Systemplattformen Mozilla stellt Entwicklung von Firefox OS faktisch ein

Franz Graser |

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Die Mozilla-Organisation hat rund 50 Mitarbeiter entlassen, die sich mit der Entwicklung des Betriebssystems Firefox OS befasst hatten. Das melden die US-Onlinedienste CNet und Ars Technica. Zuletzt hatte Mozilla versucht, das System für IoT-Geräte zu positionieren.

Eines der ersten Smartphones mit Firefox OS war das Modell Peak des spanischen Herstellers Geeksphone. Auch der chinesische Hersteller ZTE wartete mit einem Firefox-Handy auf. Gegen die Android-Marktmacht konnte sich das System jedoch nicht durchsetzen.
Eines der ersten Smartphones mit Firefox OS war das Modell Peak des spanischen Herstellers Geeksphone. Auch der chinesische Hersteller ZTE wartete mit einem Firefox-Handy auf. Gegen die Android-Marktmacht konnte sich das System jedoch nicht durchsetzen.
(Bild: Srocke/IP-Insider)

Mit der Entscheidung der Mozilla Foundation ist die Entwicklung des Betriebssystems faktisch tot. 2012 hatte die Non-Profit-Organisation ein leichtgewichtiges OS auf Basis ihrer Browser-Technik angekündigt. Apps sollten mit Hilfe von Web-Techniken wie HTML5 und JavaScript erstellt werden können und innerhalb der Browser-Umgebung laufen.

Die Plattform zielte insbesondere auf Smartphones mit geringer Speicherausstattung. 256 Megabyte Hauptspeicher sollten demnach ausreichen, um das System und die Applikationen in einer akzeptablen Geschwindigkeit betreiben zu können. Dem System wurde insbesondere auf dem asiatischen Markt eine gute Zukunft vorausgesagt.

Ein erstes Smartphone-Modell, das mit Firefox OS ausgestattet war, lieferte der spanische Hersteller Geeksphone. Ein Vorseriengerät wurde 2013 von unserem Schwesterportal IP-Insider getestet. Im Test erwies sich das Gerät zwar prinzipiell als brauchbar, allerdings erwies sich das Betriebssystem noch als zu wenig stabil. Nicht zuletzt gab es von Herstellern wie Huawei schon damals preiswerte Android-Smartphones in der von Geeksphone anvisierten 150-Euro-Preisklasse.

Da das Firefox OS im Handy-Markt eine Randerscheinung blieb, wurde die Smartphone-Entwicklung Ende 2015 eingestellt. Die Softwareplattform sollte neu positioniert werden und auf vernetzte Geräte zielen, so etwa Fernsehgeräte. Laut Ars Technica kam das System in einigen Smart-TVs von Panasonic zum Einsatz, erreichte dort aber auch keine größere Marktbedeutung.

Mit der Entlassung des Entwicklerteams, das Firefox OS auf IoT-Geräte bringen sollte, ist die Entwicklungsgeschichte des browserbasierten Betriebssystems nun faktisch beendet. Trotz des interessanten technischen Ansatzes hatte die Non-Profit-Organisation Mozilla der Marktmacht von Android letztlich zu wenig entgegenzusetzen.

Dieser Beitrag stammt von unserem SchwesterportalElektronikpraxis.de.

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