Open-Source-Hyperledger-Fabric als Plattform nutzen IBM Blockchain Services – Möglichkeiten und Grundlagen

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IBM bietet mit seinen Blockchain Services auch die IBM Blockchain Platform an. Mit dieser lassen sich eigene Blockchain-Infrastrukturen im Unternehmen aufbauen. Dazu setzt IBM auf die bekannte Open Source-Lösung Hyperledger-Fabric. Wir geben einen Überblick.

Die IBM Blockchain Plattform nutzt die Open Source-Lösung Hyperledger-Fabric.
Die IBM Blockchain Plattform nutzt die Open Source-Lösung Hyperledger-Fabric.
(© greenbutterfly - stock.adobe.com)

IBM bietet seit 2016 Dienste rund um die Einführung von Blockchain im Unternehmen an. Dazu gehören auch Clouddienste, mit denen Unternehmen eigene Plattformen für Blockchain aufbauen können. Auch Entwickler werden entsprechend unterstützt. Der Fokus von IBM Blockchain liegt auf Unternehmen, die eine Blockchain-Infrastruktur aufbauen wollen, aber selbst über nicht genügend Know How verfügen.

IBM Blockchain im Überblick

Die IBM Blockchain Platform nutzt die Open Source-Lösung Hyperledger-Fabric. Diese wird von der Linux Foundation gehostet. Hyperledger stellt eine geschäftsfähige Plattform dar, die den gesamten Lebenszyklus eines Blockchain-Netzwerks zwischen mehreren Organisationen ermöglicht. An der Entwicklung von Hyperledger war IBM beteiligt. Nutzen Unternehmen also die Leistungen von IBM im Bereich Blockchain, werden Technologien eingesetzt, die sich am Markt bereit etabliert haben.

Um Hyperledger-Fabric einzusetzen, haben Unternehmen die Auswahlmöglichkeit für mehrere Bereitstellungsoptionen. Die Nutzung kann im eigenen Rechenzentrum On-Premise) erfolgen, oder über die Cloud. Die Technologien von IBM werden bereits von zahlreichen Unternehmen eingesetzt, darunter auch große Unternehmen, wie Walmart oder Nestlé. Die Unternehmen nutzen die IBM Food Trust Platform. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das Lebensmittel über deren kompletten Lebenszyklus hinweg verfolgen soll. Neben Walmart und Nestlé nutzen diese Plattform auch die französische Supermarkt-Kette Carrefour und Unilever. Auch andere Unternehmen nutzen die Blockchain-Plattform mittlerweile.

IBM stellt für seine Blockchain Services auch APIs bereit, mit denen Entwickler die Blockchain-Technologie auch in eigene Anwendungen integrieren lassen. Wichtig ist in diesem Bereich auch die Sicherheit. Die IBM Blockchain Platform bietet die Sicherheitskategorie FIPS140-2 Level 4. IBM erhält selbst natürlich keinerlei Zugriff auf die Daten, die in der IBM Blockchain Platform von Unternehmen gespeichert werden. Einen Einstieg in die Plattform liefert ein kurzes YouTube-Video von IBM:

IBM Blockchain Platform für Entwickler

IBM stellt eine Erweiterung für die Entwicklung von IBM Blockchain-Technologien mit Visual Studio zur Verfügung.
IBM stellt eine Erweiterung für die Entwicklung von IBM Blockchain-Technologien mit Visual Studio zur Verfügung.
(Bild: Joos)

IBM unterstützt auch Entwickler dabei Anwendungen für Blockchain-Einsätze zu entwickeln. Dazu gibt es bei den IBM Blockchain Services einen eigenen Bereich für Entwickler. Im Fokus steht hier auch ein einfacher Zugang zu einer Enterprise-Blockchain-Testumgebung für mehrere Monate anbieten. Auch hier stehen auf Basis des Open-Source-Framework Hyperledger-Fabric, neben einer Testumgebung, verschiedene Tools und Module zur Verfügung, die für die Entwicklung eingesetzt werden können. Entwickler erhalten über diesen Bereich auch Zugriff auf die verschiedenen Funktionen von IBM Blockchain Platform Enterprise Plan. Auch Codebeispiele auf GitHub und die Open-Source-Technologie Hyperledger Composer lassen sich auf diesem Weg nutzen.

IBM bietet auf seiner Developer-Seite auch eine Erweiterung für Visual Studio an, sodass Entwickler direkt aus der Microsoft-Entwicklungsumgebung heraus Anwendungen auf Basis der IBM Blockchain Platform und für Hyperledger-Fabric entwickeln können. Die Erweiterung steht kostenlos zur Verfügung. Auf der Github-Seite der Erweiterung sind darüber hinaus auch Fragen, Kommentare und Antworten zu Problemen zu finden.

Ständig neue Funktionen in der Blockchain Platform

IBM erweitert die Plattform ständig weiter. In den Fokus von IBM gelangen hier auch immer mehr kleinere Unternehmen. Diese haben bisher eher selten auf die Lösungen von IBM gesetzt, da diese eher auf große Unternehmen ausgerichtet war. Mit neuen Funktionen, die im Sommer 2019 eingeführt werden, will IBM auch kleinere Unternehmen davon überzeugen auf IBM Blockchain Services zu setzen.

Weiterhin basiert die Platform auf Hyperledger Fabric, seit Sommer auf der Version 1.4.x. Die Funktionen der IBM Blockchain Platform entsprechen also generell den Funktionen, die auch Hyperledger bietet. Entwickler können in der aktuellen Version alle notwendigen Prozesse in einer einzelnen Oberfläche durchführen. Diese deckt Entwicklung, Test und Produktion ab. IBM hat im Juni 2019 auch die Preispolitik geändert. In der neuen Version bezahlen Unternehmen die Ressourcen, die tatsächlich benötigt werden.

IBM Blockchain ist auch in AWS und Azure verfügbar.
IBM Blockchain ist auch in AWS und Azure verfügbar.
(Bild: AWS)

In Zukunft soll die Blockchain-Software von IBM auch einzeln buchbar sein. Anstatt ein Gesamtpaket zu buchen, können Unternehmen jetzt auch einzelne Dienste buche. IBM Blockchain kann in der aktuellen Version auch problemlos über öffentlichen Clouds wie Amazon AWS oder Microsoft Azure genutzt werden. IBM bezeichnet diese Möglichkeit als Multicloud. Es ist zu erwarten, dass dadurch die Verwendung der IBM Blockchain-Technologie ansteigt, da über Azure und AWS viele Unternehmen ihre Cloudlösungen bereitstellen. Da sich hier IBM Blockchain nutzen lässt, können auch die anderen Clouddienste und deren Funktionen in Azure und AWS eingebunden werden. Auch der Betrieb in privaten Clouds ist möglich, zum Beispiel auch über Azure Stack. Smart Contract Sprachen, wie JavaScript, Java und Go sind in IBM Blockchain ebenfalls verfügbar.

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Fazit

IBM gehört zu den Unternehmen, die im Bereich Blockchain führend sind. Durch die Unterstützung von Entwicklern und die Möglichkeit die verschiedenen IBM Blockchain-Dienste einzeln zu buchen und in Microsoft Azure und Amazon AWS zur Verfügung zu stellen, ist zu erwarten, dass die Verbreitung weiter fortgeführt wird. Außerdem lassen sich durch die Implementation in AWS und Azure auch die anderen Clouddienste der beiden Marktführer nutzen. Mit der Erweiterung für Visual Studio wird außerdem eine der wichtigsten Entwicklungsumgebungen unterstützt.

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