Der Lebenslauf als Wegbereiter zum erfolgreichen Start in der IT Quereinsteiger gegen Fachkräftemangel
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Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der IT ist schon seit vielen Jahren nicht nur größer als das bereitstehende Angebot, sie steigt auch stetig an. Studien zeigen immer wieder: ohne Quereinsteiger ist der Fachkräftemangel nicht zu bewältigen.

Trotz fachlich hoher Anforderungen ist die IT eine der klassischen Quereinsteigerbranchen und diese Tendenz wird vom steigenden Fachkräftemangel noch weiter bestärkt. Im Zuge der abrupten Umgestaltung der Arbeitswelt durch Corona wurde die Dringlichkeit der digitalen Transformation noch einmal verdeutlicht.
Allein 2022 gab es in Deutschland 67.924 zu besetzende Stellen, jedoch nur 27.136 Arbeitslose mit einer passenden Qualifikation. Die Anzahl der offenen Stellen übersteigt also deutlich die der verfügbaren Fachkräfte, wodurch die resultierende Fachkräftelücke derzeitig so groß ist, wie nie zuvor. Laut einer Studie von McKinsey & Company ist die Situation im öffentlichen Dienst besonders angespannt, da hier bis zum Jahr 2030 voraussichtlich allein altersbedingt schon 1,5 Millionen Beschäftigte wegfallen werden.
Es ist abzusehen, dass trotz vielfältigerer und spezifischer Ausbildungsmöglichkeiten und Studiengänge Absolventen diese Differenz nicht ausfüllen können. Gerade Quereinsteigern bietet der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften vielversprechende Perspektiven. Doch trotz des steigenden Bedarfs kann nicht jeder Wechselwillige im Bereich der Informationstechnologien Fuß fassen.
Unterschiedliche Anforderungen für verschiedene Berufsbilder
Ob ein Hochschulabschluss erforderlich ist und ob dieser zwingend berufsspezifisch sein muss, hängt natürlich von der zu besetzenden Stelle ab. Für Technikinteressierte und Hobby-Programmierer ohne fachspezifische Berufsbildung ist beispielsweise der Einstieg in die Wirtschaftsinformatik, IT-Security oder IT-Architektur besonders schwierig. Einfacher ist es beispielsweise für Data Scientists, Web Developer, Cloud Architects, Softwareentwickler und besonders im IT-Support.
Gerade ohne einen relevanten Bachelor- oder Masterabschluss beziehungsweise mit einem Abschluss ohne Bezug zum angestrebten Beruf, zum Beispiel einem Bachelor in Soziologie, muss man seine Eignung aktiv unter Beweis stellen. In bestimmten Fällen sind jedoch Abschlüsse in anderen Fächern hilfreich oder sogar explizit erwünscht.
Das betrifft vor allem die klassischen MINT-Fächer, wie Mathematik oder Ingenieurswissenschaften, aber auch Wirtschaftswissenschaften, da man oftmals zusätzlich zu den Programmierfähigkeiten noch branchenspezifische Kenntnisse und wissenschaftliche Problemlösungsansätze benötigt. Für UX Designer und andere gestalterische Bereiche können sogar Modedesign oder Kunstgeschichte eine passende Grundlage bieten.
Auch wer keine formelle Ausbildung in der Informatik oder einem verwandten Berufszweig abgeschlossen hat, muss ein gewisses Maß an Programmierkenntnissen mitbringen und belegen können. Mittlerweile gibt es aber ein breites Angebot an Bildungsmöglichkeiten für die Umschulung oder Weiterbildung in Bereichen wie Webentwicklung, Data Science oder UI und UX Design.
Diese können unter bestimmten Umständen sogar mit einer Förderung, wie dem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit, bezuschusst werden. Auch wenn Programmierkurse oder Coding Bootcamps in der Regel kein vollwertiges Studium ersetzen, werten die Abschlusszertifikate die Bewerbung deutlich auf. Über alle Berufsbilder hinweg gilt jedoch allgemein und gerade für Fachfremde: Viele Kenntnisse werden autodidaktisch erworben und entsprechend sind Eigenmotivation und Lernwille das A und O.
So überzeugt auch ein fachfremder Lebenslauf
An eine Bewerbung für den Quereinstieg gelten besonders hohe Ansprüche. Man überzeugt nicht einfach mit seinem bisherigen Werdegang, sondern muss klarstellen, warum man trotz der bisherigen Erfahrungen einen anderen Weg einschlagen möchte.
Bereits bei der Gestaltung des Lebenslaufs muss man überzeugen. Wer sich als Data Scientist bewirbt, muss Information präsentabel und leicht verständlich aufbereiten können. Dafür reicht es aber, einen guten Editor zu finden und seinen Lebenslauf online zu erstellen. Als angehender UX Designer sollte man jedoch möglichst darauf verzichten, die Standardvorlage aus dem Internet zu benutzen und stattdessen mit seinem eigenen kreativen Design herausstechen. Für gestalterische Berufe stellt das Layout der Bewerbung nämlich genauso eine Arbeitsprobe dar, wie das Anschreiben für einen Texter.
Für den Aufbau des Lebenslaufs gibt es, bis auf einige Formalitäten, kein festes Rezept. Natürlich beginnt man mit den persönlichen Daten. Dann werden in der Regel die Stationen des Karriere- und Bildungswegs aufgelistet. Anschließend sollte diejenige Kategorie folgen, die am besten die Eignung für den angestrebten Job belegt. Nun gilt es zu priorisieren.
Das nächste Augenmerk kann die berufliche Weiterqualifikation mit abgeschlossenen Kursen und Umschulungen sein. Je nach Relevanz kann eine Weiterbildung auch den Bildungsweg ergänzen. Falls man sich in seiner Freizeit ausgiebig mit der Ausarbeitung und Umsetzung von Apps, Websites, Spielen etc. beschäftigt, ist eine eigene Sparte für private Projekte sinnvoll.
Wichtig ist, dass im Lebenslauf und in der gesamten Bewerbung eine klare Richtung und Absicht erkennbar ist. Besonders beim Wechsel in eine neue berufliche Laufbahn wollen Personalverantwortliche undurchdachte Experimente oder Impulsentscheidungen ausschließen.
Fazit
Wer in die IT-Welt einsteigen möchte, hatte noch nie so gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Schere zwischen ausgebildeten Fachkräften, die arbeitslos gemeldet sind und den offenen Stellen geht weiter auseinander, als je zuvor. Dieser Fachkräftemangel ist in den IT-Betrieben deutlich spürbar. Arbeitgeber werden dadurch zwangsläufig offener für Bewerber und Bewerberinnen, die vielleicht noch keine Berufserfahrung in dem jeweiligen Feld haben, aber durch stetige Fort- und Weiterbildungen, Umschulungen und privaten Projekte konsequent ihre Motivation unter Beweis stellen.
* Über die Autorin
Maria Lazer ist seit vielen Jahren als Autorin und Übersetzerin tätig. Bereits seit einiger Zeit schreibt sie für verschiedene Karriereportale und hilft Menschen auf dem Weg zum Traumjob mit nützlichen Tipps, Fakten und Zusammenhängen. Ihr Rezept, um den Erfolg bei der Bewerbung zu steigern: Ein guter Überblick und realistische Erwartungen.
Bildquelle: Lebenslauf.de GmbH
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