Stripe-Studie zur Rolle der Developer Der Entwickler als IT-Mitentscheider

Autor Stephan Augsten

Software-Entwickler finden bei geschäftlichen Entscheidungsprozessen immer öfter Gehör. Zumindest weltweit ist dieser Trend zu erkennen, in Deutschland schreitet dieser Wandel langsamer voran. Dies wirkt sich laut einer Stripe-Umfrage auch auf negativ auf Techniken und Tools aus.

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Welche Rolle spielen Software-Entwickler im Entscheidungsprozess von Unternehmen? Diese Frage versucht Stripe zu beantworten.
Welche Rolle spielen Software-Entwickler im Entscheidungsprozess von Unternehmen? Diese Frage versucht Stripe zu beantworten.
(Bild: Stripe)

Weltweit durften 54 Prozent der Entwickler in den vergangenen fünf Jahren Einfluss auf wichtige Unternehmensentscheidungen in ihrem Betrieb nehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von The Harris Poll im Auftrag der Payment-Plattform Stripe.

In vielen Fragen zur Rolle von Entwicklern stand Deutschland etwas schlechter da als in den anderen untersuchten Ländern (USA, Großbritannien, Frankreich, Singapur und Australien): So gaben 18 Prozent der deutschen Befragten an, dass Entwickler-Input bei wichtigen Geschäftsentscheidungen „sehr stark“ berücksichtigt werde, weltweit war es knapp ein Viertel.

Sechs Prozent der hiesigen Teilnehmer teilten die Auffassung, dass Entwickler-Input überhaupt nicht berücksichtigt werde. 14 Prozent sagen, dass der Austausch mit nicht-technischen Führungskräften in den vergangenen fünf Jahren sogar abgenommen hat – im internationalen Vergleich sagte das jeder Zehnte.

Durch den mangelnden Input etabliere sich in vielen Unternehmen eine falsche Produkt-Roadmap, glauben 44 Prozent der deutschen Befragten, der weltweite Durchschnitt liegt bei 39 Prozent. Einigkeit herrscht darüber, dass es der Geschäftsführung an technischem Fachwissen fehle, hier liegt Deutschland nur zwei Prozentpunkte über dem weltweiten Schnitt von 32 Prozent.

Mangel an technischen und personellen Ressourcen

Bei Technik und Tools hinkt Deutschland ebenfalls hinterher, meinen zumindest die Teilnehmer hierzulande: Ein Viertel gab an, dass Developer nicht die für eine effektive Arbeit benötigten Ressourcen erhalten. 55 Prozent sagen, dass Entwickler sich zu häufig auf die Wartung von veralteten Systemen konzentrieren müssen.

39 Prozent der Befragten halten indes eine falsche Priorisierung für die größte Herausforderung in ihrem Unternehmen. Mit 69 Prozent meinen mehr als zwei Drittel der deutschen Befragten, dass ihr Unternehmen über zu begrenzte Entwicklerkapazitäten verfüge. Dies wirkt sich negativ auf die Innovationsgeschwindigkeit aus.

Diese ist der Umfrage zufolge zwar verhältnismäßig hoch – neue Produkte aus Deutschland erscheinen laut 47 Prozent der Befragten alle ein bis drei Monate (weltweit: 39 Prozent) –, sinkt aber aktuell überproportional: 16 Prozent sprachen von einer abnehmenden Geschwindigkeit über die letzten fünf Jahre hinweg, dies ist der höchste Wert aller untersuchten Länder (10 Prozent weltweit).

An der Online-Studie nahmen insgesamt 1.440 Personen teil, 279 davon waren in Deutschland beschäftigt. Die Befragten waren fest angestellte Software- und Web-Entwickler, Software-, Web- und Computer-Ingenieure sowie CTOs und CIOs.

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