Best Practices für angehende Freelancer Freiberufliche Tätigkeit als Entwickler – so geht’s!

Von Dipl. Betriebswirt Otto Geißler Lesedauer: 4 min

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Softwareentwickler und -entwicklerinnen sind am Arbeitsmarkt sehr gefragt. Kein Wunder also, dass sich viele Developer selbstständig machen wollen. Was aber tun, wenn trotz des allgemein hohen Bedarfs die Karriere als Freelancer nicht so richtig ins Laufen kommt?

Freelancer müssen nicht nur fachlich top-qualifiziert sein, sie müssen den Leuten auch davon erzählen.
Freelancer müssen nicht nur fachlich top-qualifiziert sein, sie müssen den Leuten auch davon erzählen.

Gute Gründe sprechen dafür, sich als freiberuflicher Developer zu verdingen. Einige wählen die Freiberuflichkeit, weil sie von überall arbeiten können. Für andere ist die Idee der Freiheit bei der Einrichtung und Kontrolle des eigenen Workflows etwas Großartiges. Andere Menschen möchten einfach ihre Arbeit bequem von zu Hause aus verrichten.

Jede Person, die sich für diesen Weg entschieden hat, steht vor der gleichen Frage: Wie treibt man sein Geschäft voran, damit man davon auch gut leben kann? Nachfolgend sind ein paar Anregungen skizziert, die beim Aufbau einer Freiberuflichkeit berücksichtigt werden sollten:

Spezialisiert oder Generalist?

Als Freelancer kann es von Vorteil sein, sich als Development-Fachkraft zu positionieren, die ein bisschen von allem kann. Nicht zuletzt, weil es erforderlich ist, etwas Backend und etwas Frontend zu machen. Wer über beide Fähigkeiten verfügt, ist für Kunden attraktiver. Zusätzlich sollte man entweder die beliebtesten Programmiersprachen im Blick haben – oder die neuesten, damit man als Experte für die neueste Technologie auftreten kann.

Aktuell könnte man beispielsweise auf Javascript, Python, Golang, Kotlin und Swift setzen.

  • Javascript zählt dazu, da es den Entwickler zu einem Full-Stack-Programmierer macht und das Frontend mit jedem der gängigen Frameworks wie React.js oder Angular erstellt werden kann.
  • Python wird wegen der zunehmenden Bedeutung des maschinellen Lernens und der KI immer beliebter.
  • Golang ist eine neuere Programmiersprache in der IT-Welt. Wer damit umgehen kann, darf ab einiger Zeit auch als Freelancer mit spannenden, gut bezahlten Projekten rechnen.
  • Mit Kotlin lassen sich Android-Apps und mit Swift iOS-Anwendungen erstellen.

Für Freiberufler sind auch ältere Technologien wie beispielsweise PHP und Wordpress relevant, die für die Erstellung einfacher Websites und E-Commerce verwendet und oft von Kunden gewünscht werden. Für die meisten Projekte sind Grundkenntnisse in HTML und CSS erforderlich.

Aufbau eines Portfolios von Arbeiten

Referenzen sind ebenfalls wichtig: Kunden, die den Einsatz eines Freelancers erwägen, prüfen gerne die dargebotenen Leistungen anhand bestehender Arbeiten. Daher ist es notwendig, ein eigenes Programmierportfolio aufzubauen, das der potenzielle Kunde als Beleg für die eigenen Kompetenzen sichten kann. Dieses sollte (anonymisierte) Kundenreferenzen natürlich nur in Absprache enthalten, eigene Projekte können ebenfalls Einzug finden.

Eigene Website erstellen

Freiberufliche Entwickler müssen sich im Internet ihren zukünftigen Kunden mit ihrem Leistungsangebot präsentieren. Dabei ist unter anderem zu beachten, dass bei der Auswahl des Domainnamens der Vor- und Nachname berücksichtigt werden sollte, da sie Teil der persönlichen Marke sind. Die Webseiten umfassen alle relevanten Erfahrungen, Fähigkeiten und Projekte.

Blogs schreiben

Entwickler werden vertrauenswürdiger, wenn sie auch in der Coding-Community aktiv sind. Für den Aufbau einer eigenen Marke sollte neben dem Erstellen eines Portfolios und einer persönlichen Website, das Schreiben von Blogs in Angriff genommen werden. Indem qualitativ hochwertige Inhalte erstellt und die richtigen Tags ausgewählt werden, kann auf diese Weise eine größere Anzahl von Lesern erreicht werden.

Neben der Erstellung eigener Blogs können Entwickler versuchen, Gastbeiträge in anderen beliebten Coding-Blogs oder digitalen Zeitschriften zu schreiben. Eine weitere Möglichkeit wäre es, ein Quora-Profil aufzubauen, um technische Fragen aus der jeweilig gewählten Nische zu beantworten. Hinzu kommen Social-Media-Profile, auf denen spannende Inhalte geteilt werden und sich Entscheider über technische Themen austauschen.

Profile auf Portalen für Freiberufler erstellen

Mit der Einrichtung von Profilen bzw. Selbstdarstellung des Angebots erhalten freiberufliche Entwickler Zugang zu potenziellen Kunden, die nach Experten suchen. Dafür gibt es viele Portale. Bei der Erstellung von Profilen auf diesen Websites sollte berücksichtigt werden, diese so detailliert wie möglich zu gestalten. Das heißt, Kenntnisse, Fähigkeiten und Projekte müssen detailliert beschrieben werden. In der Folge sind ein paar einschlägige Portale aufgelistet:

  • UpStack: Die Website zielt darauf ab, Remote-Tech-Teams weltweit durch engagierte freiberufliche Talente zu fördern.
  • Toptal: Das Portal behauptet, die „Top-3-Prozent“ der Entwicklertalente aufzunehmen, daher der Name.
  • Turing: Eine von KI unterstützte „Intelligent Talent Cloud“ mit vielen Einträgen betreibt Turing. Eine Top-Auswahl für Unternehmen aller Größen, die freiberufliche Talente für die Webentwicklung suchen.
  • freelancer.com: Ein beliebtes Portal für Freiberufler, das jeden Tag eine große Anzahl an Jobs veröffentlicht.
  • fiverr.com: Website für Freiberufler, die nach kleineren Programmierjobs Ausschau halten. Sie kann ein guter Ausgangspunkt sein, um mit einem Portfolio zu starten und es sukzessive zu erweitern.
  • upwork.com: Auf diesem Portal werden jährlich rund drei Millionen Jobs auf ausgeschrieben. Damit ist dieses einer der weltweit größten Freelancer-Marktplätze.
  • guru.com: Die Plattform zählt auch zu den größeren Portalen, auf dem der Interessierte mithilfe erweiterter Filter nach Jobs suchen kann.
  • WeAreDevelopers: Die europäische Plattform bietet rund tausende Jobs für Freischaffende an.

Empfehlungen einholen

Nach dem Abschluss der ersten Projekte können Selbstständige ihre Kunden um Empfehlungen oder Bewertungen bitten. Ferner sollten sie versuchen, mit jenen Unternehmen, mit denen sie gerne zusammenarbeiten, eine langfristige Beziehung aufzubauen.

Online und offline vernetzen

Freelancer sollten auch zu Meetups und Konferenzen wie Microsoft Build, QCon, DeveloperWeek etc. gehen. Dort können sie ihre Interessen diskutieren und lernen, ihre Arbeit zu teilen und Interessierte auf ihre Online-Networking-Kanäle zu verweisen. Wer möchte, kann sich auch dafür anmelden, um bei Veranstaltungen zu sprechen. Persönliche Verbindungen sind immer noch die besten und werden hoffentlich zu Empfehlungen führen.

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