OSB Alliance fasst Open-Source-Studie zusammen EU-Kommission empfiehlt Open-Source-Förderung
Wie groß ist der Einfluss von Open-Source-Software und -Hardware auf die EU-Wirtschaft und hiesige Unternehmen? In einer knapp 400-seitigen Studie hatten sich Fraunhofer Institut ISI und Open Forum Europe im Auftrag der EU-Kommission damit beschäftigt, wichtige Erkenntnisse fasst Dr. Manuela Urban von der OSB Alliance zusammen.
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Bereits im September hatte die EU-Kommission eine Studie über die Auswirkungen von Open-Source-Software und -Hardware auf technologische Unabhängigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in der EU-Wirtschaft veröffentlicht. Ziel der Studie war es, die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open-Source-Software und -Hardware auf die EU-Wirtschaft zu untersuchen.
Während sich Open-Source-Software (OSS) zunehmend durchsetze, scheine der Reifegrad von Open-Source-Hardware (OSH) aktuell weitaus geringer, stellt der Bericht fest: „Allerdings entwickelt sich das geschäftliche Ökosystem für OSH schnell. Wenn OSH die gleiche Entwicklung wie OSS durchläuft, könnte es ein Eckpfeiler des künftigen Internet der Dinge (IoT), der Zukunft der Datenverarbeitung und der digitalen Transformation der europäischen Industrie am Ende des digitalen Jahrzehnts sein.“
Eine besonders wichtige Erkenntnis der Studie ist die Einstufung von Open Source als öffentliches Gut. „Dies zeigt einen Paradigmenwechsel gegenüber dem früheren unüberbrückbaren Unterschied zwischen Closed und Open Source“, konstatierte die EU-Kommission. Es deute sich eine neue Ära an, in der digitale Unternehmen mit Hilfe von Open-Source-Assets aufgebaut werden. „Diese Informationen sind für die Entwicklung politischer Maßnahmen in diesem Bereich von wesentlicher Bedeutung.“
Fast 400 Seiten umfasst die von der EU-Kommission an das Fraunhofer Institut ISI und das Open Forum Europe in Auftrag gegebene Studie. Dr. Manuela Urban, COO des Projekts „Sovereign Cloud Stack“ (SCS) der OSB Alliance, hat sich die Mühe gemacht und die wichtigsten Ergebnisse der Studie in einem Beitrag zusammengefasst.
Demnach leiste Open Source einen erheblichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU und weise ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von mindestens 1:4 aus. Profitieren könnten Unternehmen vo Wiederverwendbarkeit, allgemeiner Verfügbarkeit und Mehr-Augen-Prinzip. „Für die mittelständisch geprägte Wirtschaft in Deutschland hat Open Source somit das Potenzial, zum Treibstoff für einen innovationsgeprägten Strukturwandel hin zu einer digitalisierten Wirtschaft zu werden“, schreibt Dr. Urban.
Grob umreißt Manuela Urban auch folgende Punkte: Mehr Open-Source-Beiträge würden das BIP der EU signifikant wachsen lassen, befeuerten Start-up-Gründungen, fördere Development-Skills, und könne die Folgen des Fachkräftemangels mildern. DerBeitrag von Dr. Manuela Urban findet sich auf der Website der OSB Alliance.
Eines hebt Urban am Ende ihres Exzerpts noch hervor: Deutschland hat enormen Nachholbedarf. „Die Studie stellt auch fest, dass es in Deutschland im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern bislang keine konsistente, gemeinsame Politik und Strategie der Akteure in Bund, Ländern und Gemeinden in Bezug auf Open Source gibt […].“
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