Neuerungen für Web-, Cross-Plattform- und Cloud-native Entwicklung .NET 7 und C# 11 als finale Versionen verfügbar

Von Thomas Joos

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Mit .NET 7 und C# 11 will Microsoft vor allem Webentwickler und Projekte im Cross-Plattform-Bereich pushen. Eine neue Sprachsyntax und viele neue Funktionen und Erweiterungen, sollen .NET in noch mehr Programmen integrieren.

Der Kompatibilität halber empfiehlt es sich, .NET 7 und Visual Studio 2022 Version 17.4.x gemeinsam zu nutzen.
Der Kompatibilität halber empfiehlt es sich, .NET 7 und Visual Studio 2022 Version 17.4.x gemeinsam zu nutzen.
(Bild: Joos / Microsoft)

Mit .NET 7 stellt Microsoft die neue Version seines Frameworks und verschiedene Erweiterungen in neuen Versionen zur Verfügung. Im Fokus der neuen Versionen stehen vereinfachte und moderne Entwicklung sowie einheitliche Apps für verschiedene Plattformen.

Die neue Version arbeitet effizienter auf der ARM64-Prozessorarchitektur und bietet mehr Unterstützung für Programme, die unter Linux laufen. Diese Programme laufen jetzt auch deutlich schneller. Für den Einsatz mit .NET 7 sollte dann aber Visual Studio 2022 Version 17.4 zum Einsatz kommen, in dieser neuen Version hat Microsoft die Unterstützung für ARM64 integriert.

Wer auf die Visual Studio 2022 17.4 aktualisiert und anschließend Probleme mit der neuen Version hat, erhält eine Rollback-Funktion zur vorher installierten Version. Diese Neuerung ist unabhängig von .NET 7.Durch die erweiterten Cloud-nativen-Möglichkeiten in .NET 7 können Entwickler verschiedene Azure-Dienste mit eigenen Anwendungen verknüpfen. Mit an Bord ist jetzt auch OpenTelemtry.

In Kombination mit Visual Studio 17.4 lässt sich .NET 7 optimal für das Programmieren mit C# 11 nutzen.
In Kombination mit Visual Studio 17.4 lässt sich .NET 7 optimal für das Programmieren mit C# 11 nutzen.
(Bild: Joos / Microsoft)

Neben verschiedenen Runtimes ist auch C# 11 fortan verfügbar. Auf der Downloadseite von .NET 7 stehen SDK 7.0.101, ASP.NET Core Runtime 7.0.1, .NET Desktop Runtime 7.0.1 und .NET Runtime 7.0.1 oder neuer zur Verfügung. Die neue .NET-Version kommt mit einem neuen Compiler, Blazor 7.0, Windows Forms 7.0 und Windows Presentation Foundation (WPF) 7.0. Das .NET 7 SDK enthält alle drei Laufzeitumgebungen und weitere Werkzeuge.

Nur 18 Monate Support für .NET 7 und einige Breaking Changes

Allerdings sollten Entwickler bei dieser Version von .NET den verkürzten Standard-Term-Support (STS) beachten. Microsoft bietet für .NET nur Support bis zum 14.05.2024. Für .NET 8.0, das wiederum Ende 2023 erscheint, ist wieder ein Long Term Support (LTS) von 36 Monaten geplant.

Hinzu kommt, dass einige Änderungen auch einen Effekt auf bereits entwickelte Anwendungen haben (Breaking Changes). Es ist aus diesen Gründen zu erwarten, dass aktuell viele Entwickler bei .NET 6 bleiben und erst mit der nächsten Hauptversion 8.0 wieder wechseln. Vor einem Wechsel zu .NET 7 sollte daher ein Blick auf die Seite „Breaking changes in .NET 7“ geworfen werden

Breaking Changes gibt es auch für C# 11 und dem Entity Framework (EF) Core 7.0. In EF Core 7.0 müssen zum Beispiel Verbindungen zu Microsoft SQL Server in Zukunft verschlüsselt sein. Es sind also einige Inkompatibilitäten zu erwarten, wenn eine Aktualisierung zu .NET 7.x erfolgt.

Neuerungen für die plattformübergreifende Entwicklung

Mit .NET MAUI in der neuen Version lassen Cross-Plattform-Anwendungen sehr viel leichter entwickeln.
Mit .NET MAUI in der neuen Version lassen Cross-Plattform-Anwendungen sehr viel leichter entwickeln.
(Bild: Joos / Microsoft)

Für das Cross-Plattform-Development ist .NET MAUI 7.0 interessant, EF Core 7.0 derweil für den Zugriff auf verschiedene Datenbanksysteme. Mit .NET MAUI 7 können Entwicklerinnen und Entwickler effektiv Apps mit einer einzigen Codebasis erstellen und diese für Desktops und mobile Geräte bereitstellen. Allein in EF Core 7 hat Microsoft 165 Verbesserungen und 171 Bugfixes integriert.

Die neue EF-Core-Version lässt sich mit .NET 6 und .NET 7 nutzen. C#11 ist generell auch zusammen mit älteren .NET-Versionen nutzbar, allerdings ist das kein von Microsoft unterstütztes Szenario. Hier sollten Entwickler generell eher auf .NET 7 setzen. Dafür lässt sich die Vorgängerversion C# 10 auch mit .NET 7 einsetzen.

Die Installation kann unter Windows, Linux und macOS erfolgen. Als Entwicklungsumgebung sollte Visual Studio 2022 ab Version 17.4 zum Einsatz kommen. Ab Visual Studio 2022 Version 17.4.3 ist .NET 7 von Grund auf integriert. Neben C#11 sind noch F# 7.0 und Visual Basic 16.9 enthalten. Die beiden neuen Versionen bieten mehr Leistung und sind kompatibel mit C# 11. Dazu kommt die vereinfachte Syntax für F# im Bereich Statically Resolved Type Parameters (SRTP).

Visual Studio 2022 Version 17.4 und .NET 7 kommen besser mit ARM64 zurecht.
Visual Studio 2022 Version 17.4 und .NET 7 kommen besser mit ARM64 zurecht.
(Bild: Joos / Microsoft)

Microsoft verspricht mit der neuen Version eine einfachere und effektivere Containerisierung von Anwendungen. CI/CD-Workflows mit GitHub und Cloud-Native-Anwendungen profitieren ebenfalls von der neuen Version. Alle neuen Funktionen hat Microsoft auf der Seite „What's new in .NET 7“ zusammengefasst.

Die Neuerungen von .NET MAUI 7.0 finden sich auf der Seite „What's new in .NET MAUI for .NET 7“. Microsoft verspricht vor allem mehr Leistung beim Starten von Android-Apps und eine geringere Größe für iOS-Apps. Auf GitHub stehen die Release Notes zu .NET 7.0 zum Download bereit, ebenso Informationen zu Updates wie .NET 7.0.1.

Neuer AOT-Compiler in .NET 7

Mit .NET 7 stellt Microsoft seinen Ahead-of-Time-Compiler (AOT) zur Verfügung, der vorläufig den Just-In-Time-Compiler (JIT) ergänzt. Die Vorteile bei der Kompilierung auf Basis von AOT sind teilweise eine geringere Größe des kompilierten Codes und ein geringerer Bedarf an Arbeitsspeicher. Welcher Compiler für die verschiedenen Möglichkeiten von .NET 7 besser geeignet ist, wird die Zeit zeigen. Hier kann es sinnvoll sein, eigene Vergleiche für den jeweils geschriebenen Code durchzuführen, auch was Startzeiten und Verhalten in der Laufzeit betrifft.

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