Zwischen Fedora und Red Hat Enterprise Linux CentOS Stream – Ausblick auf neueste RHEL-Features
CentOS war für Entwickler bisher nur bedingt geeignet. Mit CentOS Stream soll aber nun eine Art „Rolling“-Release erscheinen, das einen Vorgeschmack auf kommende Kernels und Funktionen von RHEL, sprich Red Hat Enterprise Linux bietet.
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Mit Long Term Support (LTS) und der weithin getesteten Code-Basis gilt CentOS, das jüngst in Version 8 bereitgestellt wurde, als stabile Open-Source-Alternative zu Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Böse Überraschungen, wie man sie mit der Red-Hat-Spielwiese Fedora erleben kann, bleiben weitestgehend aus. Die Reihenfolge sah bislang so aus, dass Innovationen in Fedora vorangetrieben wurden, mit zunehmender Reife in RHEL einflossen und erst zum Ende in CentOS bereitgestellt wurden.
Doch die Stabilität und Sicherheit erkauft man sich damit, dass ein Ausblick auf kommende Features verwehrt bleibt. Für vorwärtsgewandte Entwickler ist die quelloffene Red-Hat-Distribution damit nur bedingt geeignet. Das Stream-Projekt setzt genau an der Stelle an, es ist zwischen RHEL und Fedora angesiedelt.
Dem Namen gemäß stellt CentOS Stream einen kontinuierlichen Strom von Inhalten mit mehrmaligen täglichen Aktualisierungen bereit. Es handelt sich quasi um ein „Rolling Release“ mit den besten Updates aus der RHEL-Codebasis. Entwickler erhalten damit einen Einblick in kommende Versionen von RHEL, sprich Funktionen und Kernels.
So sollen sie den finalen RHEL-Versionen einen oder zwei Schritte voraus sein, was bisher mit herkömmlichen CentOS-Versionen nicht möglich war. CentOS Stream soll Ökosystementwickler besser mit den Betriebssystementwicklern des Fedora-Projekts vernetzen und die Feedbackschleifen verkürzen.
CentOS Stream ist parallel zu den bestehenden CentOS-Builds. Für die bestehenden Nutzer von CentOS Linux und den zugehörigen Services soll sich nichts ändern. Das Stream-Projekt soll auch Universal Base Images unterstützen, so dass sich containerbasierte Anwendungen bietet über die verschiedenen Linux-Distributionen hinweg bereitstellen lassen. Gleichzeitig ermutigt Red Hat die Development-Community, auch weiterhin Anwendungen zu entwickeln, die in VMs (virtuellen Maschinen) oder auf Bare-Metal-Plattformen laufen.
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