Ubuntu läuft auch in den meisten On-Premises-Cloud-Infrastrukturen. Davon führen über 55 Prozent der OpenStack-Clouds produktive Workloads aus, die auf Ubuntu aufsetzen. Mehr als zwei Millionen Ubuntu Instances werden jeden Tag allein in der Public Cloud gestartet. Im Jahr 2020 führt nicht die Verwendung von Open Source, sondern die Schnelligkeit, mit der diese eingesetzt werden kann, zur Differenzierung in einem von Software definierten Markt.

Je mehr der weltweit größten 500 Unternehmen erkennen, dass der Open-Source-Beschleuniger ungebremste Innovation bewirkt und einen sehr großen Wettbewerbsvorteil mit sich bringt, desto mehr werden sie dazu tendieren, Ubuntu zu nutzen. Der zentrale Leitgedanke von Canonical im Jahr 2020 und darüber hinaus bleibt es, für einen umfassenden, sicheren und zeitnahen Zugriff auf Open Source über Infrastruktur- und Anwendungsebenen hinweg zu sorgen.

Durch unser Ubuntu Advantage-Programm kommen bereits Tausende von Kunden in den Genuss des potenziell uneingeschränkten Zugriffs auf sichere und mit Support unterstützte Open-Source-Anwendungen. Auch vor dem Hintergrund eines rasant wachsenden Open-Source-Ökosystems ist Canonical bestrebt, vertrauenswürdigste Partner für seine Kunden zu sein, der ein umfassendes und ökonomisch attraktives Angebot bietet, und Open Source-Innovationen vorantreibt.

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Die unglaubliche Resonanz der Nutzer, der Community und darüber hinaus des Marktes motivieren uns immer wieder. Immer mehr weltweit führende Unternehmen und Forschungseinrichtungen nutzen Ubuntu für Anwendungen in Gebieten wie autonome Autos, KI/ML, Roboter, Weltraumforschung, 5G-Netztransformation und GPU-Beschleunigung. Damit hat die Nutzung von Ubuntu und das Interesse an Canonical-Diensten ein Allzeithoch erreicht – und wächst weiterhin mit einer beispiellosen Geschwindigkeit.

Stephan Fabel
Stephan Fabel
(Bild: Canonical)

Freie und quelloffene Software hat die Technologielandschaft grundlegend verändert, Ubuntu trägt eine Anteil daran. Am 23. April bringen wir die Version 20.04 LTS heraus. Sie wird für langjährige Nutzer und Linux-Enthusiasten wie mich von besonderer Bedeutung sein und eine Reihe von Neuerungen bringen. Ubuntu 20.04 LTS wird damit sicherlich ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte quelloffener Projekte und Software sein.

* Stephan Fabel ist Director of Product bei Canonical. Als Autor bereichert er regelmäßig unser Ubuntu- und Open-Source-Special von Canonical mit neuen Beiträgen.

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