Red Hat Cloud Forms 4 Ein Management für Container und VMs

Redakteur: Ulrike Ostler

Die Hybrid-Cloud-Management-Software „Cloud Forms“ von Red Hat unterstützt neben virtuellen Maschinen nun auch Container und bietet Direktverbindungen zu Microsoft Azure sowie Self-Service. Damit haben Anwender die Möglichkeit, über diverse Applikationsarten und –Betriebsmodelle hinweg ein konsistentes Lifecycle-Management aufzubauen.

Anbieter zum Thema

Red Hat Cloud Forms 4 unterstützt traditionelle Workloads genauso wie très chic DevOps beziehungsweise Container.
Red Hat Cloud Forms 4 unterstützt traditionelle Workloads genauso wie très chic DevOps beziehungsweise Container.
(Bild: Ulrike Ostler)

Red Hat Cloud Forms 3.2 war die branchenweit erste Open-Source-Cloud-Management-Plattform zur Verwaltung einer OpenStack-Infrastruktur und von Workloads mit einer einzelnen Plattform. Jetzt erweitert Red Hat Cloud Forms 4 um Funktionalitäten für weitere Plattformen und Tools, die Entwickler und Administratoren benötigen. Das jüngste Release erlaubt eine konsistente Bedieneroberfläche mit Self-Service-Funktionen und deckt ein umfassendes Lifecycle-Management in virtuellen Umgebungen, in Private und Public Clouds sowie für Container ab.

Red-Hat-Vordenker Alessandro Perilli stellt die wichtigsten Vorzüge des Release 4 vor: „Das neue Cloud Forms hat viele neue Features, doch die wichtigsten für mich sind 1. Die Unterstützung sowohl von virtualisierten Anwendungen als auch Containern, die Unterstützung für Microsoft Azure, und der Multi-Tenancy-Support, den vor allem Service-Provider benötigen.“

Die Unterstützung von Containern in demselben Tool, mit dem sich auch virtualisierte IT verwalten und organisieren lässt, sein eine „wirklich dickes Ding“, wertet Perilli die Funktionserweiterung von Cloud Forms. Schließlich handelt es sich bei Containern und VMs um ein grundsätzlich verschiedenes Verständnis von Anwendungsentwicklung und -verteilung.

Während virtuelle Welten, in Schichten ersonnen, dafür entwickelt sind, zu bleiben, werden Container beziehungsweise Micro-Services beständig erneuert. Dementsprechend unterliegen diese beiden Anwendungsarten unterschiedlichen Lebenszyklen, anderen Provisionierungsgeschwindigkeiten, anderen Regeln für die Erstellung und Verteilung.

Container-Management von Paas bis On-Premise

Zugleich betreiben mehr und mehr Unternehmen ihre Workloads in Form von Containern und wünschen sich daher auch einen genauen Einblick in die Konfigurationen. Doch bis jetzt, so Perilli, seien diese Welten nur getrennt zu verwalten gewesen, sofern es überhaupt-Management-Tools für Container und ihre Verteilung in Clouds, on premise und die Skalierung gegeben habe.

Cloud Forms 4 ermöglicht als ein einheitliches User Interface die Verwaltung von Container-Architekturen und virtualisierten Umgebungen, von Jboss-Middleware bis „OpenShift Enterprise by Red Hat“ und der Infrastruktur, die OpenShift hostet. Damit ist Cloud Forms in der Lage, die gesamten Beziehungen eines Containers zu verwalten – angefangen vom Platform-as-a-Service (PaaS)-Layer bis zum Infrastructure-as-a-Service (IaaS)-Layer und dem physikalischen Host. „Das ist einmalig“, schwärmt Perilli, „und wurde vormals noch nicht einmal versucht.“

Red Hat Cloud Forms ermittelt und analysiert automatisch neue Ressourcen und ermöglicht detaillierte operative Einblicke in die folgenden Umgebungen: Amazon Web Services, Hyper-V, Kubernetes, Microsoft Azure, OpenShift by Red Hat, OpenStack, Red Hat Enterprise Virtualization und VMware. Darüber hinaus wendet Red Hat Cloud Forms automatisch Regeln für Corporate Compliance und Governance über eine einheitliche Oberfläche an. Darüber hinaus bieten deutlich ausgebaute Dashboards und Charts Anwendern einen besseren Überblick über die Beziehungen zwischen produktiv laufenden Cloud-Plattformen und Container-Hosts.

Unterstützung für Azure, Telcos und der ManageIQ-Community

Bereits erwähnt und dennoch die zweite große Sache ist für Perilli die Unterstützung für Microsoft Azure, neben Amazon Web Services (AWS). Damit baut red Hat kurz nach der Ankündigung der Partnerschaft mit Microsoft baut das Spektrum der verwalteten Plattformen mit Microsoft Azure weiter aus. Azure-Kunden können ihre Workloads und Ressourcen jetzt mit Cloud Forms managen.

Alessandro Perilli ist General Manager Cloud Management Strategy bei Red Hat.
Alessandro Perilli ist General Manager Cloud Management Strategy bei Red Hat.
(Bild: Red Hat)

Corey Sanders, Director of Compute for Microsoft Azure, sagt dazu: „Mit der Integration der Management-Funktionalitäten von Red Hat Cloud Forms in Microsoft Azure verdeutlichen wir unser Engagement im Hinblick auf Auswahl und Flexibilität im Ecosystem von Red Hat und Microsoft. Wir freuen uns über den Ausbau der strategischen Zusammenarbeit mit Red Hat, um die Anforderungen der Kunden in der heutigen hybriden Welt erfüllen zu können.“

Ähnliches ist im Übrigen für die Google-Plattform geplant: Red Hat wird die „Google Compute Engine“ in zukünftigen Versionen unterstützen.

Der dritte Punkt ist die Unterstützung von vielen verschiedenen Mandanten. Das sei eine Anforderung, die Cloud- beziehungsweise Service-Provider von Red Hat forderten, so Perilli. Durch OpenStack beziehungsweise die Aktivitäten rund um die zugehörigen Aktivitäten im Bereich Network Funktion Virtualization (NFV) ließen das Interesse und Begehrlichkeiten der telekommunikationsbranche rasch und nachdrücklich wachsen, insbesondere in den Bereichen Management, Automation, Orchestration.

Impulse aus der ManageIQ-Community

Red Hat Cloud Forms 4 ist das dritte Release, das auf dem Open-Source-Projekt „ManageIQ“ beruht; Red Hat startete dieses im Juni 2014 auf Basis des Programmcodes aus der Übernahme der Firma ManageIQ. Die ManageIQ-Community bringt Entwickler, Service Provider, Systemintegratoren, Wissenschaftler und Anwender zusammen, um Innovationen im Bereich eines einheitlichen Managements von Hybrid-Cloud-Umgebungen voranzutreiben. Seit dem letzten Release von Cloud Forms hat die Community bedeutende Beiträge geliefert. Sie stammen unter anderem von:

Booz Allen Hamilton. Das Unternehmen steuerte Code für die Integration von Project „Jellyfish“ bei – ein Open-Source-Cloud-Broker. Das Beratungsunternehmen startete das Project Jellyfish im Jahr 2014 mit dem Ziel, intelligente und intuitive Cloud-Service-Management und -Brokering-Funktionalitäten bereitzustellen. Project Jellyfish bildet die Grundlage für das neue Self-Service-User-Interface von Red Hat Cloud Forms 4.

Nuage Networks. Das Unternehmen baut eine Schnittstelle zu Cloud Forms für die Verwaltung von Software Defined Networking (SDN). Sie soll Eingang in eine künftige Version von Cloud Forms finden.

Produban. Die IT-Organisation von Grupo Santander arbeitet an einer verbesserten Unterstützung von Chargeback und Billing in ManageIQ.

Artikelfiles und Artikellinks

(ID:44400667)