Scality Artesca Objektspeicher für und mit Kubernetes
Mit Artesca bringt Scality eine Objektspeichersoftware für Kubernetes-Umgebungen auf den Markt, mit der man klein einsteigen und groß skalieren kann. Für die ersten sechs Monate ist die unterhalb von Ring angesiedelte Software exklusiv über HPE auf deren Servern erhältlich.
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Unter drei Servern fängt Scalitys Scale-out File- und Object-Storage-Software Ring gar nicht erst an. Artesca, die neuste Storage-Software des Herstellers, gibt sich dagegen schon mit einem einzelnen Server zufrieden und wird von Scality daher als „leichtgewichtig” bezeichnet. Weitere Argumente für diese Einstufung sind laut Hersteller die einfache Installation, das unkomplizierte Management sowie die Beschränkung auf Objektspeicher. Allerdings ist Artesca trotzdem für eine maximale Skalierbarkeit entwickelt und wartet mit Enterprise-typischen Funktionen auf, so Christoph Storzum, seit Februar Regional Director für die DACH-Region bei Scality. So stehe der Name Artesca für „Art of Scalability“. An Enterprise-Funktionen nennt Storzum ein neues Dual-Layer Erasure Coding mit minimalem Overhead und lokaler Selbstheilungsfähigkeit sowie Datenraten von bis zu 10 GB/s bei minimaler Latenz, sofern ein All-Flash-System die Basis bildet.
Von Edge bis zur hybriden Multi-Cloud
Die Einsatzszenarien für Artesca reichen von Edge-Standorten über das Datacenter bis hin in die Multi-Cloud. Die Lösung ist dabei hauptsächlich als Primärspeicher für cloud-native Applikationen gedacht, die S3-fähig sind und meist auf Kubernetes aufsetzen. Beispiele sind IoT-Anwendungen wie die Analyse von Sensordaten, Backup mit Veeam oder Kasten, Big-Data-Analytics, KI- und Machine Learning oder Core-Cloud-Services und Media-Streaming. Für viele dieser Anwendungen reichen HDDs nicht mehr aus. Storzum hält hier QLC-Flash für das geeignete Speichermedium. „Bis 50 TB ist die Nutzung von Artesca sogar kostenlos“, ergänzt der Regional Director. Über eine einheitliche GUI können Admins nicht nur über Artesca bereitgestellten, lokalen Objektspeicher verwalten und für Anwendungen nutzen, sondern auch S3-Speicher in der Multi-Cloud. Hier nutzt Scality die bereits in Ring verwendete Zenko-Technologie. Später soll sogar noch noch eine Schnittstelle für die Tape-Verwaltung hinzukommen. S3-Daten aus Ring oder vorhandenen S3-Buckets lassen sich in Artesca-Namespaces importieren. Die S3-Metadatensuche kann über die GUI erfolgen, steht über eine API aber auch anderen Applikationen zur Verfügung. Auch Performance- und Kapazitätsdaten stellt Artesca anderen Frameworks und Apps über eine RESTful API bereit. Mit der Verabschiedung der COSI-API (Container Object Storage Interface) durch die Kubernetes SIG-Storage Group soll sich zukünftig die Provisionierung von Object Storage mittels Kubernetes automatisieren lassen. Für das Management von Artesca benötigen die DevOps-Entwickler und die Applikationsbetreuer in Fachabteilungen laut Hersteller keine tiefgehenden Storage- oder Linux-Kenntnisse.
Artesca selbst ist Cloud-native in Container aufgeteilt und unterstützt die Installation in Kubernetes-Umgebungen sowie auf Bare-Metal-Server. Dafür bringt sie ihr eigenes Kubernetes in Form von Scalitys Metal-K8s-Distribution mit. Als zukünftig unterstütze Kubernetes-Lösungen nennt Scality HPEs Ezmeral, VMware Tanzu und Red Hat OpenShift. Zudem arbeitet Scality mit etlichen Herstellern eng zusammen, die Arteca als Basis für ihre Applikationen nutzen wollen. Storzum nennt hier beispielsweise Veeam, auch mit Kasten.io, Vertica, Weka.io, Broadpeak und Ctera.
Zunächst nur über HPE verfügbar
Für das nächste halbe Jahr wird Artesca ausschließlich über den Anbieter HPE und dessen Channel verfügbar sein und zwar auf ausgewählten HPE-Systemen oder als Cloud-Service über HPE Greenlake. Der Hintergrund für den anfänglichen Exklusivvertrag liegt darin, dass HPE nicht nur zu den Geldgebern von Scality gehört, sondern auch direkt am Launch beteiligt war. Zu den zunächst angebotenen sechs HPE-Systemen für Artesca zählen Apollo- und Proliant-Server mit All-Flash- und Hybrid-Storage. Im Gegensatz zu Ring wird Artesca im Rahmen eines Subscription-Modells inklusive 24/7-Enterprise-Support angeboten. Der Startpreis liegt bei 3.800 US-Dollar pro Jahr, die Laufzeit bei einem, drei oder fünf Jahren. Laut Christoph Storzum ist Artesca damit etwa 20 Prozent günstiger als Ring, für das ebenfalls ein Abo-Modell geplant ist.
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