Warum kein Weg mehr an DevOps vorbeiführt DevOps goes Mainstream
Obwohl die Vorteile von DevOps offensichtlich sind, scheuen immer noch viele IT-Entscheider die Implementierung. In der Softwareentwicklung sind optimierte Verfahren heute allerdings wettbewerbsentscheidend.
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Kaum zu glauben, aber mittlerweile sind zehn Jahre vergangen, seit Patrick Debois mit einer Konferenz namens „devopsdays“ eine IT-Revolution in Gang gesetzt hat, bei der es sich ohne Zweifel um eine der einflussreichsten IT-Transformationsinitiativen der letzten 30 Jahre handelt. Auch wenn das Ziel der Vernetzung von Entwicklung (Development) und Betrieb (Operations) bekannt sein dürfte, konnten sich Wissenschaftler und Anwender bislang nicht auf eine einheitliche Definition verständigen.
Doch zumindest über das Ziel von DevOps ist man sich einig. Das Thema „Digitale Transformation“ ist heute für nahezu jedes Unternehmen von Bedeutung. Im IT-Bereich geht es darum, dem Kunden innerhalb kürzester Zeit Mehrwert zu liefern, also ein einsatzfähiges Produkt. Dazu müssen technische und kulturelle Hindernisse überwunden werden, die sich aus althergebrachten Arbeitsweisen ergeben – und genau hier setzt DevOps an.
Die rasend schnelle Expansion der digitalen Wirtschaft erfordert von IT-Entwicklern ein hohes Maß an Agilität. Wer dem heutigen Innovations- und Zeitdruck nicht gewachsen ist, verschwindet innerhalb kurzer Zeit von der Bildfläche. Vor diesem Hintergrund sind neue Denkweisen im Hinblick auf die Planung, Entwicklung und Bereitstellung von Software-Lösungen erforderlich.
DevOps basiert auf den sogenannten CAMS-Prinzipien (Culture, Automation, Measurement, Sharing). Im Zentrum stehen dabei alle Aspekte der Application Delivery. Mithilfe systembasierter Umstrukturierungen soll diese angepasst und optimiert werden, um den Anforderungen des heutigen Marktes gerecht zu werden.
DevOps bietet die nötige Agilität
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unserer Zeit und der massive Fachkräftemangel im IT-Bereich zwingen Unternehmen zu Optimierungsmaßnahmen. Noch vor fünf Jahren war DevOps nicht viel mehr als Geheimtipp für Eingeweihte. Heute gehört der „DevOps-Ingenieur“ laut LinkedIn zu den am häufigsten rekrutierten Fachkräften. Kein Wunder, denn ein ausgereiftes DevOps-Konzept ermöglicht es, mit nur drei Leuten die Arbeit zu bewältigen, für die früher ein neunköpfiges Team erforderlich war.
Das Ziel von DevOps ist es, Software-Delivery-Prozesse dahingehend zu optimieren, dass dem Kunden innerhalb kurzer Zeit ein ausgereiftes Produkt präsentiert werden kann, das dann nach und nach durch zusätzliche Funktionalitäten erweitert wird. Dazu müssen Bottlenecks identifiziert und beseitigt werden, die diesen Prozess behindern. Eine zentrale Rolle spielen dabei skalierbare Cloud-Lösungen, die die erforderliche Agilität bei der Entwicklung gewährleisten.
Doch obwohl die Vorteile von DevOps in Fachkreisen bereits seit Langem immer wieder thematisiert werden, verbreitet sich das Konzept in Unternehmen erstaunlich langsam. Jede Unternehmens-IT hat ihre eigenen Verfahren und Konzepte bei der Entwicklung und beim Roll-out von Software – und steht damit bei der Umsetzung von DevOps auch vor individuellen Herausforderungen.
Oft scheitert es an der konservativen Grundhaltung des CIOs oder an der Angst vor dem Sprung ins kalte Wasser. Bei Unternehmen, in denen Legacy-Systeme über lange Zeit gewachsen sind, ist der Umstieg auf DevOps zweifellos nicht von einem auf den anderen Tag realisierbar. Doch das sollte keine Ausrede sein, um der Herausforderung aus dem Weg zu gehen.
Start-Ups haben hier den großen Vorteil, dass sie ihr Geschäft von Grund auf neu konzipieren, wodurch modernen Technologien wie eine cloudbasierte IT-Infrastruktur und agile Arbeitsmethoden von vornherein in die Strategie integriert werden können. So wird DevOps von Anfang an Bestandteil der Unternehmenskultur, wodurch keine langwierige Umstellung etablierter Prozesse erforderlich ist.
Doch egal, um was für ein Unternehmen es sich handelt: Bald wird auch der letzte IT-Entscheider eingestehen müssen, dass für eine zunehmend digitalisierte Wirtschaft neue Geschäftsstrategien erforderlich sind. Diese Strategien müssen dem hohen Tempo gerecht werden, das Markt und Kunden heute vorgeben.
Daher werden zwangsläufig immer mehr etablierte Unternehmen damit beginnen, DevOps-Praktiken umfassend zu standardisieren. Dass DevOps heute ein zentraler Erfolgsfaktor ist, wird auch anhand des World Quality Report 2018-19 deutlich. 99 Prozent der befragten IT-Entscheider gaben an, DevOps zumindest in einigen ihrer Projekte zu verwenden.
Das Fundament für die digitale Transformation
DevOps existiert bereits seit einer Dekade. Doch einige IT-Entscheider tun sich immer noch schwer damit, die Notwendigkeit des Ansatzes zu erkennen. Dabei lässt die aktuelle Geschäftslandschaft mit ihrem hohen Innovationsdruck keine Zweifel daran, dass demnächst alle erfolgreichen Unternehmen damit beginnen werden, standardisierte DevOps-Verfahren zu etablieren – wenn sie es nicht bereits getan haben. Im Interesse ihrer Kunden, Aktionäre und anderer Stakeholder müssen Unternehmen in der Lage sein, nutzbare Produkte schnell und risikoarm auf den Markt zu bringen.
Eine Standard-Formel für die Implementierung von DevOps gibt es nicht. Wie DevOps erfolgreich umgesetzt wird hängt von der individuellen Ausgangssituation eines Unternehmens ab. Klar ist jedoch, dass Unternehmen unter hohem Druck stehen, sich den Anforderungen der digitalisierten Wirtschaft anzupassen. Da DevOps eine wesentliche Voraussetzung für diesen Prozess ist, wird der Ansatz in absehbarer Zeit zum neuen Standard in den IT-Abteilungen werden.
* Mark Levy ist Director of Strategy bei Micro Focus und gibt Einblicke, wie moderne Softwarepraktiken wie Agile und DevOps es großen IT-Unternehmen ermöglichen, Software schneller und mit geringerem Risiko zu entwickeln und bereitzustellen. In den letzten 25 Jahren war Mark in den Bereichen Marketing, Produktmanagement, Produktentwicklung mit den Schwerpunkten Anwendungsentwicklung, Service, Verfügbarkeit und Performance Management tätig.
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