Upgrade der Ethereum-Chain EIP-1559 verhält sich teilweise unerwartet

Martin Hensel

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Laut einer Analyse des Huobi Research Institutes verhält sich das im August implementierte EIP-1559-Upgrade des Ethereum-Netzwerks nicht immer wie erwartet. Die Marktforscher sehen in vier Punkten überraschende Abweichungen.

Das Huobi Research Insitute hat sich mit dem Ethereum-Upgrade EIP-1559 befasst.
Das Huobi Research Insitute hat sich mit dem Ethereum-Upgrade EIP-1559 befasst.
(Bild: Die Wirtschaftsnews / Pixabay)

Das Huobi Research Institute hat sich im Rahmen eines Reports mit den Auswirkungen des EIP-1559-Upgrades befasst, das gemeinsam mit dem „London“-Update in der Ethereum-Chain live ging. Laut dem Bericht hat das Upgrade vier Phänomene verursacht, die nicht immer den Erwartungen entsprechen.

Gebühren nicht signifikant reduziert

Als ersten Punkt nennt das Huobi Institute die nicht signifikant gefallenen Transaktionsgebühren. Im Gegenteil seien sie sogar in US-Dollar betrachtet bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gestiegen, was die Marktforscher auf ebenfalls gestiegene ETH-Kurse zurückführen. Auch die durch EIP-1559 eingeführten Änderungen am Gas-Verfahren hatten kaum Auswirkungen auf die Höhe der Preise in Gwei. Als Grund dafür sehen die Experten, dass EIP-1559 grundsätzlich eher für höhere Effizienz als für niedrigere Gebühren sorgen soll.

Das Huobi Institute sieht außerdem einen deutlichen Anstieg des täglichen Gas-Verbrauchs seit dem „London“-Fork und folgert daraus eine um rund zehn Prozent erhöhte Blockkapazität. Probleme mit Transaktionsüberlastungen seien dadurch zu einem gewissen Grad abgemildert worden. Die Markforscher führen dies auf das variable Design der Blockgröße zurück, das mit EIP-1559 eingeführt wurde. Insgesamt sei dadurch die Block Utilization Rate von 50 Prozent auf 51,7 Prozent gestiegen.

Inflation verlangsamt, Einnahmen gleichbleibend

Von EIP-1559 wurde zudem befürchtet, einen deflationären Effekt auf Ethereum auszuüben. Dies hat sich laut dem Huobi Institute nicht bestätigt. Stattdessen wurde lediglich die bestehende Inflation etwas gemildert. Eine Deflation konnte dieser Effekt bislang nicht einleiten.

Als vierten Effekt melden die Experten, dass nach dem „London“-Fork keine signifikanten Einbußen in Sachen Mining-Verdienste zu verzeichnen waren. Zuvor wurde von vielen Beobachtern erwartet, dass EIP-1559 das Einkommen von Minern reduzieren würde. Dies hat sich nicht bestätigt, im Gegenteil wurde bei Betrachtung in US-Dollar sogar eine Zunahme der Miner-Verdienste registriert. Auf Basis von ETH ist nur ein leichter Rückgang sichtbar. Als möglichen Grund dafür nennt das Huobi Institute, dass mehr als 80 Prozent der Transaktionen im aktuellen Block im ursprünglichen Legacy-Modus abgewickelt werden. Auf den EIP-1559-Modus entfallen dagegen nur rund 20 Prozent.

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