IT-Awards 2018 Die beliebtesten DevOps-Anbieter

Autor / Redakteur: Martin Hensel / Stephan Augsten

Wenn Softwareentwicklung, IT-Betrieb und Qualitätssicherung unter einen Hut gebracht werden sollen, lautet das Zauberwort DevOps. Dieser Ansatz zur Prozessverbesserung sorgt durch gemeinsame Methoden, Abläufe und Tools für eine effiziente Zusammenarbeit dieser Bereiche. Im Ergebnis führt das zu schnellerer Anwendungsentwicklung, höherer Qualität und optimiertem Teamwork.

Anbieter zum Thema

Beim Umsetzen von DevOps-Strategien gilt es, eine Kultur der Zusammenarbeit zu etablieren und auch den Erfolg anhand einheitlicher Metriken zu messen.
Beim Umsetzen von DevOps-Strategien gilt es, eine Kultur der Zusammenarbeit zu etablieren und auch den Erfolg anhand einheitlicher Metriken zu messen.
(© Asha Sreenivas - stock.adobe.com)

Wer Software entwickelt und regelmäßig neue Versionen auf den Markt bringt, kennt das Problem: Während die Entwickler möglichst schnell Aktualisierungen und neue Funktionen ausrollen wollen, sehen IT-Betrieb und Qualitätssicherung (QA) in jeder Änderung ein potenzielles Risiko für die Systemstabilität. Verzögerungen und langsame Release-Zyklen sind die Folge. Hier schafft das DevOps-Konzept Abhilfe.

Der Ansatz sieht vor, Prozesse zwischen Softwareentwicklern („Developers“, Dev) sowie IT- und QA-Teams („Operations“, Ops) weitgehend zu automatisieren, um schnellere und zuverlässigere Abläufe zu ermöglichen. Statt voneinander isolierte Teams zu nutzen, steht dabei die direkte Zusammenarbeit der jeweils zuständigen Stellen im Mittelpunkt.

Im Rahmen der Reader's Choice Awards 2018 haben unsere Leser über Ihre favorisierten DevOps-Anbieter abgestimmt. Die Bildergalerie zeigt das Ergebnis der Leserwahl.

Bildergalerie

DevOps setzt dazu auf moderne Techniken und Verfahren, wie etwa agile Softwareentwicklung, Continuous Integration und Delivery, Automatisierung und zentrales Systemmanagement. Im Ergebnis entsteht ein hochagiler Gesamtablauf, der das kontinuierliche Ausrollen von Softwareversionen ermöglicht. Diese weisen trotz kurzer Entwicklungszyklen hohe Qualität auf.

Erste Schritte

Ein DevOps-Konzept ist in der Umsetzung nicht einfach. Es empfiehlt sich, zunächst durch die Erstellung von Business Cases die Notwendigkeit der Prozessautomatisierung zu ermitteln. Um die Akzeptanz bei Mitarbeitern und Management zu erhöhen, können erfolgreiche Projekte als sogenannte „Success Stories“ präsentiert werden.

Allgemein muss eine Kultur der Zusammenarbeit Einzug halten, statt weiterhin auf eigenständig agierende Abteilungen zu setzen. Zudem sorgen gemeinsame Metriken für eine einheitliche Erfolgsmessung von Dev- und Ops-Teams – ein Punkt, der früher aufgrund unterschiedlicher Bewertungsmaßstäbe in einzelnen Teams häufig für Frust sorgte. Abschließend sollte sich das Unternehmen auf die Einführung von Automatisierungsmaßnahmen einstellen und auch die Harmonisierung mit IT-Standards und Frameworks wie beispielsweise CMMI („Capability Maturity Model Integration“) oder ITIL („Information Technology Infrastructure Library“) anstreben.

In der Praxis ermöglichen DevOps-Konzepte verschiedene selbstständig ablaufende Schritte. Dazu zählen beispielsweise die Erstellung eines Software-Builds aus einem Repository heraus, statische und dynamische Code-Analysen sowie diverse Testverfahren. Continuous-Integration- und –Deployment-Tools ermöglichen einen hohen Grad an Automatisierung. Bekannte Werkzeuge sind beispielsweise Docker für den Einsatz von Software-Containern, Ansible für das Configuration Management oder Vagrant als Virtualisierungsplattform.

Kontinuierliches Monitoring der Deployment Pipeline ist zur Überwachung der Prozesse nötig und lässt sich meist ebenfalls automatisieren. Von DevOps profitieren besonders Anbieter von Cloud-nativen Anwendungen oder Dienstleistungen: Hier können trotz komplexer Systeme Änderungen schneller, sicherer und risikoärmer durchgeführt werden, während Rückmeldungen weitere Optimierungen begünstigen.

Vorteile von DevOps

Die Umsetzung von DevOps mag in vielen Fällen zunächst schwierig sein, bietet aber einige unbestrittene Vorteile. So werden grundsätzlich Kooperation und Vertrauen in den Teams gefördert, was für ein besseres Gemeinschaftsgefühl sorgt.

Abteilungsgrenzen verschwimmen, es herrscht hohe Transparenz und man arbeitet an gemeinsamen Zielsetzungen. Davon profitiert nicht nur die jeweilige Organisation an sich, sondern auch die Unternehmenskultur. Da die Kommunikation fast nahtlos verläuft, finden sich Problemlösungen in kürzerer Zeit als bei herkömmlichen Abläufen. Gemeinsam mit automatisierten Prozessen und standardisierten Tools sorgt dies für schnellere, aber gleichzeitig qualitativ hochwertige und stabile Releases.

Besonders der hohe Automatisierungsgrad begünstigt die bessere Qualität der Softwareversionen: Routinearbeit wird beseitigt und ermöglicht die Konzentration auf wichtigere Probleme. Zudem ermöglicht Continuous Delivery das automatische Testen von Code-Änderungen und schließlich den Transfer von geprüften Builds in ebenfalls automatisierte Deployments.

Während dieses Ablaufs werden Bugs und Fehler dank gründlicher Testverfahren bereits erkannt, bevor überhaupt ein Build entsteht. Auch dies fördert wiederum die Zusammenarbeit im Team: Fehler sind einkalkuliert, werden zeitnah erkannt und beseitigt. Sie ziehen dadurch einen Lerneffekt und kontinuierliche Verbesserung nach sich. Überwinden Teams gemeinsam Hürden und bewältigen sie gestellte Anforderungen, hat dies nicht selten einen großen Motivationsschub zur Folge.

Stand der Dinge

Im Rahmen des Reports „Accelerate: State of DevOps 2018: Strategys for a New Economy” haben sich die Marktforscher von DORA mit Stand und Entwicklungen rund um DevOps befasst. Demnach ist Cloud nach wie vor ein großes Thema, wird aber trotz hoher Investitionen nicht in letzter Konsequenz genutzt. Als Beispiel nennt der Report den Transfer bestehender Systeme in die Cloud, während gleichzeitig ein Ticket-System vor der Cloud-API zum Einsatz kommt.

Dies führe nicht zu sichtbaren Verbesserungen bei der täglichen Arbeit. Dabei könnte sich der stringente Cloud-Einsatz lohnen: Laut den Marktforschern zählten Nutzer Cloud-nativer Architekturen besonders häufig zur Elite der untersuchten Unternehmen. Der Report zeigt außerdem, dass Unternehmen mit DevOps Änderungen rund 46-mal häufiger als bei klassischer Softwareentwicklung veröffentlichen. Dabei liegt die Fehlerrate etwa siebenmal niedriger.

(ID:45569672)