Armutsbekämpfung in Argentinien NEC entwickelt Blockchain-basiertes ID-System

Martin Hensel

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Gemeinsam mit der NGO Bitcoin Argentina und dem Innovationslabor IDB Lab will NEC ein Blockchain-basiertes ID-System für Buenos Aires erstellen. Es soll insbesondere der armen Bevölkerung zugutekommen.

Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist eine verbesserte Zugänglichkeit von Gütern und Dienstleistungen für arme Bevölkerungsschichten.
Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist eine verbesserte Zugänglichkeit von Gütern und Dienstleistungen für arme Bevölkerungsschichten.

Das Projekt „Digital Identity for Inclusion“ soll Einwohnern von Buenos Aires den Zugang zu hochwertigen Gütern und Dienstleistungen mittels einer mobilen, sicheren und selbstkontrollierten Identität („Self-sovereign Identity“, SSI) ermöglichen. Hintergrund ist die hohe Armut in der argentinischen Stadt: Nach Angaben der Stadtverwaltung leben 16,2 Prozent der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze.

Ihre wirtschaftlichen Probleme sind unter anderem auf ein Konzept namens „Armutsstrafe“ zurückzuführen. Es bezeichnet die relativ gesehen höheren Kosten, die beim Zugang zu bestimmten Gütern und Dienstleistungen für die arme Bevölkerung anfallen. Als Hauptursache wird dabei der Mangel an verfügbaren Informationen über Identität und Verhalten dieser Gruppe gesehen. Der Markt kann sie deshalb nicht ausreichend oder nur zu deutlich höheren Preisen als die Durchschnittsbevölkerung einschließen.

Sichere Identität soll Vorteile bringen

Laut NEC soll eine Blockchain-basierte digitale Identität hier für Verbesserung sorgen. Sie dient zur Erfassung der Aktivitäten einer Person, sorgt aber gleichzeitig für die nötige Privatsphäre und Datenhoheit der jeweiligen Teilnehmer. Zu den möglichen Anwendungen zählt beispielsweise eine digitale Brieftasche für Personen, die nicht über ein Bankkonto verfügen. Sie erhalten dadurch Zugang zu Finanzdienstleistungen, können digitale Währungen nutzen sowie Überweisungen durchführen. Gleichzeitig entsteht eine Transaktionshistorie.

Das Projekt ist auf eine Laufzeit von vier Jahren ausgelegt und wird zunächst im besonders armen Stadtteil Villa 31 erprobt und soll mittelfristig auf zwei weitere wirtschaftlich schwache Stadtteile ausgedehnt werden. NEC übernimmt dabei die Rolle als wichtigster technologischer Partner und wird direkt zur Entwicklung und Integration der Identitätslösung beitragen.

„Als eines der Hauptziele des Projekts wollen wir anhand konkreter Fälle zeigen, dass die Blockchain einen radikalen Wandel im Vertrauensmanagement, den Beziehungen zwischen den Einwohnern einer Gemeinde sowie verbesserte Prozesseffizienz herbeiführen kann“, erklärt Rodolfo Andragnes, President von NGO Bitcoin Argentina.

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