JavaScript-Laufzeitumgebungen im Vergleich Deno gegen Node.js
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Node.js ist noch immer die verbreitetste JavaScript-Runtime. Doch Deno gilt als sicherer und birgt eine Reihe weiterer potenzieller Vorteile. Für manche Developer kann Deno also die richtige Wahl sein.

Deno wurde vom Node.js-Erfinder Ryan Dahl kreiert, mit dem Anspruch, die Laufzeitumgebung neu zu erfinden. Ziel war es, die Fortschritte von JavaScript einschließlich des TypeScript-Compilers zu berücksichtigen.
Node leidet laut Dahl nämlich unter folgenden drei Hauptproblemen: ein schlecht konzipiertes Modulsystem, das auf einer zentralisierten Verteilung basiert, viele Legacy-APIs, die unterstützt werden müssen, und mangelnde Sicherheit. Das entwicklerfreundliche Ökosystem Deno soll alle drei Probleme beheben.
Auf den Punkt gebracht ist Deno demnach eine sichere JavaScript/TypeScript-Laufzeitumgebung, die auf V8, Rust und Tokio aufbaut. Diese schnellen, einfachen und sicheren Technologien erklären auch die große Popularität der kompletten Toolchain.
Ähnlich, aber nicht das Gleiche
Da beide JavaScript-Laufzeitumgebungen von einem Autor entwickelt wurden, kann man davon ausgehen, dass sie viele Gemeinsamkeiten besitzen – und das tun sie tatsächlich. Trotzdem bedeutet es nicht, dass Denos im Wesentlichen Node.js entspricht.
Node.js wurde von Ryan Dahl in C/C++ und JavaScript geschrieben. Genau wie Python lässt sich Node.js auf einem Server installieren und Code darauf ausführen. Ursprünglich wurde Node.js dafür entwickelt, um serverseitigen Code zu schreiben. Mittlerweile wird Node allerdings für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet.
Node.js gilt beispielsweise als eine der bekanntesten Plattformen für den Aufbau effizienter und skalierbarer REST-APIs. Außerdem können Entwickler mithilfe von Node.js und zusätzlichen Frameworks problemlos verschiedene Arten von Anwendungen erstellen, darunter hybride mobile Apps, Desktop-Programme oder sogar IoT-basierte Apps.
Charakteristika der beiden Runtimes
Deno
- Unterstützt TypeScript
- Verwendet eine einzelne ausführbare Datei
- Durchdachtes Modulsystem
- Eingebauter Abhängigkeitsinspektor
- Verfügt über einen Code-Formatierer
- Deno ist sehr sicher
Node.js
- Leicht zu erlernen, da es die beliebte Programmiersprache Javascript verwendet
- Dient als Client- und Serverseite für die Anwendung
- Hilft bei der Entwicklung leistungsstarker Apps
- Sehr gut erweiterbar
- Bietet einfache Skalierbarkeit
Einsatzbereite TypeScript-Unterstützung
TypeScript von Deno erweitert JavaScript und erleichtert die Entwicklung umfangreicher Anwendungen. Die Laufzeitumgebung von Deno wurde mit Blick auf TypeScript erstellt, und die Standardmodule von Deno sind ebenfalls in TypeScript geschrieben.
Einfache Installation
Deno ist einfach zu installieren, da es nur eine ausführbare Datei benötigt. Es müssen keine zusätzlichen Bibliotheken oder Abhängigkeiten installiert oder eine Entwicklungsumgebung eingerichtet werden. Ferner sind nur wenige Klicks erforderlich, um Deno zu installieren und mit der Entwicklung zu beginnen.
Modernere und vollständigere Bibliothek
Deno bietet eine vollständigere und einsatzbereitere Umgebung, die die Entwicklung erleichtert und beschleunigt. Die Runtime umfasst einen Standardsatz hochwertiger Module.
Sicherheit
Was die Sicherheit angeht, so sticht Deno vor allem mit seinem Berechtigungssystem hervor. Standardmäßig wird der gesamte Code in einer sicheren Sandbox-Umgebung ausgeführt. Dadurch wird der Zugriff auf das Dateisystem, das Netzwerk und die Umgebungsvariablen geschützt. Es sei denn, der Zugriff wird explizit über ein Befehlszeilenargument gewährt.
Im Gegensatz dazu ist die Node.js-Laufzeit sehr liberal und bietet dem Code vollen Zugriff auf das Netzwerk und das Dateisystem des Computers. Daher kann Code von Drittanbietern das System beschädigen.
Dezentrales Modulsystem
Gute Nachrichten für Entwickler: Bei Deno gibt es keine package.json-Datei mehr. Im Gegensatz zu Nodes npm hat Deno einen eigenen Paketmanager. Wie allseits bekannt ist, müssen bei der Installation eines Pakets mit npm auch alle erforderlichen Abhängigkeiten installiert werden, was die Komplexität erhöht.
Hier leistet das dezentrale Modulsystem von Deno hervorragende Dienste. Es enthält einige integrierte Tools für den Zugriff auf Module von Drittanbietern. Code oder Pakete von Drittanbietern können mithilfe von HTTP-URLs und einer Syntax importiert werden, die mit modernem JavaScript und Angular vertraut ist. Pakete werden lokal zwischengespeichert, sodass sie nicht bei jeder Ausführung geladen werden müssen.
Browser-API
Im Gegensatz zu Node hat Deno Zugriff auf die Browser-API, was bedeutet, dass alles aus der Browser-API verwendet werden kann, ohne zusätzliche Pakete installieren zu müssen.
Schnellere Bereitstellungen
Deno Deploy ist ein verteiltes System, mit dem der Entwickler JavaScript, TypeScript und WebAssembly weltweit in der Nähe von Usern an der Edge ausführen kann. Die tief in die V8-Laufzeit integrierten Deno-Deploy-Server bieten minimale Latenzzeiten und eliminieren unnötige Abstraktionen.
Der Anwender kann sein Skript lokal mit der Deno-CLI entwickeln und es dann in weniger als einer Sekunde auf der verwalteten Infrastruktur von Deno Deploy bereitstellen, ohne etwas konfigurieren zu müssen.
Node oder Deno?
Die Entscheidung hängt davon ab, welche Technologie für den jeweiligen Anwendungsfall besser ist. Falls ein Entwickler über eine vorhandene Node.js-Bereitstellung verfügt, die nicht einwandfrei funktioniert, dann sollte man sie nicht unbedingt reparieren lassen.
Wer ein neues Projekt in TypeScript schreiben möchte, sollte über den Kauf von Deno nachdenken. Wenn jedoch das neue TypeScript-Projekt mehrere Node.js-Pakete verwenden muss, die keine Deno-Entsprechungen haben, sollte die Machbarkeit des Deno-Projekts abwägen.
Es empfiehlt sich, mit einem Proof-of-Concept zu starten. Wobei es schwer vorherzusagen ist, ob man ein bestimmtes Node.js-Paket in Deno zum Laufen bringen kann, ohne es auszuprobieren.
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