Studie von Userlane Die Hälfte aller Software-Projekte floppt
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In Zeiten der Krise werden Geschäftsmodelle, Ressourcen und genutzte Technologien hinterfragt – nach dem Motto: Kann das weg? Auch die Verantwortlichen für die IT drehen jeden Stein um und überprüfen, welche Vorhaben wirklich wertvoll für die Unternehmen sind. Die Antworten fallen oft ernüchternd aus.

Das zeigt uns die neue Studie „Measuring Digital Adoption: A Path Forward for CIOs“ von Userlane, für die 252 Chief Information Officers (CIOs) in großen deutschen Unternehmen kontaktiert wurden. Demnach erreichen oder übertreffen lediglich 46 Prozent der größeren Software-Projekte in Unternehmen den erwarteten Return on Investment (RoI). Zu Bedenken ist hier, dass im Durchschnitt fünf größere Software-Projekte pro Jahr und Firma durchgeführt werden. Die durchschnittlichen Kosten für ein Software-Projekt betragen etwa zwei Millionen Euro.
Die Befragten sehen ihre wichtigsten Verantwortungsbereiche in der digitalen Transformation (29 %) und der Einführung der Digitalisierung (29 %). Weitere Schwerpunkte seien das Lernen neuer Inhalte und Funktionen sowie die Entwicklung neuer Kompetenzen (29 %), Mitarbeitererfahrung (27 %) sowie Compliance- und Risiko-Management (26 %).
Die Umfrage legt darüber hinaus offen, dass die CIOs den RoI von Software üblicherweise anhand folgender Kriterien „messen“:
- Geringere Ausbildungskosten (das erklärten 68 %),
- Geringere Einstellungskosten (67 %),
- Verbesserte Prozessqualität (66 %),
- Verbesserte Zufriedenheit der Mitarbeiter (65 %),
- Generierung neuer Umsätze (65 Prozent).
„ROI unter schwierigen Bedingungen zu erzielen übt einen erheblichen zusätzlichen Druck auf CIOs aus, die bereits jetzt über einen immer umfangreicheren und komplexeren Aufgabenbereich verfügen“, so Hartmut Hahn, Geschäftsführer von Userlane.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Angesichts einer Krise, wie wir sie aktuell angefeuert durch politische und wirtschaftliche Verwerfungen erleben, macht es keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken – das ist eine Binse, die auch den IT-Managern bekannt ist. 58 Prozent der Befragten planen daher, ihre Investitionen in Technologie in den nächsten 12 Monaten zu verstärken. Das ist zusätzlich notwendig, weil die Verantwortlichen mit Kostensteigerungen in den Bereichen Software-Schulungen für Mitarbeiter (61 %), On-Premises-Software (59 %) und cloud-basierte Software (57 %) rechnen. Das muss erst einmal geschultert werden, wobei die Hälfte der CIOs (54 %) befürchtet, dass die zeitnahe Wirtschaftslage nicht eben zur Förderung ihrer Pläne für die digitale Transformation beitragen wird.
„Es ist wirklich eine schwierige Zeit, heute die Aufgaben von CIOs und IT-Leitern zu übernehmen. Die Unternehmen verlangen viel von ihnen, und die makroökonomischen Bedingungen lassen wenig Spielraum für Fehler“, kommentierte Hahn. „Tatsächlich zeigt unsere Untersuchungen, dass 64 Prozent der CIOs das Gefühl haben, dass ihr Unternehmen den gebotenen Wert nicht voll zu schätzen wissen.“
Herausforderungen gibt es zuhauf
Alle befragten CIOs gaben zudem an, dass Sie und ihr Team mit einem oder mehreren Problemen bei der digitalen Transformation konfrontiert sind. Die fünf am häufigsten genannten Herausforderungen sind:
- Fehlende Investitionen in Werkzeuge und Prozesse zur Verbesserung der digitalen Akzeptanz (26 %),
- gestiegene Anforderungen an Software durch hybrides Arbeiten (22 %),
- immer mehr Tickets für den IT-Support aufgrund von Software-Problemen (19 %),
- zu hoher Zeit- und Kostenaufwand für Software-Schulungen (17 %),
- Schwierigkeiten bei der Akzeptanz für und beim Umgang mit neuer Software (16 %).
Oft hätten die Verantwortlichen aber nicht nur keinen Plan, wie sie den ROI ermitteln sollen, sondern auch keine Ahnung, wie die „digitale Akzeptanz“ gemessen werden kann, so Hahn: „Obwohl die digitale Transformation seit Jahren eine Priorität darstellt, sind die direkt messbaren Auswirkungen auf die Produktivität der Mitarbeiter meistens eine Art Blackbox. Noch schlimmer ist es, dass sich Mitarbeiter über Reibungsverluste beklagen, da sie mit schnellen Veränderungen und vielen neuen Technologien und Prozessen zurechtkommen müssen.“
Viele CIOs verfolgten nur einzelne Aspekte wie die Erledigungsrate von Aufgaben (69 %), die Anzahl der Logins von Anwendungen (69 %), die Verbesserung der Prozessqualität (69 %), die verbesserte Nutzung von Funktionen (68 %) oder die Zufriedenheit der Mitarbeiter (67 %). Es gebe aber keinen einheitlichen Messrahmen für die Einführung der Digitalisierung, so Hahn. Das sei doppelt bedenklich, weil 44 Prozent der CIOs erklärten, dass in ihrem Unternehmen ein erheblicher Mangel an digitalen Kompetenzen bestehe.
Digitalisierung muss genau wie der ROI gemessen werden
„Zu verstehen, was funktioniert und was nicht, ist entscheidend für eine erfolgreiche digitale Transformation. Wenn CIOs nicht messen können, wie die Mitarbeiter neue Software nutzen, um positive Geschäftsergebnisse zu erzielen, wird es ihnen auch schwerfallen, künftige Investitionen in Technologie zu rechtfertigen“, so Hahn. Sein Unternehmen offeriere daher eine Digital Adoption Platform plus ein Rahmenwerk namens Heart, das Daten über mehrere Dimensionen hinweg zusammenfassen und so Verbesserungspotenziale aufzeigen sowie die Effizienz der IT-Ausgaben optimieren könne.
Unterstützung bekommt Hahn von Wolfgang Hufnagel, Senior Consultant für Change Management beim Beratungsunternehmen und Userlane-Partner PwC Deutschland: „CIOs stehen heute vor der komplizierten Aufgabe, den Return on Investment der Software-Anschaffungen ihres Unternehmens vollständig zu verstehen und zu optimieren. Ein entscheidendes Teil dieses Puzzles besteht in der Entwicklung der Fähigkeit, die digitale Akzeptanz unter den Mitarbeitern zu verfolgen und zu messen, verbesserungswürdige Bereiche zu identifizieren und Schulungs- und Support-Programme besser auf ihre Bedürfnisse abzustimmen.“
Hufnagel empfiehlt Anwendern Analyse-Tools wie Heart von Userlane, das in die Digital Adoption Platform integriert ist: „Mit diesem Tool können CIOs den Fortschritt im Laufe der Zeit verfolgen und die datengestützte Entscheidungsfindung vereinfachen, um auf diese Weise Geschäftswachstum und Innovation durch Investitionen in Technologie voranzutreiben.“
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