Personalpolitik in Software entwickelnden Unternehmen Entwickler einstellen – oder besser beauftragen?
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Mit der Ausweitung der „Gig Economy“ stehen immer mehr CEOs und Personalchefs vor der Entscheidung, ob es effizienter wäre, interne Mitarbeiter durch flexible Freelancer zu ersetzen. Oder ist es besser, das interne Team nur durch externe Talente zu ergänzen? Wir gehen dieser Frage auf den Grund.

Eines ist sicher: Die sogenannte „Gig Economy“, in der Entwickler befristete Aufträge einer festen Anstellung vorziehen, wird von Jahr zu Jahr größer. Dieser Trend scheint sich in naher Zukunft auch noch zu verstärken. Wie müssen sich Unternehmen jetzt positionieren, um diese Entwicklungen optimal zu nutzen?
Vorteile der Freiberufler
Der Ersatz von internen Mitarbeitern durch Freiberufler hat im Wesentlichen folgende Vorteile:
- Zugriff auf einen globalen Talentpool
- Erhöhte Spezialisierung
- Schnellere Turnarounds (rapide Produktion und Einstellung)
- Geringere Kosten
Ein großer Vorteil bei der Beschäftigung von Freischaffenden: keine Eingrenzung auf ein geografisches Gebiet. Ganz im Gegenteil, die ganze Welt der Entwickler steht den Unternehmen offen! Da viele Freelancer auf eine Nische spezialisiert sind, können Unternehmen genau das finden, was sie brauchen. Darüber hinaus betreiben Freiberufler ihr eigenes Unternehmen. Das bedeutet, dass sie meist schneller und motivierter arbeiten als ein Angestellter, der jeden Monat den gleichen Gehaltsscheck erhält.
Freelancer können auch reibungslos aus der Ferne betreut werden. Es gibt viele Optionen für Quellcode-Verwaltungen, auf die ein Arbeitgeber Zugriff haben kann. Dazu gehören GitHub, GitLab, Codeberg und Bitbucket. Darüber hinaus kann die Überwachung durch verschiedene Projektmanagement-Tools erfolgen. Für den Fall, dass ein Unternehmen nur für ein paar Monate einen Entwickler benötigt, ist ein unabhängiger Programmierer normalerweise die bessere Wahl. Nicht zuletzt weil bei Freiberuflern ein meist komplexer Einstellungsprozess wegfällt.
Der Aufwand für einen Freelancer ist allgemein geringer, zudem müssen auch keine Abfindungen bezahlt werden. Insgesamt macht der Abbau der Bürokratie den gesamten Prozess schlanker, schneller und unkomplizierter. Schließlich sind Freelancer auch langfristig günstiger. Durch die Zusammenarbeit mit freiberuflichen Entwicklern lassen sich bis zu 50 Prozent der Kosten einsparen.
Vorteile einer internen Mitarbeiterbindung
Der Vorzug von internen Mitarbeitern gegenüber Freiberuflern hat im Wesentlichen folgende Vorteile:
- Direkte Aufsicht
- Deutlich höhere Firmenloyalität
- Kontinuierliche Wartungsarbeiten
- Interne Mitarbeiter sind leichter direkt zu betreuen
Beinhaltet beispielsweise ein Projekt innovative Software-Architektur, die einen Wettbewerbsvorteil darstellt, dann ist ein interner Entwickler sicher die bessere Wahl. In solchen Fällen sollten Unternehmen es in Erwägung ziehen, nur die weniger wichtigen Komponenten auszulagern. Häufig profitieren längerfristigere Projekte, die eine kontinuierliche Arbeit erfordern, von internen Mitarbeitern. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass sie die Software-Architektur und ihre Entwicklung gut kennen, was wiederum die Verwaltung vereinfacht.
Vorteile von kompletten bzw. verteilten Remote-Teams
Statt interne Teams zu ersetzen oder zu ergänzen, bietet sich eine dritte Alternative an: Die Zusammenstellung eines Remote-Teams über verschiedene Zeitzonen hinweg. Auf diese Weise können Arbeitgeber die meisten Vorteile aus beiden Optionen nutzen. Das heißt, die Unternehmen profitieren unter anderem von folgenden Vorteilen:
- 24-Stunden-Arbeitszyklus
- Gesteigerte Produktivität
- Reduzierte Kosten
Ein wesentlicher Vorteil ist der enorme Produktivitätsschub, der durch die Möglichkeit entsteht, wenn rund um die Uhr gearbeitet wird. Das bedeutet, mit einem gut strukturierten Remote-Team ist ein Arbeiten über verschiedene Zeitzonen hinweg möglich. Zudem gelten Remote-Arbeiter als produktiver und weniger gestresst. Dies trägt dazu bei, dass Projekte in der Regel – bei reduzierten Kosten – schneller und zuverlässiger ablaufen können.
Wettbewerbsfähigkeit erhalten
Für die Steigerung der Produktivität der einzelnen Teams, sollten Unternehmen erwägen, mehr Freiberufler in ihre Teams zu integrieren oder versuchen, ein Remote-Team aufzubauen. Denn gerade freiberufliche Entwickler eignen sich hervorragend für spezialisierte Entwicklungsarbeiten bzw. allgemeine Nicht-Wartungsaufgaben.
Wenn beispielsweise ein Startup ein neues Produkt auf den Markt bringen möchte, sind Freelancer sicherlich eine gute Option. Auf diese Weise lässt sich Risikokapital auf der Personalseite begrenzen und wenn es nicht benötigt wird, fällt es erst gar nicht an. Dies gilt ebenfalls für größere Unternehmen, die durch die Zusammenarbeit mit Freelancern bzw. Remote-Teams ihre Kosten drastisch senken, unternehmerische Risiken verringern oder vermeiden können.
Eine Kontaktaufnahme mit Freelancern kann über Empfehlungen oder über Plattformen für freiberufliche Entwickler erfolgen. Je nach Plattform gibt es die Möglichkeit, eine für das Unternehmen geeignete Preisspanne vorzuschlagen. Noch wichtiger ist es, dass die Plattformen sicherstellt, dass es sich bei den Freelancern um Top-Experten auf ihrem Gebiet handelt.
Ausblicke
Da sich die IT-Weltwirtschaft in Richtung Freiberuflichkeit verlagert, werden immer mehr Software-Unternehmen versuchen, davon zu profitieren. Vorteile wie beispielsweise Kosteneinsparungen werden Gegenstand relevanter Überlegungen.
Wobei die „Gig Economy“ selbst noch in den Kinderschuhen steckt, passen sich bereits jetzt zusehends mehr Arbeitgeber an diesen Trend an und verbessern dadurch die Effizienz ihrer Abläufe.
Dabei ist zu beachten, dass an jedem wichtigen Wendepunkt in der Wirtschaftsgeschichte diejenigen Akteure auf dem Markt erfolgreich bleiben, die Veränderungen frühzeitig erkennen und für sich nutzen. Wer also an der Spitze bleiben will, sollte seine Optionen für die Zukunft sorgfältig abwägen.
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