Höhere Mitarbeiterzufriedenheit dank Low-Code, Teil 3 Durch divergentes Know-how den Teamgeist stärken

Ein Gastbeitrag von Dimitri Miller & Erik Hufeld * |

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Mitarbeiterzufriedenheit ist mittlerweile ein Fokusthema für Unternehmen. Deshalb behandelt diese Artikelreihe Möglichkeiten, diese sicherzustellen, und beleuchtet die Synergieeffekte von Low-Code-Plattformen.

Gerade beim Thema Digitalisierung ist Teamwork gefragt – und ist dieses von Erfolg gekrönt, steigt auch die Zufriedenheit aller Beteiligten.
Gerade beim Thema Digitalisierung ist Teamwork gefragt – und ist dieses von Erfolg gekrönt, steigt auch die Zufriedenheit aller Beteiligten.
(Bild: fauxels / Pexels)

Im ersten Teil dieser Artikelserie haben wir folgende Fragen beantwortet: Was ist Mitarbeiterzufriedenheit überhaupt und warum ist sie für den Unternehmenserfolg so zentral? Der zweite Teil der Serie konzentrierte sich auf die Entwicklungsperspektiven. Die Beitragsreihe schließen wir mit dem Thema Teamarbeit ab, mit ihren Auswirkungen auf die Angestellten und wie diese positiv mit Low-Code verstärkt werden können.

Erfolg durch Teamwork

Ein gutes Team ist der Schlüssel für erfolgreiche Projekte. Gleichzeitig sind Teams insbesondere bei der Bearbeitung komplexer Aufgaben effizienter und schneller, wie eine Studie der Stanford University herausfand. Durch verschiede Blickwinkel, unterschiedliches Know-how und individuelle Erfahrungsschätze können vielfältige Lösungen erarbeitet, evaluiert und gegeneinander abgewogen werden.

Probleme, Fehlschlüsse und Stolpersteine können so früher erkannt werden. Entsprechend können sie beseitigt oder das Projekt frühzeitig angepasst werden. Diese Erfolgserlebnisse motivieren das Personal und wirken sich positiv auf die Zufriedenheit mit ihrem Unternehmen aus, sodass die Mitarbeiterbindung gestärkt wird.

Digitalisierung als Patt-Situation

Doch gerade beim Thema Digitalisierung, bei dem Teamwork zwischen den Abteilungen gefragt ist, findet sich in vielen Unternehmen eine Patt-Situation vor: Zwar wollen sowohl Fachbereiche als auch die IT die Thematik vorantreiben, die Fronten sind jedoch oftmals verhärtet. Der zunehmende Fachkräftemangel führt in der IT zu vollen Backlogs und Verzögerungen bei der Umsetzung der Anforderungen. Projekte müssen priorisiert und verschoben werden, um die digitale Infrastruktur und Sicherheit aufrecht zu erhalten und abzusichern.

Entsprechend werden neue Wünsche seitens der Fachbereiche verzögert umgesetzt oder sogar abgelehnt. Auf der anderen Seite entsteht bei Fachbereichen der Eindruck, nicht ernst genommen und verstanden zu werden. Die IT wird zunehmend als Bremse in der Weiterentwicklung wahrgenommen. Durch die begrenzten Berührungspunkte und den minimalen Austausch zwischen den Abteilungen entsteht ein Mangel an gegenseitigem Verständnis und die Bereiche begegnen sich im schlimmsten Fall mit Argwohn und Ablehnung.

Low-Code = Teamerfolg

Ein probates Mittel, um die verfahrene Situation aufzulösen und die Zusammenarbeit zu fördern, ist die Einführung einer Low-Code Plattform. Die Technologie eignet sich dazu, das Thema Digitalisierung basierend auf Businessanwendungen voranzutreiben. Grafische Benutzeroberflächen beschleunigen gemeinsam mit wiederverwendbaren Komponenten die Erstellung erheblich. Durch die Möglichkeit, neben den out-of-the-box Contents auch individuellen Code einzufügen, können Anwendungen jedoch auf die Anforderungen eines Unternehmens maßgeschneidert werden.

Diese Eigenschaften machen Low-Code Plattformen attraktiv für die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen, denn die IT kann Fachbereiche aktiv in den Entwicklungsprozess einbinden. Gleichzeitig können Fachbereiche ihre Expertise zu den involvierten Prozessen ohne Hindernisse in die Applikation einbinden. Es findet eine gegenseitige Entlastung statt und die Prozesse und Wünsche werden transparenter. Ohne den Verlust von Governance, da die IT hier weiterhin die Hoheit behält und ohne einen Wildwuchs an Schatten-IT, durch die nicht nur Wissenssilos entstehen, sondern auch die Sicherheit der Unternehmensdaten langfristig beeinträchtigt werden kann.

Gleichzeitig führt die Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten nicht nur zu mehr Verständnis. Es findet ein stetiger Austausch an Know-how statt, der sukzessive zu besseren Ergebnissen und optimierten Prozessen führt. Die gemeinsam erreichten Erfolge steigern dabei nicht nur die Identifikation mit dem Projekt und dem Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit an sich, da das persönliche Engagement relevant und zielführend war.

Abteilungsgrenzen gemeinsam überschreiten

Mit Low-Code lassen sich verschiedene Aufgaben der Applikationserstellung trennen. Das erlaubt es, in sogenannten Fusion-Teams – bestehend aus professionellen Softwareentwicklerinnen und -Entwicklern sowie Fachbereichsangestellten, den sog. Citizen Developern – zu arbeiten: Während die Angestellten aus den Fachbereichen beispielsweise die Benutzeroberfläche erstellen, sorgt die IT-Abteilung für die sichere und zuverlässige Anbindung der entsprechenden Datenbanken.

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Gleichzeitig sind nicht alle Bereiche in der Anwendungsentwicklung so trivial, dass sie alleine über Drag & Drop Funktionen oder One-Click-Actions abgebildet werden können. Im Gegenteil: Bestimmte Aufgaben erfordern die Fähigkeiten eines professionellen Engineers. Mit einer Low-Code Plattform können die unterschiedlichen Abteilungen unabhängig voneinander und dennoch gemeinsam auf einer Plattform arbeiten. Die IT behält dabei stets die Hoheit über alle Anwendungen und Datenströme. Durch die Zuweisung von notwendigen Rollen und Berechtigungen an die Citizen Developer lässt sich die Entstehung unkontrollierter Schatten-IT vermeiden.

Von der Ideenphase bis zur fertigen App arbeiten die Angestellten abteilungsübergreifend über den Kollaborationsmodus interaktiv an derselben Applikation. Die Low-Code-Technologie dient den Fachbereichen als nützliches Werkzeug, um neue Ideen in Form von Applikationen eigenständig umzusetzen. Die IT profitiert von der Wiederverwendbarkeit und einfachen Anpassungsmöglichkeit. So wird sie nicht nur durch den Fachbereich aktiv unterstützt, sondern kann Aufgaben effizienter umsetzen.

Das Ergebnis der Zusammenarbeit sind nicht nur mehr Applikationen und ein höherer Digitalisierungsgrad innerhalb des Unternehmens, sondern durch die enge Zusammenarbeit an erfolgreichen Projekten, Aneignung von neuem Know-how, Kollaboration, Aufzeigen der eigenen Expertise und der damit verbundenen Selbstentfaltung steigt auch die Zufriedenheit des Personals insgesamt. Sie profitieren emotional vom gemeinsam erreichten Erfolg und werden durch die optimierten Prozesse im Alltag maßgeblich entlastet. So entsteht wiederum Raum für Kreativität und Eigeninitiative.

Fusion Team aufbauen

Doch um durch Teamarbeit tatsächlich positive Effekte für Angestellte und Unternehmen zu erzielen, muss die Auswahl der Mitglieder von Fusion-Teams mit Bedacht erfolgen, um negative Dynamiken vorzubeugen. Die Grundvoraussetzung ist ein agiles Mindset und eine offene und klare Kommunikations- und Kollaborationskultur innerhalb des Unternehmens.

Starre Hierarchien, Abläufe und Aufgabengebiete machen die Implementierung von Fusion Teams unmöglich bzw. sie sind in einem rigiden Umfeld schlicht zum Scheitern verurteilt. Die zweite Hürde ist das Mindset der IT-Abteilung: Wird hier Low-Code grundsätzlich abgelehnt und die Nutzung einer darauf basierenden Plattform verweigert, ergibt die Einführung keinen Sinn.

Sind jedoch diese Grundvoraussetzungen gegeben, steht der Einführung der Teams nichts im Wege. Seitens der Fachbereiche sollten insbesondere Menschen eingebunden werden, die Interesse an neuen Technologien haben und dieser offen gegenüberstehen. Zumeist sind das die Personen mit Expertise zu Prozessen in der Abteilung, die bereits mit Programmen wie Excel kleine Hilfestellungen bauen oder regelmäßig Vorschläge unterbreiten, wie Prozesse mit verschiedenen digitalen Hilfsmitteln verbessert werden könnten.

Diese Motivation gezielt innerhalb eines Fusion-Teams einzusetzen und engagierte Fachleute aktiv einzubinden, zahlt sich aus. Einerseits kann sich der Kollege oder die Kollegin aktiv einbringen und erhält Wertschätzung für das Surplus an Einsatz, andererseits dient die Person als positives Beispiel dafür, dass Engagement im Unternehmen wahrgenommen und geschätzt wird, wodurch eine positive und motivierende Atmosphäre geschaffen wird.

Nach Möglichkeit sollten in der IT-Abteilung ebenfalls ausgewählte Fachleute Teil des Fusion Teams sein. Insbesondere Arbeitskräfte, die Low-Code offen gegenüberstehen und breit sind, ihren Kolleginnen und Kollegen bei Rückfragen zur Seite zu stehen, eigenen sich dafür. Ansonsten wird die Zusammenarbeit als zusätzliche Belastung empfunden. Insbesondere mit einem T-Profil können für den Erfolg besonders hilfreich sein, da sie verschiedene Spektren ihres Know-hows einbringen und es durch die Mitarbeitenden um fachbereichsspezifische Aspekte erweitern können.

Fazit

Veraltete Prozesse und das Fehlen an modernen Werkzeugen führen oftmals zur Unzufriedenheit unter Kollegen und Kolleginnen. Der Wunsch nach besseren Abläufen und digitalen Mitteln ist in vielen Abteilungen gegenwärtig. Durch Low-Code erhalten sie die Möglichkeit, diese selbst mitzugestalten und ihren beruflichen Alltag zu optimieren. Nach einer Schulungsphase können sie als Citizen Developer aktiv in die Erstellung von Business Applikationen eingebunden werden.

Durch die Reduktion von Übersetzungsleistung zwischen Fachabteilung und IT sowie die steigende Transparenz können sich Kommunikation und Zusammenhalt abteilungsübergreifen verbessern. Gleichzeitig wird die Position der IT-Abteilung deutlich verbessert: Durch die Mithilfe der Kolleginnen und Kollegen können sie sich auf bestimmte Bereiche fokussieren, der Entwicklungsstau wird reduziert und die Fronten geklärt.

Dimitri Miller
Dimitri Miller
(Bild: adesso Schweiz AG)

Insgesamt kann Low-Code somit nicht nur die Digitalisierung eines Unternehmens, die Zufriedenheit einzelner Personen, sondern auch die Atmosphäre im gesamten Unternehmen positiv prägen.

* Dimitri Miller berät als Low-Code Enthusiast Kunden des IT- und Beratungsdienstleisters adesso Schweiz AG und leitet Projekte vom perfekten Start bis hin zum erfolgreichen Go-Live mit Low-Code.

Erik Hufeld
Erik Hufeld
(Bild: Simplifier AG)

Erik Hufeld ist studierter Diplom-Wirtschaftsinformatiker (FH) mit Schwerpunkt E-Commerce und hat mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Online- und Performance-Marketing-Beratung. Seit 2016 ist er bei der Simplifier AG in Würzburg beschäftigt, dort übernahm er in der Rolle des Head of Marketing die Verantwortung für die strategische und operative Multi-Channel-Ausrichtung aller Marketingaktivitäten, für die damit verbundene Budgetplanung und für den Leadakquisitionsprozess.

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