Avanade-Umfrage belegt Skepsis Ist Blockchain nur ein kurzfristiger Trend?

Martin Hensel |

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Im Rahmen einer Umfrage hat sich Avanade mit der Frage befasst, ob es sich bei der Blockchain nur um einen kurzfristigen Hype handelt. Die Ergebnisse zeigen, dass unter Unternehmensanwendern noch große Skepsis herrscht.

Rund die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht die Blockchain nicht als "Game Changer".
Rund die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht die Blockchain nicht als "Game Changer".
(Bild: Joey Kyber / pexels.com)

Neue Technologien bergen zwar häufig großes transformatives oder disruptives Potenzial, sind aber für Unternehmen oft nur schwer zeitnah und gewinnbringend zu implementieren. Zum Stand der diesbezüglichen Pläne und Erfahrungen befragte Wakefield Research im Auftrag von Avanade Führungskräfte und IT-Entscheider aus internationalen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.

Kein „Game Changer“

Laut der Umfrage meinen rund 50 Prozent aller Befragten aus Deutschland, dass die Blockchain keinen tiefgreifenden Umbruch mit sich bringen wird. Dementsprechend verläuft die Umsetzung entsprechender Projekte schleppend: Zwei Drittel der hiesigen Teilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen noch gar keine derartigen Pläne in Angriff genommen hat. Dennoch steht Blockchain bei satten 96 Prozent der deutschen Unternehmen für die Zukunft auf der Agenda. Ein Drittel davon will innerhalb der kommenden zwei Jahre loslegen, der Rest plant eher langfristig. In anderen Industrienationen wie den USA oder Japan ist die Lage ähnlich.

Länderspezifische Unterschiede

Auch beim Aufbau eigener Blockchain-Lösungen herrscht Zurückhaltung: Nur 61 Prozent der Unternehmen aus Deutschland wollen eine eigene Infrastruktur und Anwendungen entwickeln, 39 Prozent warten stattdessen auf externe Lösungen. In den USA wollen mit 76 Prozent deutlich mehr Firmen selbst in Sachen Blockchain aktiv werden. Unterschiede verzeichnet die Umfrage auch bei anderen Themen: In Deutschland erwarten 35 Prozent der Befragten von Blockchain ein Plus an Transparenz, während dies in den USA nur bei 25 Prozent der Fall ist. Beim Thema Sicherheit sehen 46 Prozent der US-Teilnehmer Vorteile, während dieser Anteil hierzulande nur bei 37 Prozent liegt. Nach der Hoffnung auf neue Geschäftsmodelle gefragt, sind die USA mit 41 Prozent etwas optimistischer als die deutschen Unternehmen (35 Prozent).

Zahlreiche Herausforderungen

Als Hemmschuhe werden vor allem rechtliche Unklarheiten (39 Prozent), fehlendes Know-how (37 Prozent) sowie ein unklarer geschäftlicher Mehrwert (34 Prozent) wahrgenommen. Ein weiteres Problemfeld ist die Wahl des richtigen Investitionszeitpunkts: 34 Prozent der deutschen Firmen befürchten, die entsprechenden Mittel zu früh bereitzustellen. Zudem fehlt es laut 28 Prozent der Umfrageteilnehmer noch an der passenden Technik.

„Die mediale Überhöhung, die wir bei Kryptowährungen als prominentes Beispiel gesehen haben, hat dem Image der Blockchain nicht gutgetan. Beim Blick auf die Umfrageergebnisse entsteht der Eindruck der Technologiemüdigkeit“, erklärt Avanade-DACH-CTO Dr. Robert Laube. „Das mag eine verständliche Reaktion sein, die sich jedoch zu einem Gefahrenherd entwickeln kann. Neben ‚Kryptowährung‘ oder ‚Vertragstracking‘ können viele keine weiteren möglichen Anwendungsfälle nennen. Es fehlt vielerorts die nötige Kreativität, in welchen Szenarien Blockchain wirklich gewinnbringend zum Einsatz kommen kann. Positiv zu sehen ist, dass die Führungsebenen der Unternehmen trotzdem zum großen Teil willens sind, auf die Blockchain zu setzen“, ergänzt er.

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